Deutschland: Die dümmste Energiepolitik der Welt

 | 17.01.2022 15:18

Das sage nicht nur ich sondern auch das attestiert der Politik ebenfalls versagen und das sie sich in die eigene Tasche lügt - all das auf unsere Kosten. Nicht nur gefährden wir die Versorgungssicherheit des Landes sondern auch unsere Wettbewerbsfähigkeit.

h2 Die Energiewende – eine kostspielige Fehlentscheidung /h2

„Die Dummheit von Regierungen sollte niemals unterschätzt werden.“

Helmut Schmidt, ehemaliger Bundeskanzler

Die rot-grüne Regierung unter Gerhard Schröder beschloss im Jahr 2000 den Atomausstieg. Merkel revidierte dies 2010 und verlängerte die Laufzeiten der Kernkraftwerke und besiegelte damit zunächst den Ausstieg aus dem Ausstieg. Nachdem am 11. März 2011 das Kernkraftwerk Fukushima in Japan durch ein Erdbeben und einen Tsunami teilweise zerstört wurde und es zu einer Nuklearkatastrophe kam, stellte die gesamte Welt die Atomenergie in Frage. Viele Reaktoren wurden vorübergehend stillgelegt. Auch in Deutschland stellte man sich die Frage nach einem Atomausstieg nun wieder vermehrt.

Zwei Wochen nach dem Unglück waren in meinem Heimat-Bundesland Baden-Württemberg Landtagswahlen und das Thema Atomausstieg war, neben Stuttgart 21, das bestimmende Thema schlechthin. Als es dann auch noch zu einem historischen Regierungswechsel in Baden-Württemberg zu Rot-Grün kam, die grüne Partei den Ministerpräsidenten stellte und entgegen allen Erwartungen die CDU nicht stärkste Kraft im Ländle blieb, herrschte in der Bundesregierung pure Panik. In einer Hauruckaktion verkündete Merkel am 30. Juni 2011 völlig überstürzt den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg. Ja, mir geht es wie Ihnen: Ich bin ausgestiegen ...

Schon jetzt ist es Fakt, dass dies eine weitere historische Fehlentscheidung unserer Berufspolitiker war. Die Kritik wird von allen Seiten immer lauter – Bürger, Unternehmen und Verbände, aber auch der Bundesrechnungshof hält mit deutlichen Worten nicht hinter dem Berg: Die Energiewende werde schlecht koordiniert und gesteuert, entscheidende Verbesserungen seien „unumgänglich“, heißt es in einem Prüfbericht der Finanzkontrolle. In den letzten fünf Jahren seien dafür mindestens 160 Milliarden Euro aufgewendet worden. „Steigen die Kosten der Energiewende weiter und werden ihre Ziele weiterhin verfehlt, besteht das Risiko des Vertrauensverlustes in die Fähigkeit von Regierungshandeln.“

Die chaotische Energiewende kostet uns Bürger bis zum Jahr 2025 laut Institut für Wettbewerbsökonomie an der Universität Düsseldorf 520 Milliarden Euro – erst einmal! Wirtschaftsminister Peter Altmaier geht von Gesamtkosten bis Ende 2030 von einer Billion Euro aus! Das sind pro Bundesbürger ca. 10.000 Euro. Das Energiewendechaos zahlen wir, die Stromverbraucher:

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Hinzu kommen noch die stetig steigenden Energiekosten - schon jetzt sind es die höchsten weltweit! Die Strompreise bei unserem atomaren Nachbarn in Frankreich sind 50 Prozent günstiger. Dafür sind wir abhängiger von russischem Gas geworden – und jetzt halten Sie sich fest: von französischem Strom (lol).

Die Energiewende ist purer Aktionismus, sie verläuft völlig chaotisch, ist teuer für alle und es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass sie nicht nachhaltig ist sowie sogar unsere Energieversorgung gefährdet: Immer öfter kommt es zu Netzausfällen und die Gefahr für einen Blackout nimmt zu. In anderen Ländern ist Gleiches zu beobachten, und erste Maßnahmen, um gegenzusteuern, finden schon statt. Das die Ampel-Regierung nun eine Kehrtwende macht darf bezweifelt werden. Zu sehr hat man sich auf das neue Narrativ eingeschossen. Wie konnte es soweit kommen?

h2 Die energetische Zeitenwende/h2

Weltweit haben sich die Staaten und selbst die Notenbanken einer Abkehr von fossilen Energieträgern und der massiven Reduzierung der Treibhausgase verpflichtet, um die Klimaerwärmung zu stoppen. Hierzu haben sich insgesamt 195 Staaten beim Pariser Klimaabkommen von 2015 darauf geeinigt, dass die Erderwärmung bis 2050 bei unter 2 Grad gestoppt werden soll, möglichst sogar bei 1,5 Grad, gemessen jeweils an den Zuständen in vorindustrieller Zeit. Dieser Vertrag soll alle fünf Jahre nachjustiert werden. Die EU hat sich besonders ambitionierte Ziele gesteckt. Obwohl sie bis dato bei fast jeder Krise versagt hat, schwingt sie sich nun auf, das Klima zu retten. Unter der zwar nicht zur Wahl aufgestellten und auch nicht gewählten, aber trotzdem ernannten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will das Staatenbündnis mit dem Green Deal die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null reduzieren und damit der erste klimaneutrale Kontinent werden. Zuletzt hat die EU ihre Klimaziele gar weiter verschärft. Sie möchte die Treibhausgase bis 2030 um 55 Prozent senken statt bisher um 40 Prozent (im Vergleich zu 1990). Hierzu werden auch Gelder aus dem 750 Milliarden Euro schweren Corona-Aufbaufonds verwendet. 30 Prozent des Topfs sollen aufgewendet werden, um die Klimaziele zu erreichen.

