Der US-Dollar bleibt ein chinesisches Problem

 | 13.07.2020 09:49

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1324 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1299 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,83. In der Folge notiert EURJPY bei 120,97. EUR-CHF oszilliert bei 1,06417.

Die Spannungen zwischen den USA und China sind aktuell täglich in der Presse zu lesen, auf der diplomatischen Ebene zuletzt nach dem Motto Du mir so ich als z.B. gegenseitige Reiserestriktionen für Beamte und Diplomaten ausgesprochen wurden.

Auf der wirtschaftspolitischen Ebene hat China hingegen nicht jeder Maßnahme der Vereinigten Staaten etwas Äquivalentes entgegenzusetzen. Dies gilt durch die Handelsüberschüsse für die Menge an Gütern, auf die Zölle erhoben werden ebenso wie auf der Devisenseite. Hier gilt wie eh und je die berühmte Aussage John Bowden Connallys: our currency, but your problem!

Chinesische Unternehmen haben ca. 1 Billion an Kredite und Offshore Anleihen in USD begeben, staatseigene Unternehmen haben Verbindlichkeiten in Höhe von ca. 1,1 Billionen USD. Damit ist der Zugang für die Unternehmen zum US-Dollar von immanenter Wichtigkeit. Die Überlegungen Washingtons, diesen Zugang zu kappen, hängen wie ein Damoklesschwert über den Bilanzen dieser Unternehmen.

Der Anteil des Yuan an den internationalen Zentralbankreserven liegt aktuell bei nur 2 %. Selbst das wirtschaftlich im Vergleich unbedeutende Großbritannien erreicht einen Wert von 4 %. Ein vom US-Dollar unabhängiges Zahlungssystem und eine Digitalwährung werden aufgebaut, entscheidend ist aber der politische Wille,

Kapitalkontrollen zu senken. Nur so hätten die Marktteilnehmer ein Interesse, sich auf einen direkten Austausch in anderen Währungen, wie dem Euro zum Yuan einzulassen.