Holger Struck | 17.12.2022 22:52
DAX: Ein Wochenverlust von 3,3 % ist nicht gerade das, was ins saisonale Schema einer Jahresendrallye passt. Die lief dann ja auch in höchst eindeutiger Art und Weise bereits zuvor, nämlich seit Ende September und brachte einen DAX-Anstieg von 11862 bis auf 14675 Punkte mit sich. Mit derlei + 2813 Indexpunkten bzw. + 23,7 % binnnen wenig mehr als 2 Monaten wurden wir somit Zeugen einer der größten Rallyes "seit Lebzeiten des DAX" überhaupt. Kurzum viel mehr ging schlichtweg nicht und das Erreichen nächsthöherer Ziele und Widerstandsbereiche von 14700/709 bis hin zu 14800+ wäre reine Kür gewesen. An 15 K noch in 2022 glaubte ich wie mehrfach geschrieben sowieso nicht.
Nun aber gibt es einen ordentlichen Dämpfer. Die Notenbanken haben just "gesprochen" und es geht munter weiter im Zinserhöhungszyklus. Insbesondere die EZB macht da - dies leider weiterhin - einen höchst unglücklichen, nahezu dilettantisch anmutenden Eindruck in Bezug auf ihre wiederholt grotesk falschen Inflationseinschätzungen und folgerichtig eben auch ihrer Zinspolitik. An Zinserhöhungsfantasien mangelt es nun jedenfalls nicht mehr und die Marktteilnehmer zeigen sich - zumindest kurzfristig - wohl sehr zurecht höchst irritiert.
Und so ist ein DAX-Hoch von 14675 Punkten noch am letzten Dienstag nun schon wieder regelrechte Historie und erscheint dementsprechend "weit weg". Im Freitagstief handelte der DAX bereits 860 Punkte (!) tiefer. Bei 13947-430 liegt dabei ein altes DAX-High aus dem August vor. Das wäre schön und wichtig, dies in den letzten Handelstagen des Jahres verteidigen bzw. re-etablieren zu können. Nächsttiefere Zielzone aus dem Wochenchart läge ansonsten bei 13564 - da möchte man nicht so wirklich hin. Die Bollinger-Banduntergrenze ist mit dem Rückfall zum 2. Mal nacheinander unterboten, der Markt ist hinreichend überverkauft und wichtige Supports wie z.B. EMA-200 und SMA-50 sind quasi erreicht. Eine "Benchmark-Candlestick" liegt vom 10.11. mit einer Handelsspanne zwischen 14157 und 13599 Punkten vor. Das passt von der Unterkante her sehr gut zu den genannten 13564 - und würde Oberhalb der Obergrenze die Bullen wieder das Ruder übernehmen lassen...
Dow Jones: Hochs um 34,3 K (Vorgängerhoch) und 34,6 - 34,7 K sind auf einmal wieder weit weg. 33,4 K müsste für eine technische Verbesserung rückerobert werden. Ansonsten ist der Markt schon ab 33 K in einer starken Supportzone, dies bis hin zu 32,3 K. Ein weiteres Abkippen gen Süden würde mich da (bzw. jetzt) überraschen.
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