Damit wir den CO2-Ausstoß reduzieren und die Pariser Klimaziele bis 2050 erreichen, benötigt die Welt saubere Energie. Bei sauberer Energie denkt man zuerst an klimaneutrale, erneuerbare Energien (Wasser, Wind, Sonne und Geothermie). Doch auch hierfür werden zuerst fossile Energien und klimaschädliche Ressourcen benötigt und verwendet. Dies muss in der Klimabilanz berücksichtigt werden. So haben Photovoltaik-Anlagen nach circa drei Jahren eine ausgeglichene Energiebilanz und Windkraftanlagen mit einer Energierücklaufzeit (so der technische Terminus) nach bis zu maximal Monaten.

Der Anteil an regenerativen Energien am Strommix in Deutschland steigt immer weiter. Im ersten Halbjahr 2020 lag der Anteil in Deutschland bei einem Rekordwert von 55,8 Prozent. Im windreichen Februar 2020 waren es sogar 61,8 Prozent! Allerdings auf das Gesamtjahr waren es dann 47 Prozent. 2021 war äußerst Windarm und die Quote fiel auf 43 Prozent zurück.

Der Nachteil der alternativen Energielieferanten ist allerdings offenkundig: Die damit gewonnenen Energiemengen hängen von den Sonnenschein- und Windverhältnissen ab und lassen sich kaum bedarfsgerecht speichern. Das Aufkommen ist zwar kurzfristig einigermaßen vorhersehbar, aber es ist nicht nach Belieben steuerbar.

h2 Das Speicherproblem/h2

Was tun also bei Nacht und bei einer Flaute – also dann, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht? Deutschland verfügt momentan über circa 30.000 Windräder. Aber sie liefern bei Windstille keinen Strom! Auch wenn sich die Anzahl an Windrädern verdoppeln oder verdreifachen würde, würde sich daran nichts ändern. 90.000 Windräder mit null Wind ergeben null Stromausbeute. Dasselbe gilt für Solarstrom. Ohne Sonne kein Strom!

Leider sind Pufferkapazitäten nicht möglich. Nochmals: Erneuerbare Energien können nicht beliebig nach Bedarf zu jeder Tages- und Nachtzeit gewonnen werden. Solarstrom fällt an, wenn die Sonne scheint, Windenergie gibt es bei einer Flaute nicht. Wie kann an sonnenreichen Tagen oder wenn der Wind kräftig bläst, die überschüssige Energie zwischengespeichert werden? Hier fehlt noch eine nachhaltige Lösung. Deutschland muss an windreichen Tagen Überkapazitäten ans Ausland verschenken oder sogar den Abnehmer dafür bezahlen, dass der Strom abgenommen wird, ansonsten würde das Netz zusammenbrechen. Dies ist natürlich komplett irrational. Denn wenn dann eine Flaute da ist, muss Deutschland teilweise, um die Grundlastfähigkeit zu erhalten, teuren Strom oftmals aus fossilen oder nuklearen Energiequellen aus dem Ausland (Polen, Tschechien, Frankreich) wieder einkaufen. Dies wird in der Ökobilanz nicht berücksichtigt.

Die Grundlastfähigkeit ist das Minimum an Elektrizität, die benötigt wird, um die Stromversorgung kontinuierlich und zuverlässig zu sichern. Dabei wird die niedrigste Tagesbelastung eines Stromnetzes herangezogen. Zur Deckung der Grundlast werden jene Technologien verwendet, die die betreffende Leistung konstant liefern können. Es handelt sich dabei vor allem um Atom-, Kohle-, Gas- und Ölkraftwerke. Nicht grundlastfähig sind wegen der schwankenden Produktionsmengen Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Die einzige grundlastfähige Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist ein Wasserkraftwerk – aber Wasserkraft steht nicht überall zur Verfügung, und der Bau eines solchen Kraftwerkes ist mit einem groben Eingriff in die Natur verbunden.

Aktuell gibt es nur eine wirtschaftliche Lösung, um Strom aus Sonne und Wind zu speichern: Pumpspeicher. Allerdings besteht hier nur ein begrenztes Ausbaupotenzial. Aus diesem Grund wird an alternativen Speichertechnologien geforscht zum Beispiel an Druckluftspeichern, Power-to-Gas-Technologie, bei der Wasser mittels Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt wird, und an Batterien als Speichermedien. Bei all diesen Ansätzen besteht aber noch ein erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf, bevor sie in der Praxis in größerem Umfang einsatzfähig sind. Dies kann noch Jahre oder gar Jahrzehnte dauern.

h2 Die Elektrowelle/h2

Durch die Elektrifizierung des Autos steigt der Strombedarf zusätzlich, und immer mehr Staaten verbannen den Verbrennermotor. Der Verkauf soll verboten werden, um die strikten Klimaziele zu erreichen: