Andreas Bernstein | 02.12.2018 14:40
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An folgenden Handelsmarken hielt sich der DAX besonders lange auf. Sie geben Anhaltspunkte für mein Trading in der KW49.
DAX-Wochenplan Unser DAX kann mit dem Dow nicht Schritt halten Gastautor: Andreas Mueller 02.12.2018, 13:15 | 1041 | 0 | 10 82113 An folgenden Handelsmarken hielt sich der DAX besonders lange auf. Sie geben Anhaltspunkte für mein Trading in der KW49. Immerhin ein Miniplus konnte der DAX mit ins Wochenende retten. Global investierte Anleger haben daran jedoch wenig Freude beim neidischen Blick auf die Wall Street. Vergleicht man allein die Performance von Dow Jones und DAX in der vergangenen Handelswoche, so performte der Dow 9 mal so gut und konnte über 5 Prozent zulegen. Die Minicharts von finanztreff.de zeigen dies im Überblick auf:
Damit schaffte der Dow Jones den Sprung in die Gewinnzone auf Monatssicht und hat im zweiten Halbjahr bisher nur den Oktober als roten Monat ausgewiesen:
Ein umgekehrtes Bild zeigt die des DAX im Schaubild von wallstreet-online auf. Hier steht ein Gewinnmonat nun vier Verlustmonaten im zweiten Halbjahr gegenüber:
Damit summiert sich das Minus im aktuellen Kalenderjahr auf über 12 Prozent, während der Dow Jones ein Plus von 2 Prozent vorweisen kann. Keine "Eintagsfliege", wie man im längerfristigen Chartvergleich erkennt. Auf Sicht von 3 Jahren ist der Beginn bereits auf das Jahr 2017 zu datieren. Verstärkt wurde dies noch einmal im aktuellen Quartal, wie der direkte Vergleich beider Indizes verdeutlicht:
Zum Allzeithoch fehlen dem Dow Jones aktuell rund 5 Prozent, dem DAX jedoch 17 Prozent. Auf Sicht dieser Charteinstellung von 3 Jahren hat unser Leitindex somit einem passiven Anleger wenig Freude bereitet. Investments in die US-Leitbörse hingegen brachten auf Sicht dieser 3 Jahre mehr als 40 Prozent Rendite ein.
Verantwortlich dafür sind volkswirtschaftliche und politische Faktoren. Einerseits die politischen Probleme um Italien und damit letztlich die allgemeine Schuldenpolitik Europas und andererseits das Zinsniveau, was zwischen der FED in den USA und der EZB in Europa immer weiter auseinander lief. Zwar wurden die Zinsen in dieser Woche seitens der US-Notenbank nicht erhöht, doch genau dieses Signal kam am Markt als Kurstreiber daher. Beschränkt auf die Wall Street konnte man beobachten, wie direkt nach der Ankündigung von Jerome Powell als FED-Chef, eine Zinspause einzulegen und diese womöglich auch zu verlängern (Reuters berichtete), der Dow Jones über die runde Marke von 25.000 Punkten sprang und zum Handelsende rund 600 Punkte Tagesspanne aufwies:
Die Diskussion einer möglichen Zinswende entfaltete ihre Wirkung hierbei nur auf den US-Aktienmarkt. Ob dabei der FED-Chef vor dem US-Präsidenten Trump einknickt, wie n-tv andeutete , ist charttechnisch nicht relevant. Fakt war eine Annäherung des Dow Jones-Kurses zur Wochenmitte an einen wichtigen Widerstandsbereich. So dargestellt in den Tages-Trading-Chancen:
Im Gegensatz dazu vollbrachte unser DAX nur einen einzigen positiven Handelstag - den Montag. Mit +1,45 Prozent stand dabei die Marke von 11.400 Punkten im Visier, welche jedoch erst am Dienstag, dann aber punktgenau, kurz erreicht werden konnte. Die Bullen haben, legt man die Vorwochenanalyse zugrunde, zwar gekämpft, doch am Ende verloren.
Zu dominant kam augenscheinlich der Abwärtstrend im Tageschart daher. Denn ab diesem Level ging es stetig abwärts bis auf einen Mehrfachboden um 11.270 Punkte. Dieser stellte in der Woche zuvor bereits einen Widerstand dar. Daher markiere ich diese Marke im Stundenchart einmal genauer:
Der Bruch erfolgte erst am Freitag. Mit einer großen Kerze direkt nach XETRA-Eröffnung nahm der Abgabedruck zu und im DAX ging es bis auf 11.208 Punkte nach unten. Erst an diesem Punkt kam der Kaufüberhang zurück. Letztlich konnte der ursprüngliche Handelsbereich der Woche am Nachmittag zurückerobert und das eingangs beschriebene Wochenplus, wenn auch nur ein Neuntel des Dow-Jones-Wochengewinns, eingestellt werden. Als Wochenfazit bleibt dieser Bereich somit relevant für den weiteren Ausblick:
Sollte der DAX erneut in die Nähe der Marke von 11.400 Punkten aufsteigen, tendiere ich zu einem kurzfristigen Short-Engagement mit Stopp über den Vorwochenhochs. Denn ab dort wäre die Range letztlich gebrochen und ein Ausbruch vollzogen, welcher sehr dynamisch verlaufen könnte.
Selbiges Vorgehen wende ich auf der Unterseite an. Konkret ist daher bei 11.270 Punkten eine Long-Order mit Stopp bei 11.250 etwa eine Variante, um auf einen Verbleib des Kurses im skizzierten Bereich zu spekulieren:
Ein möglicher Ausbruch auf der Oberseite würde den dominanten Abwärtstrend im Tageschart in den Fokus rücken. Dieser ist nur knapp über der Range angesiedelt und deckelt weiterhin das große Chartbild:
Von einer Jahresendrallye oder überhaupt der Möglichkeit, eine solche noch in 2018 zu erleben, sollte man daher erst sprechen, wenn diese Linie per Tagesschlusskurs überschritten wurde. Raimund Brichta sagte dazu im Interview mit wallstreet-online:
"Seid gierig, wenn die anderen Angst haben"
Auf der Unterseite ist entsprechend die 11.209 als Wochentief und dann die 11.120 als Vorwoche-Ankerpunkt relevant. Das Jahrestief liegt noch immer knapp über 11.000 Punkten. Dazu hatte ich mich vor einer Woche ausführlicher geäußert und würde bei entsprechender Kursbewegung ein Update dieser Analyse für Sie bereitstellen.
Erhöhte Aufmerksamkeit sollte gleich am Montag um 16 Uhr zur Veröffentlichung der ISM Daten aus den USA bestehen. Diese Daten geben Aufschluss zu möglichen Veränderungen des BIP und der Inflation. Am Mittwoch hält dann FED-Chef Powell erneut eine Rede zu diversen wirtschaftlichen Themen, ebenso wie am Freitag. Diesen Wochentag sollte man sich für das BIP aus der EU vormerken und 14.30 Uhr dann auf die US-Stundenlöhne und Gehaltslisten außerhalb der Agrarwirtschaft Amerikas schauen. Weitere Termine finden Sie im Wirtschaftskalender .
Welche Farbe damit die erste Advents-Wochen-Kerze an der Börse einnimmt, rot oder grün, werden wir in genau einer Woche wissen. Abseits dieser Frage wünsche ich Ihnen eine besinnliche und ruhige Zeit.
Ihr Andreas Mueller (Bernecker1977)
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