DAX40-Innovations-Analyse: Dieses Top-Unternehmen investiert die meisten Ressourcen

 | 18.12.2023 17:21

Forschung und Entwicklung (F&E) ist essenzieller Bestandteil für das Überleben von Unternehmen und damit für die Wirtschaftskraft des Landes, in dem sie ihren Sitz haben. Im internationalen Vergleich fallen deutsche Konzerne immer weiter zurück, obwohl auch sie regelmäßig in F&E investieren und ihr Budget erhöhen (Quelle: BIA ) als Anlass genommen, die einzelnen F&E-Budgets der deutschen Top-Unternehmen, der DAX40, zu analysieren.

Volkswagen (ETR:VOWG) gibt die höchste Summe für F&E aus
Deutschlands Position als Industriestandort und wichtiger Auto-Produzent spiegelt sich deutlich bei der Verteilung der Budgets für F&E wider: Volkswagen investiert fast 19 Milliarden Euro in F&E, Mercedes-Benz (ETR:MBGn) Group 8,5 Milliarden Euro sowie BMW (ETR:BMWG) 6,6 Milliarden Euro. Alle drei Konzerne geben an, dass die Kosten für Forschung und Entwicklung hauptsächlich auf die Weiterentwicklung oder den Ausbau der Fahrzeugmodelle bzw. -portfolios entfallen, ferner auf Digitalisierung, Elektrifizierung und neue Technologien. Gemessen am Anteil des Gesamtumsatzes der Unternehmen, liegen die Autokonzerne allerdings eher im Mittelfeld der F&E-Investitionen. Die prozentualen Anteile liegen bei 7 (Volkswagen), 6 (Mercedes-Benz-Group) und 5 Prozent (BMW).

Das Technikunternehmen SAP (ETR:SAPG) investiert anteilig am meisten in die Zukunft
Anteilig investiert das Technologieunternehmen SAP mit 6,2 Milliarden Euro knapp 20 Prozent seines Umsatzes in F&E – und damit den Höchstsatz der untersuchten DAX-Unternehmen. SAP gibt an, dass im Wesentlichen Kosten für Personal, Leistungen von externen Dienstleistern sowie Partnerunternehmen, Anpassungen wie Zertifizierungen von Produkten in verschiedenen Märkten, Patente, Produktstrategie, aber auch für Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden anfallen. Bei Bayer (ETR:BAYGN) und Infineon (ETR:IFXGn) liegt der Anteil bei 13 Prozent (6,5 Milliarden bzw. 1,7 Milliarden) und beim Pharmaunternehmen Merck (ETR:MRCG) bei 11 Prozent (2,5 Milliarden).

Volle (Personal)Kraft voraus: Personelle Unterstützung bei Forschung und Entwicklung
SAP hat außerdem den höchsten prozentualen Anteil von Mitarbeitenden, die sich der Weiterentwicklung und Innovation widmen. Fast ein Drittel der Gesamtbelegschaft arbeitet in diesem Bereich. Porsche (ETR:P911_p) folgt mit rund 27 Prozent, Halbleiterhersteller Infineon belegt den dritten Platz mit circa 21 Prozent. Von 21 DAX40-Konzernen, deren Mitarbeiterzahlen insgesamt und im Bereich F&E zugänglich waren, weisen zehn eine zweistellige Prozentzahl von Angestellten im eben genannten Zweig auf.

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Hier wird am wenigsten in F&E investiert: Energie- und Immobilienriesen
Zu den Unternehmen, die den niedrigsten Anteil ihrer Ausgaben für F&E am Unternehmensumsatz bereithalten, gehört der Wohnungskonzern Vonovia (ETR:VNAn) mit 0,07 Prozent (4,2 Millionen), E.ON (ETR:EONGn) mit 0,06 Prozent (68 Millionen Euro) sowie RWE (ETR:RWEG) mit 0,05 Prozent (20 Millionen Euro). Der Chemiekonzern Brenntag (ETR:BNRGn) gibt auf Seite 131 seines Geschäftsberichtes sogar an, dass keine „Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen [an]fallen”.

Darius Moeini, Gründer und Geschäftsführer der BIA, kommentiert die Ergebnisse:

Der Wirtschaftsstandort Deutschland läuft Gefahr, international abgehängt zu werden. Trotz höherer Investitionen in den Bereich Forschung & Entwicklung als letztes Jahr, schaffen es die DAX40 nicht, beispielsweise mit den USA oder auch China mitzuhalten. Einige Konzerne investieren sogar überhaupt nichts in die eigene Weiterentwicklung! Meiner Meinung nach eine Fehlentscheidung. Bei der Untersuchung fiel mir besonders auf, dass hohe Summen vornehmlich in die Weiterentwicklung der (digitalen) Produkte fließen, weniger in die Förderung von Mitarbeitenden. Einerseits ist es verständlich, dass ein Innovationsbudget sich rentieren muss. Mit der Weiterentwicklung von Produkten lässt sich dann meist mehr oder einfacher Geld wieder einnehmen. Andererseits darf nicht vergessen werden, woran große Transformationsprozesse vornehmlich scheitern: an Mitarbeitenden und Führungskräften, die nicht mit auf die Reise genommen werden (wollen). Und Transformation – wie die Digitalisierung oder auch neue Arbeitskonzepte – haben deutsche Unternehmen bitter nötig.

Alle Untersuchungsergebnisse finden Sie auch hier .

Über die Untersuchung
Grundlage der Analyse waren die Geschäftsberichte der DAX40 für das Jahr 2022. Bei fehlenden Angaben zum Bereich „Forschung und Entwicklung” (F&E) bzw. „Research and Development” (R&D) wurden die Konzerne per E-Mail angefragt. Ergaben sich auch daraus keine Ergebnisse, wurde das Unternehmen von der Analyse ausgeschlossen.

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