Die Januar-Effekte – hilfreich oder nutzlos?

 | 09.01.2024 10:20

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

willkommen zur ersten Ausgabe im Jahr 2024! Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben für das neue Jahr alles Gute, vor allem Gesundheit, aber auch Zufriedenheit und natürlich Erfolg an der Börse!

h2 Fehlstart ins neue Jahr an den Aktienmärkten – und nun?/h2

An den Aktienmärkten kam es zu Jahresbeginn zu einem Fehlstart: Die Kurse sanken. Dadurch kam es beim Nasdaq 100 zu einem bearishen Fehlausbruch am alten Allzeithoch von Ende 2021. Der DAX konnte ein solches negatives Signal knapp verhindern. Der Dow Jones notiert zwar weiterhin oberhalb seines alten Allzeithochs, aber der US-Leitindex S&P 500 schaffte den Ausbruch immer noch nicht – hinkt den beiden anderen Indizes also weiterhin hinterher.

Aber wie ist der schwache Jahresbeginn nun zu werten? Ist dies ein schlechtes Omen für die Märkte? Denn da kommt uns sofort der „Januar-Effekt“ in den Sinn, wonach die Richtung, welche die Märkte zu Beginn des Jahres einschlagen, „irgendwie“ einen Hinweis auf das Gesamtjahr geben sollen.

Die Anführungsstriche im vorangegangenen Satz habe ich ganz bewusst gesetzt, denn den Januar-Effekt gibt es offensichtlich nicht. Es gibt mehrere, die zum Teil völlig unterschiedlich sind.

Der „eigentliche“ Januar-Effekt (der auch bei Wikipedia erwähnt wird) gibt überhaupt keinen Hinweis auf die Performance des Gesamtjahres. Er beschreibt, eine Anomalie, die laut Wikipedia „oft in den ersten Januarwochen“ auftritt. Und weiter: „In dieser Zeit werden überdurchschnittliche Renditen erzielt, da […] viele Investoren […] vor Ende des vorangegangenen Jahres ihre Wertpapiere [aus steuerlichen Gründen - TE] verkaufen, um […] im neuen Jahr ihr Kapital neu zu investieren“.

h2 Der (erste) Januar-Effekt/h2

Dieser Kaufdruck treibt die Kurse zu Beginn eines Jahres oft kräftig an. Sie steigen daher überdurchschnittlich häufig und stark. Das gilt jedoch nur im Vergleich zu den restlichen Wochen des Jahres. Und tatsächlich – dieser Effekt lässt sich sogar im DAX erkennen: