Deutet die Zinsstruktur auf eine baldige Rezession hin?

 | 05.12.2017 13:30

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

in den USA läuft seit einiger Zeit eine hitzige Diskussion über die möglichen Auswirkungen einer sich abflachenden Zinsstrukturkurve. Das Abflachen und vor allem die Inversion dieser Kurve deuten in der Regel recht zuverlässig auf eine kommende Rezession hin. Entsprechend freuen sich die Bären wegen der jüngst negativen Entwicklung in den USA. Zu Recht?

Auf die Änderung kommt es an

Bei der Zinsstruktur handelt es sich um das Verhältnis verschiedener Zinssätze zueinander. Normalerweise benutzt man dafür Zinsen für Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten, die in ein Diagramm eingetragen werden. Das Ergebnis ist eine Zinsstrukturkurve. Dabei handelt es sich aber stets nur um eine Momentaufnahme, weil sich die Anleihenkurse und damit die Renditen der Anleihen börsentäglich ändern.

Die Änderungen der Zinsstruktur werden von Ökonomen und Investoren mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. In der folgenden Abbildung sehen Sie die aktuelle Zinsstrukturkurve für US-Staatsanleihen (blau) mit derjenigen von vor einem Jahr (orange) gegenübergestellt: