Stockstreet GmbH | 06.09.2017 10:57
Nordkoreas neuerlicher Atomtest konnte die Finanzmärkte am Ende doch nur kurz verunsichern. Zwar begann die Handelswoche im DAX mit einer Abwärtslücke, diese konnte jedoch direkt im Anschluss wieder zügig geschlossen werden. Gestern ging die Aufwärtsbewegung noch weiter und trieb den deutschen Leitindex auf ein neues Bewegungshoch.
Solides Fundament für die Aktienmärkte
Dabei bekamen die Aktienmärkte Unterstützung von den soliden Konjunkturdaten. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Eurozone, Großbritannien und China steht der Dienstleistungsbereich laut den Einkaufsmanagern auf Wachstumskurs. So weisen alle Einkaufsmanager-Indizes für August einen passablen Wert über der Wachstumsschwelle von 50 aus. Sie untermauern dadurch die positiven Daten aus dem verarbeitenden Sektor.
DAX gelingt der Ausbruch
Mit Unterstützung der Konjunkturdaten schafften es die Bullen mit der gestrigen Tageskerze sogar den Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrendkanal (rot im folgenden Chart). Wie man sieht, ist es die erste Tageskerze, die sich seit Beginn der Korrektur vollständig außerhalb des Trendkanals befindet (siehe grüne Ellipse).
Das Alleine wird aber nicht für einen nachhaltig erfolgreichen Ausbruch reichen. Jetzt sind Anschlusskäufe und bestätigende Signale nötig. Die Bullen konnten den Kurs nämlich nicht bis zur Mittellinie des aktuellen Rechtecks bei 12.235 Punkten treiben. Dies ist ein Zeichen der Schwäche. Außerdem kam es im Anschluss an das heutige Hoch zu Kursrücksetzern, die dafür sorgten, dass die zwischenzeitigen Gewinne wieder vollständig verloren gingen. Daraus resultierte, dass die gestrige Tageskerze einen langen Docht nach oben bekam. Auch dies spricht eher gegen ein Erstarken der Bullen.
Nichtsdestotrotz veränderte sich das Chartbild durch diesen Ausbruch im Vergleich zur vorangegangenen Target-Trend-Analyse vom 29. August zum Positiven. Schließlich sah es vor genau einer Woche noch so aus, als würde der DAX die Rechteckgrenze bei 11.880 Punkten nach unten brechen. Statt diesem mittelfristig bearishen Signal, versuchen die Bullen nun der Korrektur ein Ende zu setzen. Ob sie dabei Erfolg haben werden, muss sich erst zeigen. Bis dahin ist zumindest vorsichtige Entwarnung angesagt.
Wohin die Reise gehen könnte
Sollten es den Bullen gelingen den DAX bis zur Mittellinie bei 12.235 Punkten steigen zu lassen, wäre dies ein weiteres bullishes Signal. Kommt es dann zu einem weiteren Ausbruch nach oben, wäre dadurch auch die übergeordnete Tendenz von tieferen Hochs hinfällig. Dies würde bedeuten, dass der Abwärtstrend nach der Dow-Theorie beendet sein würde. Nach der Target-Trend-Methode wäre dann nach oben hin das nächste Ziel für den DAX die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten.
Sollten der Kurs aber wieder in seinen Abwärtstrendkanal abtauchen, wäre der Ausbruch hinfällig. Wenn anschließend auch die Rechteckgrenze bei 11.800 Punkten nach unten gebrochen wird, wird das Chartbild wirklich bearish. Bis eines von beidem passiert, ist alles Weitere noch als Seitwärtsbewegung zu werten.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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