Jens Klatt | 15.11.2018 13:13
(JK-Trading.com) – Die DAX zeigte sich am Donnerstag hin- und hergerissen vom sich abzeichnenden Brexit-Fiasko, notierte zur Mittagszeit nahezu unverändert zum Vortagesschluss.
Das Theresa May nach den zähen Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien, besonders in Bezug auf die irische Grenze, Gegenwind im britischen Parlament erhalten würde war klar. Dass dieser Gegenwind sich allerdings dadurch auszeichnen würde, dass bspw. Brexit-Minister Raab oder auch der nordirische Premier Vara ihre Rücktritte einreichen würden und sich Mays Kabinett in seine Bestandteile auflösen würde, dass konnte so nicht unbedingt erwartet werden.
Der Grund hierfür findet sich in einem Abschiedszitat Raabs: „Ich denke, dass unter diesen Voraussetzungen kein Deal die beste Option für Großbritannien wäre.“ Somit wird klar, dass der ausgehandelte Deal besonders günstig für die EU sein dürfte, während sich das wofür die Brexit-Befürworter in 2016 stimmten kaum im Deal wiederfindet.
Ausgehend hiervon erwachsen nun ernsthafte Zweifel, ob sich die EU und Großbritannien zeitnah werden einigen können. Zwar reiben sich die EU bzw. Brüssel scheinbar schon die Hände für das Unterzeichnen des gefundenen Brexit-Deals (Europa-Rat Präsident Tusk hat bereits einen EU-Sondergipfel für den 25.11. einberufen).
Wahrscheinlicher scheint aber eher ein zeitnaher Rücktritt von Premierministerin May und das Abrutschen Großbritanniens in ein absolutes Brexit-Chaos.
Das sind alles in allem keine günstigen Voraussetzungen für den DAX, ist Großbritannien doch der viertgrößte Handelspartner der Bundesrepublik nach den USA, Frankreich und China.
Infolgedessen bleibt ein zeitnaher Rutsch unter die 11.300er Marke und erneuter Test der Region ums aktuelle Jahrestief um 11.050 Punkten eine ernstzunehmende Option.
Erst ein Rücklauf über die 11.700 würde die Bullen, zumindest kurzfristig, durchatmen lassen.
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Gründer von Jens Klatt Trading
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