DAX und Dow Jones: Wöchentliche Standortbestimmung

 | 25.03.2018 16:42

DAX:

Die internationalen politischen Spannungen (das Wort "Handelskrieg" dürfte wohl so etwas wie das Unwort des Jahres 2018 werden) bringen aktuell ordentlich Druck auf die Börsenkurse. Da politische Börsen aber bekanntlich kurze Beine haben, sollte man sich satte 13 Prozentpunkte bzw. beinahe 1800 Punkte unter dem Allzeithoch des DAX (das war erst im Januar) so langsam auch mal seine Gedanken über Käufe und längerfristige Investments machen. Der freie Welthandel wird am Ende wohl "dann doch nicht" komplett abgeschafft werden und wenn diese Erkenntnis erst um sich greift, wird man im aktuellen Abverkauf auch schnell wieder dessen Übertreibung erkennen.

Vorerst aber dominiert noch das technisch angeschlagene Bild: Doppeltop seit 13525 und 13596, Rückfall mit Durchbruch durch die 200-Tage-Linie und, Supportverletzungen bei 12951 und v.a. 12745, Pullbacks "ungefähr dorthin" und eben nicht weiter / höher und dann Abprall bzw. Teil 2 des Abverkaufs mit bisherigem Tief bei 11818 Punkten. Formationstechnisch durfte man seit dem Break bei 12745 an knapp 11900 als Kursziel denken. Somit ist das Soll also erfüllt, das Maß muss deshalb aber nicht zwangsweise voll sein. Man bzw. wir (HS-Trading) könnte nun zwar selbstgefällig sagen "solange wir wie zuletzt jeden Monat 300 Indexpunkte hinzuverdienen, ist uns doch völlig egal wo der DAX noch hin will".

Ganz so egal ist es dann aber ja doch nicht. Also dann: Pflicht der Korrekturübung des DAX ist nunmehr absolviert, Kür mag noch kommen und auf die relative Schwäche des DAX ist seit Jahr und Tag Verlass. Aktuell ist dann auch das bisherige Jahrestief bei 11830 umkämpft bzw. verletzt, ebenso wie das Sommertief aus 2017 bei 11868 Punkten. Das wiegt erst einmal schwer und muss früher oder später dann zurückerobert werden, um charttechnische Verbesserungen ableiten zu können. Hier - also unter 11868-11830 - jedoch erst anzufangen, eine Topbildung zu sehen und formationstechnisch mal eben von 13596 minus 11868 = weiteren 1725 Punkten Abwärtspotenzial auszugehen, halte ich für vollkommen falsch bzw. marktanalytisch beinahe fahrlässig.

Im Bereich von 10100 sollte der DAX also (Arbeitshypothese) in 2018 nicht noch ankommen. Können 11868-11830 in nächster Zeit nicht behauptet werden, liegt bei 11430 zuvor der Support und nur darunter würde man auch an 10802-10827 zu denken haben. Und die Besserung der Lage ? Von der Tageskomik abgesehen und im Sinne der "Nachhaltigkeit" wäre davon erst wieder oberhalb von 12745-12951 und damit auch über der 200-Tage-Linie zu sprechen. Das mag noch ein weiter Weg sein und eine zähe Seitwärtsphase zwischen 11400 und 12750 dürfte vorausgehen. Auch den SMA-50, aktuell fallend und bei 12600 Punkten, sollte man dabei keinesfalls aus den Augen verlieren.

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