Andreas Bernstein | 18.02.2022 08:29
DAX-Analyse zum Wochenausklang: Unsicherheit und langes Wochenende voraus. Ist dies ein guter Boden für den Aktienmarkt?
Der Donnerstag wiederholte ein wenig das Muster vom Mittwoch, indem er eine starke Eröffnung zeigte und diese jedoch sehr schnell wieder abverkaufte. So skizzierte sich am Morgen direkt eine Bewegung zum mittelfristigen Abwärtstrend. Zusammen mit dem starken Start entstand ein Dreieck, dessen Bewegung zur Unterseite und später der Ausbruch ein tolles Setup aufzeigten. Im Livetradingroom wurde dies zunächst mit dem Ziel der Mittwochtiefs wie folgt gehandelt:
Da es insgesamt 3 Trades waren, möchte ich nicht alle Transaktionen und Erläuterungen in die Morgenanalyse stellen, sondern habe diese Ausschnitte vom Livetrading inklusive der nachträglichen Dokumentation hier als Video für Dich geschnitten:
Der weitere Verlauf war geprägt von News aus der Ukraine, wo es zu Unruhen kam. Eine Klärung des Konflikts mit beidseitigem Truppenabzug war nicht in Sicht.
In dessen Folge stieg der Goldpreis zunächst über das Hoch aus Ende Januar und schickte sich an, den Ausbruch im großen Chartraster als nachhaltig zu deklarieren. Bis zum Abend standen 1.900 US-Dollar auf dem Kurszettel:
Kein Umfeld, welches über das Thema Korrelationen zu einem Aktieninvestment einlud. Entsprechend negativ eröffnete die Wall Street und zeigte sogar bei Unternehmen ein Minus, die in den Quartalszahlen auf breiter Basis überzeugten. Eine Nvidia (NASDAQ:NVDA) rutschte somit nach einem Rekordjahr und festem Ausblick in den Minusbereich und zog nicht nur den Nasdaq mit nach unten, sondern auch im DAX den Chipwert Infineon (DE:IFXGn). Er zählte zu den Tagesverlierern gestern.
Im DAX selbst rettete der positive Ausblick und die Dividendenerhöhung bei RWE (DE:RWEG) das Gesamtbild und ließ das Minus nicht zu deutlich anwachsen. So gestaltete sich die Verteilung der 40 Werte:
Die Volatilität nahm dabei etwas zu, von 350 Punkten am Mittwoch auf 215 Punkte am Donnerstag bis zu 234 Punkte nun wieder am Donnerstag.
Dabei ist das skizzierte Gap, was schon technisch geschlossen war, nun noch einmal direkt durchlaufen worden (Rückblick):
In Summe ein Minustag, der dennoch schwerere Verluste abwenden konnte:
Folgende Tagesparameter wurden im Xetra-Markt hinterlassen:
Börsenplatz | Xetra |
Letzter Kurs | 15.267,63 |
Performance | -0,67 % |
Kurszeit | 17:55:00 |
Eröffnung | 15.404,14 |
Tageshoch | 15.440,08 |
Tagestief | 15.206,75 |
Vortageskurs | 15.370,30 |
Was geschah am Abend und im Nachthandel?
Im XETRA-Chart haben wir damit weiterhin einen Abwärtstrend als obere Begrenzung und einen neu justierten Aufwärtstrend, der jedoch direkt am Morgen eine Entscheidung erzwingen kann:
Da sich der Goldpreis vornehmlich am Abend nach der Xetra-Handelszeit dann der 1.900 annäherte, erzeugte er weiteren Druck in den US-Indizes. Um mehr als 600 Punkte fiel der Dow Jones und der Nasdaq um mehr als 400, was prozentual einem Tagesverlust von etwa 3 Prozent entsprach und damit die 14.000er-Region wieder ins Sichtfeld rückt.
Das Gesamtbild ist damit neu zu justieren. Die Nachbörse führte zu einem Rutsch unter 15.200 Punkte, dessen Erholung jedoch schon wieder einsetzt. Auch eine Parallele zum Donnerstagmorgen:
Blicken wir auf die Trendlinien im Endloskontrakt, steht der Index genau an dessen Schwelle und könnte hier mit einem kraftvollen Start erst einmal wieder ein Kaufsignal generieren:
Im heutigen Wirtschaftskalender sind vorrangig Daten aus der EU und den USA verzeichnet.
Um 10.00 Uhr wird die EU-Leistungsbilanz veröffentlicht. Hier wird ein Aufschlag prognostiziert.
Zum Mittag folgen noch die EU-Bauleistung und eine Rede aus dem EZB-Umfeld, bevor das Verbrauchervertrauen der EU um 16.00 Uhr auf der Agenda steht.
17.00 Uhr ist der wichtigste Termin in den USA mit dem Fed Bericht zur Geldpolitik.
Am Abend folgt noch eine Rede aus dem EZB-Umfeld sowie der Blick auf die wöchentlichen CFTC-Daten 21.30 Uhr zum Wochenabschluss.
In folgender Übersicht sind alle Termine mit Prognosen verankert:
Weitere Quartalszahlen aus den USA können dem Markt ebenso Impulse geben. Vorbörslich melden heute John Deere (NYSE:DE) und die Barnes Group. Hier siehst Du weitere relevante Unternehmen:
Damit wünsche ich uns zum Start in den heutigen Handelstag jetzt viel Erfolg. Die Videoversion folgt gleich auf meinem Kanal.
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