DAX: Kommt jetzt eine Korrektur?

 | 02.11.2013 07:18

Da ist sie wieder, die Unsicherheit an den Märkten. Klarheit hatte man sich von der Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch erhofft; Klarheit über den Einstieg in den Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm. Doch die Fed lieferte nicht einmal kleine Hinweise darauf, wann genau dieser Zeitpunkt sein wird. So scheiden sich die Geister der Volkswirte, von denen manche schon Mitte Dezember das sogenannte tapering erwarten, andere erst im März.

Nur Das Kaffeesatzlesen hat Hochkonjunktur
Und so geht das muntere Ratespiel, das wir eigentlich schon abgehakt hatten, von neuem los, Déjà-vu am Aktienmarkt also. Erstaunlicherweise wurde der Shutdown, also die zwischenzeitliche Schließung zahlreicher Behörden und Regierungsstellen, mit keinem Wort erwähnt. Daraus lässt sich schließen, dass die Fed die Bedeutung des Shutdown für die US-Wirtschaft entweder als gering einstuft oder wegen fehlender Statistiken noch gar nicht beurteilen kann. Letztlich werden die makroökonomischen Daten über den Ausstieg aus den Anleihekäufen entscheiden und die waren zuletzt immer noch nicht berauschend. Dennoch interpretierten viele Volkswirte die Fed-Sitzung als Zeichen dafür, dass die Anleihekäufe wohl doch eher als gedacht reduziert werden könnten. Mehr als Kaffeesatzleserei ist das im Moment aber nicht.

Auch die Zahlenflut geht weiter
Neben der Geldpolitik gab es in der Berichtswoche eine wahre Zahlenflut von den Unternehmen zu verarbeiten. Apple und Facebook übertrafen die Prognosen, dann folgten GM, Ford und auch VW. Dank der guten Performance der VW-Tochter Porsche konnten die Wolfsburger ein starkes Zahlenwerk für das 3. Quartal vorlegen. Zahlreiche Analysten erhöhten bereits ihre Kursprognosen, so z. B. die Citigroup auf 224 Euro. Aus charttechnischer Sicht gilt es jedoch erst einmal den Widerstand bei 190 Euro zu knacken. Auch der Pharmariese Bayer konnte überzeugen, die Jahresprognose wurde bestätigt. In Frankreich gab es mit BNP Paribas und unserem Musterdepotwert Alcatel-Lucent besonders positive Meldungen. Negative Ausreißer waren allerdings auch dabei, so von der Deutschen Bank und die Deutschen Börse, denen hohe Prozesskosten wegen Geschäfte am US-Immobilienmarkt bzw. mit dem Iran drohen. Aus dem Ölsektor kamen schlechte Zahlen von Royal Dutch und Total, in Japan senkte Sony die Prognose. Dennoch: der überwiegende Teil der Zahlenflut ist als robust oder zumindest solide einzustufen.

Fazit
Rallye oder Korrektur? Noch ist nicht entschieden, wie sich der DAX in den nächsten Wochen entwickeln wird. Die Voraussetzungen für weiter steigende Kurse sind jedenfalls gegeben. Rein statistisch gesehen ist der November ein guter Börsenmonat. Hauptrisikofaktor bleibt aber die Unsicherheit über die Drosselung der US-Anleihekäufe. Aus charttechnischer Sicht ist die 9.000er-Marke entscheidend. Noch schaffte der DAX keinen signifikanten Break, der weitere Käufe auslösen könnte.


Erfolgreiche Investments wünscht

Ihr
Stefan Böhm
Chefredakteur DaxVestor

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert