Deutsche Bank mit höchstem Gewinn seit 15 Jahren – warum fällt die Aktie?

 | 06.02.2023 06:43

Dieser Artikel erschien zuerst auf GoldGeldWelt

Die Deutsche Bank hat das beste Ergebnis seit 15 Jahren verkündet und sieht sich auf einem guten Weg beim Konzernumbau. Die Dividende steigt und ein Aktienrückkaufprogramm wurde angekündigt. Trotzdem gab die Aktie deutlich nach.

Die Deutsche Bank (WKN: 514000, ISIN: DE0005140008) gab am Donnerstag Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 bekannt. Der Vorsteuergewinn stieg gegenüber dem Vorjahr um 65 % auf 5,6 Milliarden EUR und damit das höchste Niveau seit 15 Jahren.

Der Nachsteuergewinn lag mit 5,7 Milliarden EUR sogar um mehr als 100 % höher als ein Jahr zuvor und ebenfalls auf dem höchsten Niveau seit 2007. Grund dafür war ein positiver Steuereffekt im Umfang von 1,4 Milliarden EUR infolge einer Bewertungsanpassung in den USA.

Der Deutsche Bank Jahresbericht 2022 im Detail/h2

CEO Christian Sewing betrachtet den Konzernumbau der letzten dreieinhalb Jahre als „Erfolg“ und betont, das Geldhaus habe in einem „schwierigen Umfeld seine Widerstandskraft bewiesen“.

Zentrale Finanzziele seien erreicht worden sein. So lag die Nachsteuerrendite auf das durchschnittliche Eigenkapital (RoE) bei 8,4 %, in der Kernbank bei 10 %. Die sogenannte harte Kernkapitalquote (CET1) lag bei 13,4 %, die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) bei 4,6 %.

Die Erträge legten im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf 27,2 Milliarden EUR zu. Zinsunabhängige Aufwendungen sanken 5 % auf 20,4 Milliarden EUR. Die bereinigten Kosten ohne Umbaukosten und Bankenabgaben lag mit 19 Milliarden EUR auf dem Niveau von 2021 – bereinigt um Wechselkurseffekte sogar um 3 % darunter. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft lag bei 1,2 Milliarden EUR oder 25 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditbuchs.

Auch die Ziele für 2025 wurden bestätigt. Die maßgebliche Nachsteuerrendite soll dann über 10 % liegen, die harte Kernkapitalquote bei 13 %. Ab 2025 sollen 50 % des den Anteilseignern zuzurechnenden Nachsteuergewinns ausgeschüttet werden. Insgesamt sollen im Zeitraum 2021-2025 8 Milliarden EUR Kapital an die Aktionäre zurückfließen – in Form von Dividenden, aber auch Aktienrückkäufen.

Deutsche Bank Aktie gibt deutlich nach/h2

Der Vorstand schlägt eine Dividende von 0,30 EUR pro Aktie vor – ein Plus von 50 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Aktie des Instituts gab allerdings deutlich nach. Wurden vor der Bekanntgabe der Zahlen 12,29 EUR pro Aktie gezahlt, notierte das Papier am frühen Freitagnachmittag bei lediglich 11,45 EUR – ein Minus von knapp 7 %.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Dafür lassen sich zwei Gründe anführen. Zum einen ist die Deutsche Bank Aktie in den letzten Monaten deutlich gestiegen. Seit Anfang Oktober belief sich das Plus bis zum Tag vor der Bekanntgabe der jüngsten Zahlen auf mehr als 50 %. Viele Marktteilnehmer hatten möglicherweise auf Zahlen über den Erwartungen gehofft – und wurden enttäuscht.

Zum anderen fürchten Marktteilnehmer möglicherweise auch ein baldiges Ende des aktuellen Zinserhöhungszyklus. Dann könnte der Druck auf die Gewinnmargen der Banken wieder zunehmen. Dafür spricht, dass Donnerstag nicht nur die Deutsche Bank, sondern auch andere Bankaktien (NASDAQ:KBWB) nachgaben.

Gleichzeitig rechnen die Märkte mit einer vergleichsweise robusten Konjunktur – was die Kreditausfälle verringern und damit der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) und anderen Instituten Rückenwind verleihen könnte.

Die Aktie befindet sich technisch gesehen noch immer in einem Aufwärtstrend. Dieser könnte nach Ansicht vieler Analysten auch anhalten. RBC Capital Markets stuft die Deutsche Bank jedenfalls mit „outperform“ ein, JP Morgan Chase mit „overweight“, Goldman Sachs (NYSE:GS) bewertet die Aktie mit „Buy“. Lediglich die Credit Suisse (SIX:CSGN) bewertet den Titel mit „Underperform“.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert