Stockstreet GmbH | 11.12.2018 09:26
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
die Verfallstagsanalyse für den DAX im Dezember ist fast schon nichtssagend, bietet kaum Perspektiven und eröffnet damit wenig Chancen. Trotzdem sollten Sie weiterlesen, denn bis zum Verfallstag sind noch zwei Wochen Zeit. Und bis dahin kann noch viel passieren – und ein Szenario ist durchaus verheißungsvoll.
Eine äußerst seltene Verfallstagskonstellation
Aber der Reihe nach. Und diese Reihe beginnt mit dem aktuellen Verfallstagsdiagramm:
Sie sehen, dass der DAX aktuell (siehe grüne Pfeile) weit im bearishen Terrain notiert, also viele große Put-Positionen schon über sich gelassen hat, die damit schon im Geld notieren. Im unteren Diagramm, der „Schüssel-Kurve“ ist er dadurch schon weit den „Hang“ hinaufgeklettert und weit vom „Tal“, also dem optimalen Abrechnungsniveau der Stillhalter, entfernt.
Eine solche Konstellation ist selten – aber auch langweilig aus Sicht des Tradings auf Basis der Verfallstagpositionierung. Denn aufgrund dieser Lage des DAX sind die entscheidenden Positionen – die großen Puts (rote Balken) – längst abgesichert. Die nächste signifikante Put-Position liegt erst wieder bei 10.000 Punkten und damit selbst angesichts der anhaltenden Schwäche des DAX vorerst außerhalb der Gefahrenzone.
(K)ein Kursziel für den Verfallstag
Wegen des aktuellen Punktestands des DAX ist also nicht mehr mit stärkeren Kursbewegungen aufgrund der Verfallstagspositionierung zu rechnen – denn wenn de facto schon alles abgesichert ist, woher sollen denn dann die üblichen „Absicherungsimpulse“ kommen? Daher lässt sich auch kein konkretes Kursziel zum Verfallstag bestimmen- das wäre reines Rätselraten. Die aktuelle Konstellation spricht vielmehr dafür, dass der DAX einfach nur dahindümpelt.
Das heißt jedoch nicht, dass der DAX bis zum Verfallstag in knapp zwei Wochen keine (impulsiven) Bewegungen mehr machen kann. Doch wenn es dazu kommt, dann ist die Verfallstagspositionierung kaum der Anlass dazu.
Womit sich natürlich die Frage stellt, ab welchem(n) Niveau(s) mit neuen Verfallstagsimpulsen gerechnet werden kann. Einen Richtwert nach unten hatte ich schon genannt, die 10.000-Punkte-Marke. Wenn jedoch der DAX innerhalb der kommenden zwei Woche weitere knapp 6 % verliert, dürfte der Verfallstagseffekt dabei nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Wann sich die Lage wieder ändert
Spannender ist daher der Blick nach oben, da offenbar viele Anleger klar bearish eingestellt sind. Mit anderen Worten: Eine überraschende bullishe Wende könnte die Bären auf dem falschen Fuß erwischen – und einen Short Squeeze auslösen. Dieser verläuft in der Regel sehr dynamisch, weil die „Shorties“ kompromisslos aus ihren Positionen flüchten, was die Kurse in kurzer Zeit sehr stark treibt.
Der Einfluss des Verfallstags wird sich aber frühestens ab 11.200 Punkten bemerkbar machen, da dort die erste größere Call-Position liegt, die dann plötzlich ins Geld liefe. Eine detaillierte Analyse zeigt aber, dass erst ab rund 11.500 Punkten mit stärkeren (bullishen) Absicherungsmaßnahmen der Stillhalter zu rechnen ist, so dass ein Kursanstieg bis zum Verfallstag verstärkt würde. Und einen echten Schub sollten die Bullen durch die Verfallstagspositionierung erst ab 11.700 Punkten erhalten.
Diese Ereignisse können den DAX bis zum Verfallstag beeinflussen
Aber hier gilt natürlich ebenfalls: Wenn der DAX bis Weihnachten gut 10 % zulegt, dann wirken zwischenzeitlich auch andere Faktoren; der Verfallstag wäre auch in diesem Fall nur einer davon. Als potenzielle externe Kurstreiber in die eine oder andere Richtungen kommen dabei die Sitzungen von EZB (13.12.) und Fed (18./19.12.) sowie natürlich die erwartete Entscheidung im britischen Parlament über den Brexit-Vertrag infrage.
Sofern diese Ereignisse Kursbewegungen auslösen, die auch die Verfallstagspositionierung relevanter machen, erhalten Sie natürlich in Ihrer Börse-Intern ein Update dazu.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
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