Die Januar-Regel - Und worauf Sie dabei achten sollten

 | 03.02.2015 10:15

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

sie haben bestimmt schon von der Januar-Regel an den Börsen gehört: „Wie der Januar, so das gesamte Jahr.“ Im Internet kursieren derzeit wieder diverse Betrachtungen zu dieser Regel. Weil der Januar an den US-Börsen mit Verlusten zwischen 2,1 % und 3,7 % zu Ende ging, wird nun mitunter auch ein schwarzes Börsenjahr 2014 beschworen.

Die Januar-Regel funktioniert – auf den ersten Blick

Doch gemach: Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Immerhin sind diese Stimmen schon leiser geworden, nachdem diese Regel bereits im Vorjahr versagte. (Im Januar 2014 verloren die drei großen US-Indizes zwischen 1,7 % und 5,4 %, beendeten das Jahr jedoch mit Gewinnen von 7,5 % und 13,4 %.)

Dass diese Regel im vergangenen Jahr versagte, ist nicht weiter tragisch, denn es liegt in der Natur der Sache, dass bei derartigen statistischen Faustregeln gelegentliche Ausnahmen vorkommen. Schwerwiegender ist jedoch, dass diese Regel wesentliche Aspekte, die für Anleger relevant sind, außer Acht lässt. Daher wollen wir sie gestern mal genauer unter die Lupe zu nehmen. (Weil diese Regel ursprünglich aus den USA stammt, beschränke ich mich hier auch auf die US-Indizes.)
Laut Statistik funktioniert die Januar-Regel. Das zeigt folgende Grafik, die das Ergebnis dieser Regel für die drei größten US-Indizes mit der längsten Kurshistorie darstellt – dem S&P 500 (inkl. seiner Vorläufer) seit 1790, dem Dow Jones Industrial Average seit 1897 und dem NASDAQ Composite seit 1938.