Andreas Bernstein | 22.08.2022 08:20
DAX dreht den Wochentrend, steht uns damit nun auch eine Umkehr im mittelfristigen Chartbild bevor? Chartanalyse zum Sonntag.
Die vergangenen Wochen waren von einer starken Aufwärtsbewegung geprägt. Ausgehend vom Xetra-Tief am 14. Juli bei 12.441 Punkten bis zum Xetra-Hochpunkt am 17. August bei 13.930 Punkten legte der Index rund 1.500 Punkte oder mehr als 12 Prozent zu. Getragen wurde dies keinesfalls von positiven Rahmendaten. So blieben die Verbraucherpreise in der EU weiter auf hohem Niveau, einige Indikatoren wie der ZEW sogar tiefer im negativen Bereich. Die Fachleute aus der Umfrage bewerteten nicht nur die aktuelle Lage pessimistischer, sondern geben auch einen Erwartungssaldo aus, der auf dem niedrigsten Niveau seit der Finanzkrise 2008 liegt.
Dennoch stiegen die Börsen, angetrieben von robusten US-Daten, welche eine Wirtschaft ohne negative Zinseffekte attestierten. Dies trug den Index zunächst auf die besagten 13.930 und im Hochpunkte (des Futures) sogar bis auf etwa 30 Punkte an die 14.000er-Marke heran. Genau dort notierte die Abwärtstrendlinie im Big Picture, die ab dem Jahresstart angelegt werden kann. Es kam beim Test zu einem Abprall und einer stärkeren Gegenbewegung:
In den kleineren Zeiteinheiten bedeutete dies eine Shorttendenz, die sehr konsequent von den Marktteilnehmern am Mittwoch dieser Woche ausgeführt wurde. Der Chartverlauf wurde wie für ein Fachbuch gezeichnet:
Die Stabilisierung am Donnerstag brachte keine erneute Trendwende, sodass wir auch am Freitag diese Bewegungen weiter nach unten fortsetzten und damit die Gesamtwoche ins Minus lief:
h2 Internationales Börsen-Umfeld/h2Über die Wall Street Interpretation der Wirtschaftsdaten im Umfeld steigender US-Zinsen habe ich eingangs bereits ein paar Gedanken geschildert. Bis zum Donnerstag war die Stimmung auch sehr positiv, doch auch hier kippte dieser Trend in der zweiten Wochenhälfte. Der Dow Jones zeigt nun sogar einen Bruch seines mehrwöchigen Aufwärtstrends an:
Nach einer Bewegung von mehr als 15 Prozent ab dem Tiefpunkt im Juli ist zumindest eine Konsolidierung an dieser Stelle gesund.
Der Nasdaq war sogar noch weiter vorausgelaufen und hatte eine wichtige Zone erst einmal übersprungen. Zum Freitag fiel er jedoch wieder in diese Zone zurück, wie hier dargestellt ist:
Dort stellt sich die Frage, ob das Momentum schon erschöpft ist oder der jüngste und sehr steile Aufwärtstrend eine Unterstützung zum Wochenstart bietet.
In Summe hat der Nasdaq nach 4 starken Handelswochen nun erstmalig wieder einen negativen Wochensaldo gezeigt und bildet das Schlusslich im internationalen Vergleich:
Wie kann es in der neuen Woche weitergehen?
h2 Wochenausblick DAX/h2Mit dem Wochenminus von rund 2 Prozent hat der DAX zwar noch ein Plus für den August behalten, dies schmilzt jedoch weiter dahin:
Auf das Gesamtjahr betrachtet stehen wir somit wieder 14 Prozent im Minus. Der Nasdaq übrigens nun wieder bei 19 Prozent im Minus.
Die Schwelle zum Monatsminus und dem Monatsstart bei 13.471 Punkten ist nicht mehr weit und dürfte Investoren reizen. In diesem Bereich liegt auch das Tief von vor einer Woche Mittwoch, als die US-Inflationsdaten vermeldet wurden. Daher halte ich diese Marke für sehr wichtig.
Der Aufwärtstrend ab dem letzten Julitief ist bereits gebrochen, von daher stellt sich eher die Frage, wie weit der neue Abwärtstrend gehen kann und ob wir uns schon im Trendwechsel bewegen:
Eine Erholung über 13.650 und dann über 13.700 würde diese Frage mit NEIN beantworten und erneut das Signal zum Test der großen Abwärtstrendlinie im Tageschart freimachen. Danach sieht es gerade nicht aus, so dass ich mich eher auf einen Test der 13.470 / 13.450 fokussiere.
Genauer führe ich dies im Video zu dieser Analyse noch einmal aus und update meine Gedanken jeden Morgen in der Vorbörse:
Anzusprechen gibt es die weiteren Quartalszahlen der Woche, wie von Zoom am Montag oder Macys (NYSE:M) am Dienstag oder Nvidia (NASDAQ:NVDA) am Mittwoch. Dazu ist folgende Übersicht hier verankert:
Eckdaten aus dem Wirtschaftskalender gibt es natürlich auch wieder. Dabei habe ich nur die wichtigsten Eckpunkte verankert, da wir an den einzelnen Tagen auf die Termine eingehen werden.
Am Dienstag werden erst die S&P Global Daten für Deutschland, die EU und die USA spannend. Wie entwickeln sich die Dienstleistungen und der Einkaufsmanagerindex in den jeweiligen Regionen?
Mittwoch stehen die US-Auftragseingänge im Fokus.
Für den Donnerstag ist erneut der ifo Index aus Deutschland ein wichtiger Impulsgeber und am Nachmittag dann das US-BIP. Zudem startet das Jackson Hole Symposion.
Freitags sind dann die US-Privatausgaben und persönlichen Einkommen wichtig. In Jackson Hole wird der US-Notenbankpräsident Jerome Powell zudem eine Rede halten.
Ausführlich siehst Du alle Erwartungen und Daten der Termine in diesem Kalender:
Damit wünsche ich uns zum Handelsstart schon einmal viel Erfolg und freue mich, wenn Du bei mir in den weiteren Formaten vorbeischaust.
Dein Andreas Bernstein
*Platzierte Produkte/Tools sind entsprechend markiert und Werbung. 75,86 % der Konten von Privatanlegern verlieren Geld, wenn sie CFDs mit der Gesellschaft handeln. Sie sollten daher überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, dieses hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren!
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.