Der DAX zum großen März-Verfallstag

 | 07.03.2023 11:40

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

am Freitag der nächsten Woche ist der erste große Verfallstag dieses Jahres. Wir werfen daher rechtzeitig einen Blick auf die Lage an der Terminbörse und im Chart.

Das aktuelle Verfallstagsdiagramm für den DAX

Und das genau zum richtigen Zeitpunkt, denn es tut sich was im DAX, das den Kursverlauf zum Verfallstag maßgeblich beeinflussen kann.

Am Freitag hat der DAX bei 15.578,39 Punkten geschlossen, und damit wird nach einem Blick auf das folgende aktuelle Verfallstagsdiagramm klar, worum es geht.

Quelle der Daten: Eurex

Quelle der Daten: Eurex

Mit knapp 15.600 Punkten hat sich der DAX inzwischen deutlich in den bullishen Bereich der Positionierungen hineinbewegt – im aktuellen Kursbereich (den Schlusskurs vom Freitag habe ich in den Diagrammen mit Pfeilen markiert) liegen nur noch Call-Positionen (blaue Balken; siehe oberer Diagrammteil).

Was nach dem jüngsten Anstieg zu erwarten ist

Das bedeutet, dass bei einem weiteren Anstieg weitere Call-Positionen ins Geld laufen, die kurzfristig abgesichert werden müssen. Das treibt bekanntlich die Kurse weiter. Die nächste Position, die dieses Schicksal ereilen kann, sind die Calls bei 15.600 Punkten. Wenn der DAX diese Hürde nachhaltiger nimmt, könnte er einen weiteren Schub nach oben bekommen. Danach folgen nur ein paar kleine Call-Positionen, die weniger kritisch sind. Die nächsten markanten Calls liegen bei 15.800 und 16.000 Punkten.

Je nach Dynamik und Kraft, welche die Bullen nun entfesseln, könnten die Marken erreicht werden. Ich rechne aber damit, dass sie zunächst einmal Widerstände für den Kurs darstellen, da die Stillhalter zunächst versuchen dürften, sie aus dem Geld zu halten. Wenn jedoch auch die US-Indizes wieder zulegen – und das deutete sich am Donnerstag und Freitag bereits an, dann dürften die Stillhalter gegen die Herde der Bullen auf verlorenem Posten stehen und die Kurse laufen lassen.

Charttechnische Unterstützung für das Bull-Szenario

Zumal die Charttechnik den Ausbruch nach oben unterstützt. Darauf hatte Sven Weisenhaus zuletzt immer wieder hingewiesen: Der DAX läuft nach der kräftigen Zwischenrally seit Ende September inzwischen seit Anfang Februar seitwärts. Er hat damit seine zuvor überkaufte Lage zumindest teilweise abgebaut. Und diese Seitwärtsbewegung ist nun mal eine bullishe Chartformation:

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Nach jeweils zwei Fehlausbrüchen auf der Ober- und der Unterseite startete der DAX am Freitag einen dritten Ausbruchsversuch nach oben. Unterstützt wurde er dabei von den US- Märkten, die sich am Donnerstag und Freitag bullish zeigten.

Die Stillhalter haben nun nur noch die Chance, den Kurs an den beiden Jahreshochs oberhalb von 15.600 Punkten wieder nach unten zu drücken. Wenn ihnen das nicht gelingt, gibt es auf dem Weg bis zur runden 16.000 Punkte-Marke nur noch einen kleinen Widerstand bei 15.736 Punkten, der von einem kleinen Zwischenhoch von Anfang Februar 2022 ausgeht.

Wie immer gibt es aber auch eine Alternative

Dieses Ausbruchsszenario ist nach der bullishen Kerze vom Freitag (die der jüngsten Bärenfalle vom Donnerstag unmittelbar folgte) und der Fortsetzung gestern zunächst mein bevorzugter Verlauf für den DAX bis zum Verfallstag. Aber natürlich gibt es wie immer eine Alternative, die diesmal aus Sicht der Stillhalter ideal wäre: der Rückfall in die Seitwärtsbewegung seit Februar (gelbes Rechteck).

Denn laut der MaxPain-Kurve (unterer Teil des Verfallstagsdiagramms) liegt das optimale Abrechnungsniveau zum Verfallstag bei 14.800 Punkten. Dieses Kursziel erscheint für den DAX nach der starken Freitagskerze zwar illusorisch – aber wer weiß.

Im Bereich zwischen 15.400 und 15.000 Punkten (gelbe Markierung im Verfallstagsdiagramm) gibt es jedenfalls viele Call- und Put-Positionen, welche die Stillhalter noch aus dem Geld halten möchten. Es wäre daher schon ein Erfolg für Stillhalter und Bären, den DAX in diesen Bereich zu drücken.

Dieses Alternativszenario wird insbesondere dann relevant, wenn sich der Anstieg des DAX vom Freitag und gestern erneut als Fehlausbruch entpuppen würde.

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert

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