Michael Kramer | 20.09.2020 17:46
Die Aktienmärkte in den USA hatten eine weitere turbulente Woche, denn der S&P 500 fiel um 64 Basispunkte, was den Kursrückgang von 2,5% in der vergangenen Woche noch vergrößerte. In diesem Monat ist der Index bereits um etwa 5,2% gefallen. Angesichts der massiven Rallye, die wir seit den Corona-Tiefstständen im März erlebt hatten, gibt es in der Tat derzeit noch keinen Grund zur Panik.
Aber es gibt zumindest einige Indizien, die darauf hindeuten, dass der Ausverkauf möglicherweise noch nicht zu Ende ist und dass die Risiken nach unten größer sind. Beispielsweise hat die Advance/Decline-Line eine Reihe von tieferen Hochs markiert - ein Zeichen dafür, dass die Anzahl der Aktien, die steigen, immer weiter abnimmt.
Die Anzahl der Aktien, die über ihrer 50-Tage-Linie liegen, beläuft sich im S&P 500 immer noch auf rund 51,5%. Und das, obwohl der Index selbst unter seine gleitende 50-Tage-Linie gefallen ist. Sollte sich die Korrektur fortsetzen, wovon man anhand der internen Marktstruktur ausgehen sollte, dann hat der S&P 500 noch ausreichend Spielraum auf der Unterseite, bevor sich ein Boden bildet.
Darüber hinaus hat sich auf dem Markt mit einem Put-to-Call-Verhältnis von 0,94 wenig bis gar keine Angst aufgebaut. Dies lässt darauf schließen, dass Anleger immer noch häufiger mit Calls handeln als mit Puts. Ein Indiz dafür, dass auf dem Markt nicht sonderlich viel Angst herrscht.
In der Zwischenzeit bestätigt der VIX-Index die Auffassung, dass auf dem Optionsmarkt wenig bis gar keine Aktivitäten stattgefunden haben, da die Anleger keinen Schutz für den Gesamtindex kaufen wollen. Ein VIX bei 26 bedeutet eine tägliche Bewegung des S&P 500 um etwa 1,6% über die nächsten 30 Tage. Um den VIX in die Höhe zu treiben, bedarf es mehr Käufe von Put-Optionen oder einer höheren Volatilität am Markt. Ein Anstieg der Put-Käufe wird zu einer erheblichen Volatilität führen.
Aber selbst aus technischer Sicht drohen dem S&P 500 mit einem RSI, der immer noch bei etwa 43 liegt und damit weit über dem erforderlichen Niveau unter 30, weitere Abwärtsrisiken. Derweil befindet sich der Index nach wie vor oberhalb seines unteren Bollinger Bands, was wiederum darauf hindeutet, dass der Index noch nicht überverkauft ist.
Hinzu kommt, dass es bisher wenig bis gar keine Flucht in die Sicherheit gegeben hat. Die Renditen haben sich nicht wesentlich von der Stelle bewegt.
Und auch der Dollar-Index hat sich kaum bis gar nicht bewegt.
Wie weit könnte der S&P 500 also fallen? Wie ich im Chat-Room diskutiert habe, ziele ich auf die Region um 2.860 ab. Dort klafft eine ziemlich große Gap, die noch immer gefüllt werden muss. Dies würde auch zu einem Test des 50% Fibonacci-Retracements von den Tiefstständen Anfang März führen.
Ob zufällig oder nicht, das würde auch das geschätzte KGV des S&P 500 für 2021 wieder auf 17,5 bringen, angenommen, dass der Index im nächsten Jahr Gewinne in Höhe von 163 Dollar erzielt.
So jedenfalls sehe ich die Lage im Moment.
- Mike
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.