Philip Hopf | 29.04.2022 13:18
Wer hätte erwartet, dass bei der aktuellen Situation des Ukraine-Krieges und den damit einhergehenden Folgen gerade Banken Erfolge verbuchen können? Doch genau das ist geschehen. Die Commerzbank (ETR:CBKG), Deutschlands zweitgrößte Privatbank, glänzt unter Leitung von Manfred Knof mit deutlich gestiegenen Ertragszahlen. Diese beliefen sich im 1. Quartal auf €2.795 Milliarden, was einer Zunahme von 12% im Vergleich zum vergangenen Jahr entspricht. Der Überschuss hat sich mit €284 Millionen im 1. Quartal innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt und auch der Gewinn aus dem operativen Geschäft stieg auf €544 Millionen an, was die Schätzungen der Analysten, die von nur €282 Millionen ausgegangen waren, deutlich übertrifft. An der Börse kann die Commerzbank ebenfalls überzeugen, denn ihre Aktie gewann zuletzt rund 3% und gehört damit aktuell zu den stärksten Werten im MDAX. Bemerkenswert ist, dass das Finanzinstitut dieses Wachstum trotz der Belastungen einer erhöhten Risikovorsorge erzielen konnte. Diese wurde innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht und stieg von €149 Millionen auf €464 Millionen an. Knof führt diese ausgezeichneten Ergebnisse auf ein „starkes Kundengeschäft“ zurück, das sich in allen Bereichen gut entwickelt hätte. Zudem dürfte die Bank auch von Erhöhungen des Leitzinses in Polen profitiert haben, wo sie mit ihrem Ableger mBank einen wichtigen Markt hat. Die weiteren Prognosen sehen für das Geldhaus ebenfalls rosig aus. Knof ist überzeugt, einen Konzerngewinn von mehr als €1 Milliarde erzielen zu können – sofern die Risikovorsorge nicht noch weiter aufgestockt wird und sich die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges nicht weiter verschärfen.
Die Deutsche Bank (ETR:DBKGn) konnte sich ebenso trotz aller Umstände aus ihrer jahrelangen Krise befreien und den höchsten Quartalsgewinn seit 9 Jahren erzielen. Die gesamten Erträge des Konzerns stiegen um 1% auf €7.3 Milliarden und auch die im DAX notierte Aktie konnte zuletzt etwa 2% Zuwachs verbuchen. Der Überschuss betrug im 1. Quartal fast €1.1 Milliarde und nahm damit innerhalb eines Jahres um 21% zu. Auch dieses Ergebnis übertrifft die Erwartungen der Analysten, die nur mit rund €950 Millionen gerechnet hatten. Wie die Commerzbank musste auch die Deutsche Bank einer erhöhten Risikovorsorge trotzen. Mit €292 Millionen legte sie viermal so viel Geld als Sicherheit zurück wie im 1. Quartal des vergangenen Jahres. Als Haupteinnahmequelle für die starken Erträge ist mit €1.5 Milliarden weiterhin das Investmentbanking zu nennen, das der Bank durch den Handel mit Wertpapieren und Währungen Geld einbringt. Doch auch im Bereich der Unternehmens- und Privatkunden konnten die Gewinne gesteigert werden. Chef Christian Sewig, der im Sommer 2019 für eine umfassende Umstrukturierung gesorgt hatte, ist in jedem Fall zufrieden. Sie hätten bewiesen, dass sie „in besonders schwierigen Zeiten besonders gut sind“.
Beide Finanzinstitute konnten also durch Umbaumaßnahmen ihr Wachstum wieder auf Kurs bringen und den aktuellen Unsicherheiten trotzen. Die Wende in der Zinspolitik an den Kapitalmärkten dürfte ihnen nun zusätzlich unter die Arme greifen. Experten schätzen, dass die Banken in diesem Jahr deutlich davon profitieren werden.
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