Die Kursentwicklung am Anleihemarkt ist jetzt entscheidend

 | 18.03.2023 17:13

Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank (NASDAQ:SBNY) haben Finanzinstitute in den USA in Rekordhöhe Liquidität von der US-Notenbank in Anspruch genommen. Wie Daten der Federal Reserve von vorgestern zeigen, wurden 152,9 Milliarden Dollar aus einem als Diskontfenster bekannten Programm bezogen. Bislang lag das Rekordhoch bei 112 Milliarden Dollar. Erreicht wurde es im Herbst 2008, als damals die Finanzkrise wütete. Und damit zeigt der Vergleich, wie ernst die Situation aktuell zu sein scheint.h3 Weitere Bank wird gerettet/h3

Vor diesem Hintergrund ist die Meldung, dass nach der angeschlagenen Schweizer Bank Credit Suisse (SIX:CSGN) auch die ums Überleben kämpfende US-Regionalbank First Republic (NYSE:FRC) ein Unterstützungspaket erhält, besonders positiv zu werten. Insgesamt 11 US-Großbanken haben 30 Milliarden Dollar in das Geldinstitut investiert. Alle Beteiligten scheinen an einem Strang zu ziehen. Und das gibt Hoffnung, das Schlimmeres verhindert werden kann und sich die Finanzkrise dadurch nicht wiederholt.

h3 Stabilität der Euro-Banken bislang nicht beeinträchtigt/h3

Die Stabilität der Branche in der Euro-Zone ist dagegen offenbar nicht beeinträchtigt. So sehen das einem Insider zufolge zumindest die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Einlagen bei den Instituten seien bislang stabil geblieben, so die Erkenntnis nach einer Sondersitzung des Aufsichtsgremiums. Die Kontrolleure hätten keine Ansteckung von Geldhäusern der Euro-Zone durch die jüngsten Turbulenzen ausgemacht. Zumal die EZB-Bankenaufsicht darüber informiert worden sei, dass das Exposure der Geldhäuser gegenüber der schon länger kriselnden Credit Suisse unwesentlich sei.

h3 Euro-Banken wollen EZB-Kredite frühzeitig zurückzahlen/h3

Dazu passt die Meldung, wonach die Banken im Euro-Raum erneut Langfristkredite vorzeitig an die EZB zurückzahlen wollen. Diesmal würden 87,7 Milliarden Euro frühzeitig zurückgegeben, teilte die Europäische Zentralbank gestern mit. Im Februar waren es bereits 36,6 Milliarden, im Januar 63 Milliarden und im Dezember sogar 447 Milliarden Euro.

h3 Verunsicherung ist noch groß/h3

Trotz der positiven Meldungen trauen die Börsen dem Braten noch nicht. Zwar konnte der DAX zum Beispiel gestern stark in den Tag starten, doch an den Tiefs der Bärenfallen vom 24. Februar und 2. März drehten die Kurse wieder nach unten (siehe roter Pfeil im folgenden Chart). Und dabei fiel der Index bis an die Tiefs der beiden vorangegangenen Handelstage zurück.