Christoph Geyer | 13.09.2021 08:39
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Börsen im Herbst nichts selten zu Turbulenzen neigen. Zumindest nimmt meist die Volatilität zu, was in diesen Tagen auch wieder an den Märkten zu beobachten ist. Die großen Leitindices konnten so zuletzt wichtige Unterstützungsmarken nicht mehr halten. Lediglich Japan kann sich dem jüngsten Abwärtssog noch entziehen.
Langfristchart Dow Jones
Im langfristigen Bild ist deutlich zu erkennen, dass die Umsätze beim Dow Jones Index seit dem Corona-Crash rückläufig sind. Das Verkaufssignal beim MACD-Indikator hatte zunächst noch keine Auswirkungen, könnte aber inzwischen Nachwirkungen entfalten. Der Stochastik-Indikator hat eine Divergenz gebildet. Mit dem Wochenschluss wurde die Aufwärtstrendlinie angekratzt. Dies muss noch nicht zwangsläufig zu einem Trendbruch führen, ist aber zumindest ein Zeichen, dass der Aufwärtstrend an Dynamik verloren hat.
Dow Jones (daily)
Die nachlassende Aufwärtsdynamik beim Dow Jones ist auch im kurzfristigen Bild deutlich zu erkennen. Zum Wochenschluss wurde die Unterstützungslinie bei knapp unter 35.000 Punkten unterschritten. Hier befindet sich eine Kreuzunterstützung (gebildet aus Unterstützungs- und Aufwärtstrendlinie) die nicht gehalten werden konnte. Damit eröffnet sich weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich der nächsten Unterstützungslinie bei ca. 33.500 Punkten. Ein solcher Rückgang würde auch durch die Divergenzen bei den Indikatoren unterstützt sein.
Nasdaq Composite (daily)
Der Nasdaq-Index hat bislang noch keine nachhaltigen Unterstützungen unterschritten. Die nächste Unterstützung verläuft bei knapp unter 15.000 Punkten. Der MACD-Indikator steht kurz vor einem Verkaufssignal. Daher sollte in dieser Woche ein Test der Unterstützungslinie nicht überraschen.
Dax (daily)
Der Ausbruchsversuch nach oben beim DAX muss spätestens nach dem Rückschlag in der zweiten Wochenhälfte der vergangenen Woche als gescheitert betrachtet werden. Die Divergenzen bei den Indikatoren hatten bereits angedeutet, dass ein solcher Ausbruch schwer werden dürfte. Die Umsätze haben mit den jüngsten Kursverlusten aber nur unwesentlich angezogen, was zeigt, dass kein großer Verkaufsdruck aufkam. Es passt weiterhin zur Saisonalität, dass der deutsche Leitindex auf der Stelle tritt. Eine Änderung der Statistik ist erst Anfang Oktober zu erwarten.
Nikkei 225 (daily)
Der Nikkei konnte den Abwärtstrend, der seit Anfang dieses Jahres Bestand hatte, eindrucksvoll brechen und ist, trotz der Turbulenzen der übrigen Märkte kräftig nach oben gelaufen. Das Jahreshoch vom Februar dieses Jahres konnte so nahezu wieder erreicht werden. Auch wenn die Indikatoren noch keine Warnsignale geben, dürfte ein Übersteigen dieser Topwerte zunächst schwer fallen.
Euro-Bund Future (daily)
Viermal im Jahr wird der Euro-Bund-Future fällig und weicht dem nächsten Fälligkeitstermin. Die Marktteilnehmer sind gezwungen entweder die Position zu schließen oder in den nächsten Fälligkeitsmonat zu wechseln. Da der Future des nächsten Fälligkeitsmonats auf einem anderen Niveau notiert, entsteht im Chart eine Kurslücke. Diese hat aber keine charttechnische Relevanz sondern entsteht konstruktionsbedingt. Daher ist in dieser Phase eine Technische Analyse nicht möglich.
EURO/USD (daily)
Der Euro konnte den kurzfristigen Aufwärtstrend nicht halten und ist innerhalb eines übergeordneten Seitwärtstrends nach unten ausgebrochen. Dies wurde durch Verkaufssignale bei den Indikatoren unterstützt. Ein neuer Abwärtstrend sollte nicht allzu dramatisch ausfallen. Im Bereich von knapp über 1,17 USD verläuft eine Unterstützungslinie, die gehalten werden dürfte.
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