Devisenhändler im Wartemodus

 | 22.08.2014 14:40

Die Finanzmärkte konzentrieren sich nun vollkommen auf die Rede von Fed-Chefin Yellen beim jährlichen Wirtschaftssymposium der Fed in Jackson Hole in Kansas City. Die Bemühungen der Fed, dieses Ereignis herunterzuspielen, scheinen fehlgeschlagen zu sein, da man heute in den Nachrichten ausschließlich von den Ereignissen in Wyoming hört. Yellen wird sich um 18:00 Uhr CET zur den "Arbeitsmärkten" äußern. Das Thema könnte zeitlich nicht besser gewählt worden sein, da das aktuelle FOMC-Protokoll aufgrund der Verbesserungen an den Arbeitsmärkten eine restriktive Tendenz aufweist. Das Protokoll zeigte, dass die Politiker „im Allgemeinen einer Meinung waren, dass sowohl die aktuelle Verbesserung der Arbeitsmarktbedingungen als auch der gesamte Fortschritt im Laufe des letzten Jahres besser ausgefallen sind als erwartet, und dass die Arbeitsmarktbedingungen inzwischen deutlich näher an jenen liegen, die langfristig als normal angesehen werden." Die "Flaute" wird deutlich weniger. Heute wird der Markt nach Anzeichen dafür suchen, was die Fed im Hinblick auf die US-Wirtschaft und eine mögliche Exit-Strategie denkt. Die gemäßigt klingende Frau Yellen versuchte zwar, die Verbesserungen herunterzuspielen und sich von einer strafferen Politik zurückzuziehen. Wir erwarten jedoch, dass sie versuchen wird, neutral zu bleiben, und sich selbstverständlich auf die Unternehmensseite schlagen wird, da die Verbesserungen in den Daten für den Arbeitsmarkt und die Inflation noch immer gering sind. Vor diesem Hintergrund und mit der vollen Aufmerksamkeit der Märkte wird man es wohl vermeiden, über einen Zeitpunkt für eine Normalisierung zu sprechen, doch der Ton und die Auslegung der Rede können immer Anlass für kurzfristig ausgelöste Volatilitäten sein. Interessanterweise sagte Präsident William von der Fed San Francisco in einem gestrigen Interview: "Der Sommer 2015 könnte für eine erste Zinssatzerhöhung eine vernünftige Annahme sein, sofern sich die Wirtschaft nach unserer Auffassung entwickelt und unter Berücksichtigung des Fortschritts bei der Erzielung unserer Ziele." Lassen wir die Ereignisse von Jackson Hole mal außer Betracht, so gibt es darüber hinaus erhebliche Unterschiede in den US-Daten im Vergleich zu jenen aus Europa. Während eine Verlangsamung des Wachstums und der Inflation in Europa offensichtlich ist, haben sich die USA weiter verbessert. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, führende Leitindizes, der Philly Fed Index und die Verkaufszahlen bestehender Häuser haben alle die Erwartungen übertroffen. Aufgrund der aktuell schwachen EU-Daten wird die Rede von EZB-Präsident Draghi in Jackson Hole daher von großem Interesse sein. Selbst wenn sich Draghi heute nicht direkt zur politischen Strategie äußern sollte, bleiben wir grundsätzlich bärisch in Bezug auf den EUR, da einige ECB-Maßnahmen ergriffen werden sollten. Mit diesem erheblichen Geschehensrisiko im Rücken bauen die Händler heute ihre überkauften Longpositionen im USD ab und scheinen nicht bereit zu sein, bedeutende Positionen einzugehen. Da mit einem steiler werdenden politischen Pfad die Zinsen wohl steigen werden, behalten wir für den USD im Vergleich zu den niedrig verzinslichen G10-Währungen, wie dem JPY und dem EUR, eine konstruktive Haltung bei.

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EURUSD Der EUR/USD hat seine starke Unterstützung bei 1,3296 gebrochen. Die kurzfristige technische Struktur ist negativ, so lange die Preise unterhalb des Stundenwiderstands bei 1,3336 (Tief vom 12. 8. 2014) verharren. Der Anfangswiderstand bei 1,3297 (Intradayhoch) wird angegriffen. Eine Stundenunterstützung befindet sich bei 1,3242 (Tief vom 21. 8. 2014).Langfristig befindet sich der EUR/USD in einer Abfolge von tieferen Hochs und tieferen Tiefs seit Mai 2014. Ein Abwärtsrisiko besteht bei 1,3210 (zweite Abwärtsbewegung nach der Erholung von 1,3503 auf 1,3700). Eine Schlüsselunterstützung zeigt sich bei 1,3105 (Tief von 6. 9. 2013), und ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,3444 (Hoch vom 28. 7. 2014).

GBPUSD Der GBP/USD befindet sich im Abwärtstrend so lange die Preise unterhalb des Widerstands bei 1,6739 verharren. Beachten Sie die Unterstützung bei 1,6556. Ein Anfangswiderstand zeigt sich bei 1,6679. Langfristig macht der Bruch der Schlüsselunterstützung bei 1,6693 (Tief vom 29. 5. 2015, sehen Sie auch die 200er DMA) den positiven Ausblick ungültig, der von dem vorherigen 4-Jahreshoch stammt. Doch das Fehlen eines mittelfristig bärischen Umkehrmusters und die kurzfristig überverkauften Bedingungen deuten nicht auf eine unmittelbare bärische Entwicklung hin. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich nun bei 1,6460 (Tief vom 24. 3. 2014).

USDJPY Der USD/JPY ist zuletzt stark gestiegen und befindet sich nun in der Nähe seines Schlüsselwiderstands bei 104,13. Stundenunterstützungen finden sich bei 103,60 (Tief vom 21. 8. 2014) und 102,91 (Intradaytief). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, solange die Schlüsselunterstützung bei 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) hält. Ein Ausbruch nach oben aus der bestehenden Konsolidierungszone zwischen 100,76 (Tief vom 4. 2. 2014) und 103,02 würde darauf hindeuten, dass der zugrunde liegende bullische Trend wieder aufgenommen wird. Starke Widerstände befinden sich bei 105,44 (Hoch vom 2. 1. 2014) und 110,66 (Hoch vom 15. 8. 2008).

USDCHF Der USD/CHF konnte den starken Widerstand bei 0,9156 nicht durchbrechen (sehen Sie auch das 38,2% Retracement). Die Stundenunterstützung bei 0,9106 (Intradaytief) wird angegriffen. Eine weitere Stundenunterstützung liegt bei 0,9088 (Intradaytief), und eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,9024. Aus einer langfristigen Perspektive deutet die jüngste technische Verbesserung auf ein Ende der großen korrektiven Phase hin, die im Juli 2012 begonnen hat. Das durch die Doppelboden-Formation implizierte langfristige Aufwärtspotenzial liegt bei 0,9207. Darüber hinaus könnte ein Durchbruch durch den Widerstand bei 0,9037 eine zweite Bewegung nach oben auslösen (ähnlich jener, die am 8. Mai gestartet ist) und ein Aufwärtspotential bis 0,9191 generieren. Achten Sie auf einen Test des starken Widerstands bei 0,9156 (Hoch vom 21. 1. 2014).

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