Die Krise ist nicht vorbei – Das Gelddrucken geht weiter!

 | 30.06.2020 13:37

Kolumne von Markus Blaschzok am 30. Juni 2020 

Der Goldpreis in US-Dollar kletterte am Mittwoch auf ein neues 8-Jahreshoch bei 1.779 US-Dollar für den Spotpreis (1.796 US-Dollar im Future). Eine steigende Anzahl bestätigter Covid-19 Neuinfektionen in den USA entfacht neuerliche Sorgen bei Investoren vor einem zweiten Shutdown der Volkswirtschaften. Dadurch entstand vergangene Woche Abgabedruck am Aktienmarkt, während die Nachfrage in Gold als sicherer Hafen in Krisen- und Inflationszeiten wieder zunahm. Am Freitagnachmittag schoss der Goldpreis um 30 US-Dollar nach oben, nachdem Texas und Florida aufgrund steigender Fallzahlen die Schließung aller Bars veranlasst hatten. Obwohl der Bundestag die pandemische Lage von nationaler Tragweite aufgehoben hat, wird man alle Maßnahmen bis 31. März 2022 weiter gelten lassen. 

Bayerns angekündigter Corona-Test für jedermann könnte wie in den USA letztlich auch hier entsprechend für steigende Infektionszahlen sorgen und somit als Begründung für die erfolgte Verlängerung der Maßnahmen herhalten. Diese Entwicklungen werden genutzt werden, um weitere fiskalische sowie geldpolitische Eingriffe zu rechtfertigen, was letztlich in den kommenden zwei Jahren eine anhaltende Abwertung des Euros und einen Anstieg des Goldpreises nach sich ziehen wird. 

Larry Kudlow, der oberste Wirtschaftsberater des US-Präsidenten, beschwichtigte hingegen, um den Aktienmarkt zu stützen und sagte auf FOX Business vergangene Woche, dass es in den USA „absolut und definitiv“ keinen zweiten Shutdown geben werde, womit er US-Präsident Trumps Aussagen wiederholte. Er legte noch einen drauf und schlug Steuererleichterungen vor, sprach von weiteren möglichen Direktschecks für die Bevölkerung bei der nächsten Konjunkturrunde und beschwichtigte mit seiner Erwartung, dass es einen V-förmigen Aufschwung der Wirtschaft geben werde, wenn die Nation sich wieder völlig öffne. Auf seine Verbalintervention hin stiegen die Aktienmärkte kurzzeitig wieder an. 

Die Rallye an den Aktienmärkten wurde bisher durch die Liquidität der Fed und der anderen Notenbanken getrieben, doch setzt sich die Bereinigung von Fehlallokationen in der Realwirtschaft fort. In den USA beantragten vergangene Woche so viele Unternehmen Insolvenzschutz wie seit Mai 2009 nicht mehr.