Alexander Bosse | 23.03.2019 13:40
Der DAX blieb sich seiner treu und schloss die erste Woche nach dem Großen Verfallstermin deutlich im roten Bereich. Selbst eine sehr dovishe US-Notenbank FED konnte die bärische Reaktion auf erneut schwache Wirtschaftsdaten nicht verhindern. Die Bullen müssen in der kommenden Woche nun dringend den Turnaround schaffen, ansonsten droht eine große Umkehr, welche die Bären mehrere Wochen für sich nutzen könnten.
Nachfolgend nochmal der Blick zurück auf das "Dezember-Szenario", wo der DAX einen Rücklauf zur SKS-Nackenlinie starten sollte, um anschließend in der ersten Jahreshälfte abermals stark bärisch abzudrehen. Genau in dieser Entscheidungsphase der Umkehr befindet sich nun der Deutsche Leitindex.
Rückblick: Was wäre ein gutes Ziel für den Bärenmarkt? (Version 23.12.2018)
Bei der Annahme, dass der DAX an der Supportzone 10.2/10.5 eine deutliche Zwischenerholung Richtung SKS-Nackenlinie (siehe Grafik) einleiten kann, wäre für die erste Jahreshälfte 2019 mit einer weiteren starken Abwärtswelle zu rechnen. Um 9.750 würden im Monatschart der sma100 und das 38,2-er Retracement der Haussebewegung verlaufen und einen wichtigen und starken Support darstellen. Untergeordnet wäre in dieser Zone zusätzlich ein rechnerisches Ziel der aktiven SKS-Formation, sowie die Unterkante eines steigenden Trendkanals aus 2013 zu finden. Viele wichtigen Unterstützungen werden sich somit in dieser Zone treffen. Ein Anziehungspunkt für die Bären, aber auch ein interessanter Buy-Trigger für die Bullen.
Best-Case/ Worst-Case: Im Best-Case-Szenario kann der DAX bereits an der 10.2 wieder nach oben nachhaltig abdrehen. Im Worst-Case-Szenario kann die 9.750 nicht verteidigt werden und die Zone 8.700/8.300 würde in den Fokus rücken (Kompletter Artikel: Ziel Bärenmarkt ).
Blicken wir auf unsere Chartreihe, beginnend beim Big Picture im DAX Monatschart (jede Kerze stellt einen Monat dar), wo der DAX den Hausse-Aufwärtstrend von 2009 nach unten verlassen hat und seitdem den Bullenmarkt korrigiert. Der DAX konnte im März kurz die Widerstandszone .470/.520 überspringen und per Spike zur horizontalen Begrenzung bei .830/.870 vorstoßen. Ein Monatsschluss (in der kommenden Woche) unterhalb der .520/.470 wäre als Warnsignal für die Bullen zu verstehen. Erste wichtige Unterstützungen wäre um 11.2 (Retracement) und der 11k (horizontale Begrenzungen) zu finden. Darunter dürfte eine Beschleunigung Richtung 10.8. (u. Bollingerband) folgen. Oberhalb der .470/.520 können die Bullen hingegen weiter hoffen Akzente Richtung .850/.900 zu setzen.
Zoomen wir weiter in den DAX Wochenchart, wo nach Test der Supportzone 10.2/10.8 eine starke Erholungsbewegung Richtung Nackenlinie der SKS-Formation einsetzte. Diesen Kreuzwiderstand aus Nackenlinie, sma200 (.470) und der 2018-er Abwärtstrendlinie konnte der DAX kurz überwinden, ohne sich jedoch davon abzusetzen. In der vergangenen Wochen erfolgte nun der Rutsch zurück unter diese Zone. War dieser Ausbruch somit nur eine Bullenfalle?
Eine erste wichtige Marke wird zum Wochenstart der ema200 bei .350 darstellen. Erfolgt der Start oberhalb wäre eine erste Spanne zum sma200 bei .470 und der .520 zu erwarten. Erst darüber würde sich das Bild wieder Richtung .550/.620/.650 aufhellen. Unterhalb der .350 - insbesondere als Startkurs - dürfte eine bärische Fortsetzung eingeleitet werden. Erste Unterstützungen wären bei .300 und .250 zu finden, gefolgt vom mittleren Bollingerband um .170. Der erste wichtige Wochensupport, welcher durchaus umkämpft sein dürfte, da er wohl die letzte Reboundchance für die Bullen darstellt. Unterhalb droht die Eintrübung zur 11k/10.8.
Kurzum: Oberhalb der .350 eröffnet sich eine erste Spanne zur .470. Unterhalb droht die Eintrübung zur .170.
Blicken wir abschließend noch auf das kleinere Chartbild im DAX Tageschart (Future & Xetra), wo jede Kerze einen Tag darstellt und die Zwischenmarken besser zu erkennen sind. Mehrere Unterstützungen wurden in der vergangenen Woche durchbrochen und werden nun Widerstände darstellen. Im ersten Chartbild ist zudem eine bärische Keilformation zu erkennen, welche in der vergangenen Woche nach unten aufgelöst wurde. Das rechnerische Ziel läge um 10.8.
Oberhalb der .350 wäre der ema100 (.378 Future - .405 Xetra) ein erster Widerstand. Gefolgt von der .420 und der wichtigen .470/.520. Erst darüber hellt sich das Bild wieder etwas auf und das m. Bollingerband bei .550, gefolgt vom ema200 (.600 Future - .650 Xetra) rücken wieder in den Fokus.
Unterhalb der .350. folgt über die .270/.250 mit dem sma100 (.200 Xetra - .160 Future) und dem 50-er Retracement bei .200 der wichtige Wochensupport. Darunter dürfte eine Beschleunigung zur 11k und der 10.8 (Ziel Keilformation) einsetzen.
Abschließend noch der Blick auf den VIX (Volatilitätsindex), wo der Index die Tiefststände aus dem Vorjahr getestet hat und anschließend deutlich abprallte. Der VIX hatte damit vor einer Woche bereits eine Vorwarnung an die Aktienmärkte geschickt. Ohne Rücklauf beim VIX werden die Bullen keine Akzente setzen können.
Der Marktüberblick im Video:
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