3 wichtige Dinge für den Ölmarkt aus dem BP Energy Outlook

 | 13.06.2019 08:34

BP Plc, der britische Öl- und Gasmulti, hat gerade die 2019er Ausgabe seines Statistical Review of World Energy veröffentlicht. Die Studie betrachtet die wichtigsten Energietrends vom Kalenderjahr 2018 aus.

Konzernchef Bob Dudley konzentrierte sich in seiner Einleitung zum Report auf das Problem der CO2 Emissionen und den Versuch auf weniger klimaschädliche Energiequellen umzustellen. Daneben enthielt der Report einige interessante Daten für Öl- und Energiehändler, wie Informationen zu den Ölreserven und der Nachfrage nach Energie und Erdgas.

Hier sind sie :

h2 1. Ölreserven/h2

BP erhöhte seine Schätzung der gesamten bewiesenen Ölreserven in Saudi-Arabien und den Vereinigten Staaten. Zum Jahresende 2008 hatte Saudi-Arabien 264,1 Mrd Fass an bewiesenen Ölreserven. Bis Ende des Jahres 2017 war deren Höhe auf 296 Mrd Fass angestiegen und erreichte bis Ende 2018 297,7 Mrd Fass, berichtete BP.

Diese Zahlen würden den saudischen Anteil an den globalen bewiesenen Ölreserven auf 17,2% bringen, der zweithöchste in der Welt und nur 0,3% hinter Venezuela. Die Daten beleuchten, wie wichtig Management und Zugang sind, damit Ölreserven zu Wohlstand führen.

Daten von Platts nach, betrug Venezuelas Ölförderung im Mai lediglich 720.000 Fass am Tag, obwohl das Land mehr Öl besitzt als alle anderen Länder. Der BP-Report taxiert die bewiesenen Reserven der Vereinigten Staaten auf 61,2 Mrd Fass.

Während einige Förderländer nicht verlässlich sind—Venezuela und Nigeria sind auf kurze Sicht gute Beispiele hierfür, könnte Russland ein gutes Beispiel für Probleme auf längere Sicht sein—sind die Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien stabiler. Zum Beispiel brüstet sich Aramco 99% seiner Lieferungen fristgemäß zu erfüllen und die US-Produzenten profitieren von der politischen und rechtlichen Stabilität im Land.

Die hohen Zahlen für die Reserven der USA und Saudi-Arabiens sollten sicherstellen, dass das Angebot noch eine Weile ausreichen sollte.

h2 2. Energieverbrauch/h2

BP zufolge “wuchs der Primärenergieverbrauch im letzten Jahr um 2,9%”. Das entspricht fast dem Doppelten des Durchschnitts der letzten 10 Jahre. Allerdings gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen dem Ölverbrauch und der Gesamtenergienachfrage.

Allerdings sollte der BP-Report all denjenigen zu denken geben, die sich völlig der Idee einer fallenden Ölnachfrage oder sogar Peak Oil verschrieben haben. Die Ölmärkte sind generell besessen von der Furcht, dass ein Konjunkturabschwung einen Kollaps der Ölnachfrage auslösen werde.

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In der Tat war WTI am Mittwochmittag rund 3% tiefer, nachdem die EIA einen Anstieg der Ölvorräte berichtet und ihre Vorhersage für den Ölverbrauch in 2019 erneut gesenkt hatte. Der BP-Report sollte die Marktbeobachter daran erinnern, dass auch wenn Organisationen und Banken ihre Vorhersagen für das Wachstum der Ölnachfrage in 2019 gesenkt haben, die Welt generell weiterhin Energie braucht—und eher mehr davon.