Stockstreet GmbH | 18.07.2018 09:49
Genau eine Woche ist es her, dass der DAX vor einer wichtigen Richtungsentscheidung stand. Denn zu diesem Zeitpunkt kämpfte der Index um eine nachhaltige Rückeroberung des dunkelblauen Rechtecks oberhalb von 12.590 Punkten. Dabei hatte er neben der Rechteckgrenze auch noch das 50%-Fibonacci-Retracement seiner vorangegangenen Abwärtsbewegung als Widerstand direkt vor der Nase (siehe blaue Linien im folgenden Chart).
Rücksetzer am 50%-Fibonacci-Retracement
Weil der DAX diese Hürden mit abnehmendem Schwung angesteuert hatte, bestand die Gefahr eines Rücksetzers. Und wie sich nun mit Blick auf den Chart zeigt, kam es tatsächlich wie befürchtet (roter Pfeil im Chart).
Nur einen Tag nach der Analyse rutschte der DAX mit einer Abwärtslücke aus dem kurzfristigen Aufwärtstrendkanal heraus (siehe folgender Chart). Der Eröffnungskurs lag dabei exakt unterhalb der unteren Linie des Aufwärtstrendkanals. Und anschließend kam es zu weiter fallenden Kursen. Dadurch wurde der Aufwärtstrend klar gebrochen.
Die Kurse fanden aber wieder exakt am oberen Ende der ehemaligen Seitwärtsrange (gelbes Rechteck) einen Halt und legten dann wieder zu, genau wie bereits am 5. Juli (grüne Kreise). Und somit wurde lediglich das Ausbruchsniveau erneut von oben getestet und der Ausbruch ein zweites Mal bestätigt.
Dynamischer Ausbruch auf ein neues Trendhoch
Nach einem erneuten Kampf um die 12.590er Rechteckgrenze konnte der DAX diese Hürde inzwischen im zweiten Anlauf überwinden. Er brach heute nach einer zweitägigen Seitwärtskonsolidierung dynamisch nach oben aus und erreichte dabei sogar ein neues Trendhoch (siehe grüner Pfeil im zweiten Chart). Auch die 50%-Fibonacci-Marke wurde dadurch im zweiten Anlauf geknackt.
Dies war durchaus zu erwarten. Denn der DAX konnte die beiden Hürden recht schnell ein zweites Mal anlaufen und konsolidierte dann in deren Reichweite. Der kurze Rücksetzer zur Seitwärtsrange (gelbes Rechteck) konnte daher als „Schwung holen“ und die kurze Konsolidierung vor dem heutigen Ausbruch als „letztes Kraft tanken“ der Bullen angesehen werden.
Und aus Sicht der Elliott-Wellen (siehe folgender Chart) kann man den ersten Anstieg bis knapp über die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten als Welle 1, den Rücksetzer auf die ehemalige Seitwärtsrange als Welle 2 und den aktuellen Anstieg als Welle 3 zählen.
Auch aus Sicht der Elliott-Wellen war damit ein neues Trendhoch zu erwarten.
Das sind nun die wichtigen Marken im DAX
Der DAX hat nun zunächst weiteres Potential bis auf 12.762,98 Punkte. Hier wartet das 61,80%-Retracement (siehe erster Chart oben). Kann auch dieses überwunden werden, ist die Mittellinie bei 12.945 Zählern als Kursziel der Bullen nach der Target-Trend-Methode erreichbar (zweiter Chart). Die psychologisch wichtige, weil runde Marke von 13.000 Punkten dürfte auf diesem Niveau mit ihrer Anziehungskraft dabei helfen, die Kurse nach oben zu treiben.
Kritisch wird es dagegen nun aus Sicht der Target-Trend-Methode und der klassischen Charttechnik, wenn der DAX erneut unter die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten zurückfällt. Denn dann wäre der bullishe Ausbruch von heute neutralisiert. Aus Sicht der Elliott-Wellen wird es dagegen erst problematisch, wenn das Tief der Welle 2 unterschritten wird, der DAX also doch noch in die ehemalige Seitwärtsrange unterhalb von rund 12.400 Punkten zurückfällt. Dann müsste man damit rechnen, dass die Juli-Kurserholung nur eine Gegenbewegung im Abwärtstrend war. In diesem Fall kämen sogar wieder Short-Trades in Frage.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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