DAX findet keinen Halt – Abwärtsspirale bei Aktien und Anleihen

 | 20.10.2023 16:24

Gold steigt in Richtung 2.000 Dollar pro Feinunze, Öl nähert sich der 100-Dollar-Marke pro Barrel – die Finanzmärkte haben in dieser Woche das Risikopotenzial des Nahost-Konfliktes in die Kurse eingepreist. Zeigte sich nach dem Terror der Hamas Israel vor zwei Wochen noch eine erstaunliche Stabilität, wird nun alles aus den Depots geworfen, was mit Risiko behaftet ist.

Renditeschock am US-Anleihemarkt

Dazu gehören Aktien, aber interessanterweise auch Anleihen. Denn die Krise hat über steigende Energiepreise das Potenzial, die Inflation wieder anzuheizen und so die Notenbanken von den sehnlich für 2024 erwarteten und für eine rezessionsempfängliche Weltwirtschaft dringend benötigten Zinssenkungen abzuhalten. In dieses Bild passten auch die Worte von Fed-Chef Powell, der die Märkte zwar auf eine Zinspause im November, danach aber auf weiter steigende Leitzinsen einstimmte. Die Anleihemärkte hätten der Fed einen Teil ihrer Arbeit zwar schon abgenommen, indem sie die Finanzierungsbedingungen verschärften. Das heißt aber im Umkehrschluss auch, die Renditen sollten so schnell von diesem Niveau nicht wieder runterkommen und damit den Aktienmärkten in den kommenden Monaten nicht viel Luft nach oben geben. Für die 30jährigen Bonds ging es das erste Mal seit 2007 wieder über die Schallmauer von fünf Prozent.

DAX fällt unter 15.000 Punkte

Die 15.000er Marke und das Tief von Anfang Oktober haben im Deutschen Aktienindex nicht gehalten. Sollten beide Marken nicht schnell wieder zurückerobert werden, dürfte eine Jahresendrally, sofern sie diesen Namen dann überhaupt noch verdient, maximal zu einer Erholung im dann zementierten Abwärtstrend verkommen. Solange der Krieg im Nahen Osten tobt und die Gefahr des Eingriffes weiterer Staaten nicht ausgeschlossen werden kann, werden sich Investoren mit Aktien nicht die Finger verbrennen wollen.

Tesla (NASDAQ:TSLA) enttäuscht, Netflix (NASDAQ:NFLX) überzeugt

Auch die beiden prominenten Quartalszahlen und -ausblicke von Tesla und Netflix konnten nicht wirklich für gute Stimmung bei den Anlegern sorgen. Der Streaming-Anbieter erfährt dank einer neuen Abo-Politik und dem Ende der bislang geduldeten Mehrfachnutzung von Konten eine Art Sonderkonjunktur bei Abonnenten, die zwar der Aktie selbst Schwung verlieh, aber keine wirkliche Indikation für eine positive Dynamik in der gesamten Tech-Branche ist. Anders bei Tesla, wo der sonst so laute und erfolgsverwöhnte Elon Musk bei der Veröffentlichung der Zahlen viel leisere Töne an den Tag legte, was die Zukunft seines Unternehmens angeht. Tesla spürt die Zurückhaltung der Verbraucher und hat Schwierigkeiten, selbst mit der gewinnzerstörenden Rabatt-Strategie seine Fahrzeuge an den Mann oder die Frau zu bringen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Adidas (ETR:ADSGN) springt aus dem Yeezy-Loch

Ein Lichtblick für Anleger und einer der wenigen Gewinner dieser Börsenwoche war Adidas. Der Sportartikelhersteller schleppte in den vergangenen Quartalen millionenschwere Belastungen durch den Fehlgriff mit der Yeezy-Marke mit sich herum. Doch nun überraschten die Herzogenauracher mit einer Anhebung der Jahresprognose. Die umstrittenen Artikel werden langsam aus den Lagern verkauft, Marge und operativer Gewinn stiegen im abgelaufenen Quartal wieder leicht. Das Thema könnte für Adidas damit schneller erledigt sein als zunächst gedacht und Aktionäre, die im November vergangenen Jahres bei rund 100 Euro bei der Aktie zugegriffen haben, hatten nicht das schlechteste Gefühl. In der aktuellen Börsenstimmung dürfte es allerdings schwer werden, das Jahreshoch bei 185 Euro zu überwinden, um den Aufwärtstrend fortzusetzen.

Berichtssaison nimmt Fahrt auf und der EZB-Rat tagt

Geo- und Geldpolitik überschatten im Moment alles andere am Markt. So auch die Berichtssaison, die in der kommenden Woche unter anderen Umständen einiges anzubieten hätte. Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) am Dienstag, IBM (NYSE:IBM), Meta (NASDAQ:META) und die Deutsche Bank (ETR:DBKGn) am Mittwoch und Amazon (NASDAQ:AMZN), Intel (NASDAQ:INTC) und Volkswagen (ETR:VOWG) am Donnerstag sind da als Highlights zu nennen. Hinzu kommen noch einige Stimmungsbarometer in Form der Einkaufsmanagerindizes aus den USA und am Donnerstag entscheidet die Europäische Zentralbank über die Leitzinsen in der Eurozone. Zwar dürften diese das erste Mal seit Juli 2002 nicht angetastet werden, aber auch von Christine Lagarde dürfte die zentrale Botschaft „höher für länger“ lauten.

DAX – aktuelle Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen: 14.850/14.800 + 14.700/14.650 + 14.550/14.500
Widerstände: 14.950/15.000 + 15.100/15.150 + 15.200/15.250

Dieser Artikel stammt von RoboMarkets .

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert