Deutscher IFO überrascht positiv

 | 24.04.2014 14:54

Der Nachrichtenfluss aus Europa in den letzten paar Wochen war deutlich positiv. Trotz der Tatsache, dass die Inflation sich an sich nicht gebessert hat, erwarten wir, dass die sich entwickelnde Erholungsgeschichte den VPI davon abhalten wird, in deflationäres Gebiet abzurutschen. Aus diesem Grund glauben wir nicht, dass die EZB weitere quantitative Lockerungsmaßnahmen einsetzen wird (möglicherweise auf eine Abschwächung des Euros abgezielt), auch wenn zusätzliche Zinssatzsenkungen immer noch möglich sind oder sogar eine Liquiditätsspritze durch gezielte LTRO.

Gestern stieg der Flash Eurozone Composite PMI Index im April auf ein 35-Monatshoch an und erreichte 54,0. Dies zeigt, dass die Erholung der Eurozone im grünen Bereich bleibt, mit einem Aufwärtsrisiko für die allgemeinen BIP-Prognosen für das 1. Quartal 2014. Die Peripherieländer zeigten insgesamt eine gute Wirtschaftsleistung, Frankreich signalisierte jedoch wieder Schwäche, auch wenn die PMI-Daten mit 51,8 über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten lagen. Der deutsche Composite PMI stieg 2 Punkte von 54,3 auf 56,3 an, während die IFO Erwartungen auf 107,3 stiegen im Vergleich zu einem Rückgang auf 105,8. Überraschenderweise beginnt das, was wir als politisches Hauptrisiko ansehen, nämlich die Beschäftigung, nun Zeichen der Besserung aufzweisen, was für die anstehenden Wahlen des Europäischen Parlaments im Mai gute Nachrichten sind.

In einem Bericht vom Dienstag gab Moody's an, dass die spanische Wirtschaft einen besser werdenden Trend aufweist. Die Ratingagentur sagte, dass die öffentlichen Finanzen anfällig seien und chronisch hohe Haushaltsdefizite und zunehmende öffentliche Schulden aufwiesen, während Exporte und Binnennachfrage weiterhin zum Wachstum beitragen. Gestern stimmte sogar Frankreich da mit ein, nachdem die Ziele der Regierung und eine für Frankreich eher untypische Strategie bekanntgegeben worden war, um das öffentliche Defizit drastisch zu kürzen und das langfristige Wachstum anzukurbeln. Zusätzlich kehrte Portugal zum ersten Mal seit dem Bailout im Jahr 2011 zurück an die Kapitalmärkte und gab 10-jährige Anleihen in Höhe von über 750 Mio. Euro zu einem Zinssatz von 3,57% aus (während bei einer hoch überzeichneten spanischen Auktion 10-jähriger Anleihen der Zinssatz bei 3,059% fast auf sein Allzeittief gelangte). Kurzfristig sollten der Optimismus über Europa und zurückgegangene Erwartungen, dass die EZB eine Lockerung einführt, den EUR weiter unterstützen.

h3 RBNZ zeigt sich härter/h3

Wie allgemein aufgrund der offenen Mitteilung der RBNZ erwartet, wurde der Referenzzinssatz den zweiten Monat in Folge um 25 Bp auf 3,00% aufgehoben. Dabei rückte dann die darauffolgende Aussage, die weniger "dovisch" als erwartet ausfiel. Die RBNZ hat ihre Wirtschaftsprognose für das jährliche BIP-Wachstum im 1. Quartal von 3,3% auf 3,5% leicht verbessert. In Bezug auf den NZD glaubt die Zentralbank immer noch, dass dieser überbewertet ist, aber weniger, als bisher angenommen. Es wird immer noch geglaubt, dass die Verbraucherpreise trotz des aktuellen Inflationsrückgangs ansteigen werden, was zu einer "neutraleren" geldpolitischen Haltung bei einem Inflationsziel zwischen 4-4,50% führen dürfte. Die RBNZ ließ vermuten, dass die Geschwindigkeit des Anstiegs nicht nur von der Wachstumsrate und dem Inflationsdruck abhängen wird, sondern auch davon, inwiefern die Wechselkurse dazu beitragen die Inflation niedrig zu halten. Die Aussage lässt der RBNZ Spielraum für eine Pause; sollte der NZD weiter ansteigen und die Inflation abwürgen denken wir, dass die aktuelle Datenkurve weiter enger werden wird.

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