Christian Lukas | 18.05.2017 11:23
Liebe Leserinnen und Leser,
während noch vor vier Monaten Donald Trump mit seiner Wahl als US-Präsident für steigende Kurse sorgte, gibt es nun das umgedrehte Bild.
Das US-Establishment probt den Aufstand gegen Trump. Immer mehr Skandale werden aufgetischt, und ein Amtsaufhebungsverfahren wird wahrscheinlicher. Und so wie es momentan aussieht, stehen die Chancen nicht schlecht, dass es sogar gelingen wird.
Entsprechend der politischen Umstände passen sich auch die Aktienmärkte an.
Beim McClellan-Oszillator wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien eines Marktes berechnet. Anschließend wird das Ergebnis mit zwei verschiedenen exponentiellen Moving-Averages (EMA) geglättet. Das Ergebnis ist der McClellan-Oszillator, der um seine Nulllinie pendelt.
Vergleicht man den McClellan-Oszillator mit dem Kursverlauf des S&P500, zeigt sich sofort eine bearishe Divergenz (siehe eingezeichnete Linien). Die Divergenz ist das Ergebnis eine Schwäche des Gesamtmarktes. Seit einigen Wochen steigt die Masse der circa 3000 Aktien der NYSE nur noch geringfügig an. Im Vergleich dazu verhielt sich der S&P500-Index bullisher. Ursache dafür war eine Outperformance von Aktien mit sehr hoher Marktkapitalisierung. Sie zogen den Index in die Höhe. Besonders auffällig waren Apple (NASDAQ:AAPL), Amazon (NASDAQ:AMZN), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Facebook (NASDAQ:FB) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (Google). Es sind die Antreiber der US-Börsen.
Eine übertriebene Verkaufswelle
Schaut man sich den McClellan-Oszillator ist im oberen Chart im Detail an, dann sieht man zwar die kräftige Bewegung nach unten, doch gleichzeitig wird schon das Bollinger-Band berührt. In den meisten Fällen stoppt die Marktbewegung, wenn das obere oder untere Band berührt wird.
Ich gehe deshalb von einer stoppenden Bewegung des Marktes aus. Der Kursverlust von gestern war wohl zu heftig. Der S&P500 sollte nun eine kurze Gegenbewegung von ein bis drei Tagen in Aufwärtsrichtung zeigen. Vermutlich wird in dieser kurzen Zeitspanne den Börsianern klar, dass der Markt angeschlagen ist. Eine weitere Abwärtswelle sollte anschließend zu einer Bereinigung von überkauften Aktien führen.
Fazit: In den nächsten Wochen werden die Aktienmärkte wohl den Rückwärtsgang einlegen.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Christian Lukas
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