Dialog, Nvidia, Netflix – droht der Abschwung?

 | 05.10.2018 09:37

Bisher handelt es sich lediglich um eine Wachstumsdelle. Das globale Wirtschaftswachstum befindet sich nach wie vor auf einem hohen Niveau. Jedoch herrscht bereits eine gewisse Unsicherheit, da Anleger nicht so recht wissen was sie erwarten können. Denn es gibt einige Unsicherheitsfaktoren und in den USA könnten sich die Zinsen zum echten Stimmungskiller entwickeln. Mutige Anleger nutzen die Volatilität. Beispielsweise bei Discountern, die ihre Stärke besonders bei volatilen Basiswerten ausspielen. Wir empfehlen optimistischen Anlegern die Discountzertifikate Börse München . Der Donner & Reuschel Analyst Carsten Mumm veröffentlichte dort seine Einschätzungen zur aktuellen Marktsituation mit der Frage “Droht nun der Abschwung?”:

Man (DE:MANG) darf nicht vergessen, dass wir von einem extrem hohen Niveau der weltwirtschaftlichen Aktivität kommen und das globale Wachstum nach wie vor außergewöhnlich hoch ist. Der Internationale Währungsfond (IWF) erwartet für dieses und das kommende Jahr noch immer ein Weltwirtschaftswachstum von jeweils 3,9 Prozent. Dabei ist das Wachstum sehr homogen verteilt. Es gibt derzeit kaum Regionen auf der Welt, die von einer Rezession betroffen sind. Deutschland und der Euroraum werden in 2018 mit ca. 2 Prozent deutlich über ihrem langfristigen Potenzial (in Deutschland ca. 1,5 Prozent) wachsen. Die USA hatten im zweiten Quartal 2018 sogar 4,2 Prozent BIP-Wachstum im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Das chinesische BIP dürfte in 2018 um 6,5 Prozent zulegen – alles sehr dynamisch.

h3 Handelskrieg verursacht Bremsspuren/h3

Die sich derzeit etwas eintrübenden Frühindikatoren resultieren vor allem aus den schon heute merkbaren Bremsspuren im Zuge des eskalierenden Handelskriegs. Klar ist: je länger dieser anhält und je mehr Handelsrestriktionen erhoben werden, umso heftiger ist die Bremswirkung für die globale Konjunktur. Schon heute werden vereinzelte Investitionen aufgrund unsicherer Absatzmöglichkeiten geschoben. Das kann auch bis zu einem heftigen Abschwung oder sogar Rezessionen in einzelnen Staaten führen.

h3 Abkühlung tut not in Zeichen der Überhitzung/h3

Aber auch andere Aspekte bremsen derzeit die wirtschaftliche Aktivität, beispielsweise in Deutschland die ausgelasteten Kapazitäten und der Fachkräftemangel, in den USA die Leitzinsanhebungen oder in einzelnen Schwellenländern spezifische regionale Problemfelder (z.B. Türkei, Argentinien, Venezuela, Iran). Eine gewisse Abkühlung ist derzeit jedoch auch nötig, um Überhitzungen (z.B. eine überschießende Inflation in den USA) zu vermeiden – nur zu kühl sollte es nicht werden.

h3 Droht eine Verschärfung des Handelskriegs?/h3
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US-Präsident Trump wandelt mit seiner derzeitigen Handelspolitik auf einem schmalen Grat, denn die ersten negativen Folgen sind auch in den USA bereits spürbar. Stahl- und Aluminiumpreise ziehen an, wodurch die Kosten für stahlverarbeitende Industrien, bspw. die Autobauer, steigen und deren Gewinne belasten. Auf Waschmaschinen aus Asien wurden schon Ende 2017 bis zu 50 Prozent Zölle erhoben. Aufgrund des mangelnden Wettbewerbs sind auch hier die Preise in den USA deutlich angestiegen. Ein anderes Beispiel: Harley-Davidson (NYSE:HOG) kündigte an, zukünftig verstärkt außerhalb der USA zu produzieren, um die Zölle zu umgehen. Bis die Produktion im Ausland aufgebaut ist, nimmt das Unternehmen die Zölle auf die eigene Kappe, senkt also die Preise für die Motorräder zulasten des eigenen Gewinns. US-Farmer fürchten um ihre Absatzmärkte für Soja in China, Whiskey-Destillerien müssen Absatzeinbußen im Export hinnehmen usw.

h3 Trump braucht handfeste Erfolge/h3

Trumps Wähler bekommen somit als Unternehmer, Konsument oder Aktienanleger die direkten Konsequenzen zu spüren. Diese treffen viel mehr Menschen, als es Arbeitern bspw. in der Stahlindustrie hilft. Allerdings sitzen Letztere im für Trump wichtigen Rust-Belt. Von dort braucht er Stimmen, um die Midterm Elections zu gewinnen. Noch sind die Zustimmungswerte für den US-Präsidenten vor allem unter republikanischen Wählern sehr hoch. Allerdings könnte die Stimmung auch schnell kippen, wenn negative Rückwirkungen Überhand nehmen. Sicherer wäre für Trump, vor den Wahlen noch einige „Deals“ zu machen, also Konfliktherde durch Verhandlungen zu lösen. Dann könnte er handfeste Erfolge vorweisen, wie jüngst im Fall Mexikos. Vor diesem Hintergrund könnte es im Herbst vielleicht eher überraschende Vereinbarungen geben, die einige Handelskonflikt-Baustellen schließen würden.

h3 Emerging Markets Krise und Stabilität der Eurozone/h3

Schwellenländer leiden schon heute unter dem Abzug von dringend benötigtem Investitionskapital, das teilweise sicher auch in die USA ging und dort verzinslich angelegt wurde. Natürlich sind besonders die exportorientierten Staaten unter ihnen auch von dem Handelskrieg betroffen. Dabei gilt gleiches wie bei den Industriestaaten: je länger die Auseinandersetzungen andauern und je schärfer die Sanktionen werden, umso stärker wird das Wachstum gebremst. Eine breit angelegte Schwellenländerkrise kann man daraus aber bisher nicht ableiten, dafür sind viele Staaten heute stabiler, als noch vor einigen Jahren.

Die Staatsverschuldungen und Haushaltsdefizite liegen zumeist weit unter denen der Industriestaaten. Einzelne Problembereiche unter Schwellenländern sind überwiegend hausgemacht. Vor allem eine hohe Auslandsverschuldung in Fremdwährung, ein hohes Leistungsbilanzdefizit, Zweifel an der Unabhängigkeit der Notenbank und eine investitionsfeindliche Politik sind Risikofaktoren, die in der Türkei oder auch in Argentinien zu Krisen geführt haben. Nicht auszuschließen sind nach wie vor anlegerpsychologisch bedingte Ansteckungseffekte. Wenn aus bisher stabilen Staaten wegen einer allgemeinen Schwellenländer-Panik ebenfalls massiv Kapital abgezogen werden sollte, könnten auch diese Probleme aufgrund fehlenden Investitionskapitals und stark abwertender Währungen bekommen.

In unserem zweiten Teil, lesen Sie wie es um Italien und den Brexit steht und welche Chancen sich aus der Deeskalation der Handelskrise ergeben können.

Quelle: Börse München, eigene Recherche

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