Stockstreet GmbH | 19.12.2014 10:02
Es ist wirklich beeindruckend, was im DAX geschieht. Sie erinnern sich sicherlich, ich hatte am 9. Dezember geschrieben, dass der ideale Abrechnungskurs für die Stillhalter zum Verfallstag am 19.12.2014 bei 9.800 Punkten liegt. Und genau dieses Niveau hat der DAX gestern, einen Tag vorher, erreicht.
Nur, dass der DAX zwischendurch noch einmal die 9.300er Marke abgrast, damit hätte ich nicht gerechnet, auch wenn es im Nachhinein Sinn macht (wie im Steffens Daily vom Dienstag erläutert). Doch auch die aktuelle Rally eben an diese 9.800er Marke zeigt, dass die Bewegungen in den vergangenen Tagen wohl tatsächlich hauptsächlich mit den Positionierungen zum Verfallstag zu tun hatten.
Der Grund für den Anstieg
In den Medien werden als Grund für diesen Anstieg mehrere positive Nachrichten genannt. So hat Fed-Chefin Janet Yellen gesagt, dass eine Leitzinsanhebung vor Ende April eher unwahrscheinlich sei. Zudem wies sie darauf hin, dass auch nach einer Anhebung die Zinsen für eine lange Zeit niedrig bleiben würden. Das war offensichtlich das Signal, was der US-Markt gebraucht hat. Und so geht auch dort die Rally erst einmal weiter.
Ich hatte schon einmal geschrieben, dass die US-Notenbank alles tun wird, um die Märkte nicht zu sehr unter Spannung zu setzen. Und da durch die fallenden Ölpreise der Inflationsdruck auch wieder etwas nachlässt, kann sie sich das auch erlauben (wobei die Kernrate natürlich davon nicht betroffen ist).
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft steigt weiter
Aber es gab noch eine andere gute Nachricht: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Dezember weiter aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von zuvor 104,7 Punkten auf nun 105,5 Punkte. Es ist damit der zweite Anstieg in Folge. Als Grund für diese positivere Stimmung in der deutschen Wirtschaft werden der fallende Euro und Ölpreis genannt.
Im Diagramm erkennt man den leichten Anstieg. Aber hier man erkennt auch, dass die Bewegungen des Ifo-Index seit drei Jahren tendenziell eher seitwärts laufen. Damit ist die Prognosequalität zurzeit eher unterdurchschnittlich. Wie Sie wissen, finden wir beim Ifo-Index wenn, die Extreme interessant.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe weiterhin niedrig
Und zum Abschluss des gestrigen Tages müssen wir noch einen kurzen Blick auf die US-Arbeitsmarktdaten werfen: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind saisonbereinigter um 6.000 auf 289.000 Anträge gefallen. Sie bleiben damit weiterhin im Bereich des 14-Jahres-Tiefs. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 295.000 gerechnet. Der Wert für den Gleitenden Vierwochendurchschnitt sank gegenüber der Vorwoche um 750 auf 298.750.
Mittlerweile können wir etwas mehr zu der Entwicklung sagen. Der Rückgang vor drei Wochen war also kein Ausrutscher nach der vorherigen Aufwärtsbewegung, sondern der starke Anstieg auf 314.000 Erstanträgen war der Ausrutscher. Die Anträge halten sich somit weiterhin auf niedrigem Niveau. Und das belegt, dass der US-Arbeitsmarkt weiterhin boomt. Allerdings sollten wir damit rechnen, dass Anfang kommenden Jahres die Zahlen zunächst wieder etwas zulegen.
Und nun bin ich gespannt, wo der DAX heute um 13.00 Uhr abgerechnet wird. Wobei wir immer häufiger sehen, dass der gestrige Donnerstag der eigentliche Zieltag ist. Wahrscheinlich, weil hier viele Optionsscheine und Zertifikate verfallen, die über die Optionen gehedged sind.
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