Benedikt Wachsmann | 27.03.2017 07:34
Die US-Indizes kamen am vergangenen Dienstag seit langem wieder deutlicher unter Druck und verbuchten dabei den größten Tagesverlust seit dem 09. September 2016. Auch der deutsche Leitindex kam daraufhin unter Druck und verbuchte am Dienstag ebenfalls einen Tagesverlust von knapp 150 Punkten. Dies stellt im Vergleich zu den US-Indizes beim DAX aber keine außergewöhnliche Entwicklung dar. Während sich der S&P und DOW in der Folge nur minimal erholen konnten, zeigte der deutsche Leitindex stärkere Erholungstendenzen und arbeitete sich wieder über die 12.000 Punkte Marke zurück.
Marktsituation DAX – 27. März 2017
Das übergeordnete technische Bild bleibt hingegen von dem Tagesverlust am Dienstag unberührt. Nach wie vor notiert der deutsche Leitindex an der oberen Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrendkanals. Auf der Unterseite spielt die 50er-EMA (rot gestrichelt) bei 11.800 Punkte eine wichtige Rolle. Sofern der DAX unter diese Marke zurückfällt, stünde im Anschluss vermutlich ein Test der übergeordneten Unterstützung bei 11.400 Punkten auf der Agenda. Hierunter würde die langfristige Aufwärtstrendlinie in den Fokus der Anleger rücken. Diese notiert derzeit um den langwierigen Widerstand aus dem zweiten Halbjahr 2016 bei 10.800 Punkten.
Auf der Oberseite stellt das Tageshoch vom 15. März bei 12.175 Punkten weiterhin den nächsten mittelfristigen Widerstand dar. Darüber ist die Marke bei 12.221 Punkten und die obere Trendkanallinie zu beachten. Sofern dieser Bereich bullish getriggert werden kann, würde das Allzeithoch bei 12.406 Punkten auf die Agenda rücken.
Mit dem Kursrutsch am Dienstag rückte auch an den europäischen Börsen Donald Trump wieder in den Fokus der Anleger. Dabei stand vor allem die Frage im Mittelpunkt, ob die gewährten Vorschusslorbeeren in die Politik des neuen US-Präsidenten gerechtfertigt sind oder nicht.
Die mit Spannung erwartete Abstimmung über den von Trump unterstützten Gesetzentwurf für eine neue Gesundheitsversorgung kam dabei vorerst nicht zustande. Wie die US-Republikaner mitteilten wurde die Abstimmung mangels Erfolgsaussichten zunächst zurückgezogen. Damit hat Trump einen ersten Rückschlag erlitten. Die Zweifel an seiner geplanten Reformpolitik dürften damit weiter zunehmen, was sich tendenziell belastend auf die Notierungen auswirken dürfte. Allerdings zeigte sich der deutsche Leitindex bislang relativ robust gegen die wachsenden Zweifel. Dieser Trend könnte auch in der kommenden Woche anhalten.
Mittelfristig ist auf der Oberseite der Widerstand bei 12.175 Punkten zu beachten. Bei 12.110 Punkten ergibt sich zudem ein weiterer Widerstand, den Anleger auf der Agenda haben sollten. Zwischen diesen beiden Widerständen sind bearishe Reaktionen denkbar. Allerdings sind aufgrund des vorherrschenden Aufwärtstrends Shortpositionen, wenn überhaupt nur temporär zu suchen.
Vielmehr ergeben sich bei 11.860 Punkten und im Bereich der 50er-EMA Einstiegsmöglichkeiten für Longpositionen. Eine bullishe Reaktion an diesen Bereichen sollte aber abgewartet werden. Sofern diese Unterstützungsbereiche nicht verteidigt werden können, dürfte wie o.a. die übergeordnete Unterstützung bei 11.400 Punkten auf die Agenda rücken.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen Widerstände
11.900 12.110
11.860 12.175
11.805 12.221
11.720 12.404
11.500 12.450
Ausblick DAX:
Kurzfristig ergibt sich beim DAX ein aufwärts gerichtetes Marktmuster, welches durch ansteigende Korrekturtiefs (schwarze Pfeile) gekennzeichnet ist. Solange der DAX über dem letzten Korrekturtief bei 12.000 Punkten notiert, bleibt der kurzfristige Aufwärtstrend intakt und ein bullisher Ausbruch über den eingezeichneten Widerstandsbereich wahrscheinlich. Unter 12.000 Punkten ist zunächst mit einem Test der 20er-EMA (grün gestrichelt) und der Unterstützung bei 11.900 Punkten zu rechnen.
Montag, 27. März 2017:
09:00 Uhr EUR Geschäftserwartungsindex Deutschland(Mrz)
09:00 Uhr EUR Aktuelle Einschätzung Deutschland (Mrz)
09:00 Uhr EUR Ifo-Geschäftklimaindex Deutschland (Mrz)
23:30 Uhr USD FOMC-Mitglied Kaplan spricht
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