DAX: Bären kommende Woche in Lauerstellung, aber oberhalb von 12.700 neutral

 | 12.01.2018 13:11

Dass der DAX einen Teil seiner Aufschläge der ersten Handelstage des Jahres 2018 korrigieren könnte, durfte durchaus erwartet werden.

Die Initiatoren bzw. Treiber für diesen Rücksetzer sind allerdings in der Lage das Bild in der kommenden Woche deutlich einzutrüben und im deutschen Leitindex für einen Lauf zurück unter die 13.000er Marke, eventuell sogar für eine ernsthafte Attacke auf die 12.700er Region zu sorgen, jenen Bereich in welchem sich das aktuelle 2018er Jahrestief und die 200-Tagelinie befindet.

Mittwoch ließ Bloomberg verlauten, dass China sich in Zukunft als Käufer US-amerikanischer Bonds deutlich zurücknehmen würde. Während diese Meldung mittlerweile zwar als potentieller Test-Ballon ala „Was wäre wenn?“ eingestuft werden darf, seitens der Chinesen ein Dementi folgte, so schwebt in Zukunft bei sämtlichen politischen Spannungen zwischen den USA und China die Gefahr eines scharfen Rücksetzers am Aktienmarkt wie ein Damokles-Schwert über dem Markt.

Und am Donnerstag suggerierte das Sitzungsprotokoll der EZB, dass die europäische Zentralbank bereits recht aktiv hinter verschlossenen Türen über eine Abkehr von ihrer ultralockeren Geldpolitik philosophiert.

Besonders für die Anleihemärkte könnte dies in näherer Zukunft nun jederzeit zu stärkeren Schwankungen und Abschlägen bei zeitgleichen Spikes in den Zinsen führen, was wiederum negativ für die seit Jahren stark auf Fremdkapitalbasis-laufenden Aktienmärkte sein dürfte.

Allerdings: oberhalb von 12.700 Punkten ist das Bild auf Tagesbasis aktuell klar neutral zu sehen, in der Tat mit der Möglichkeit einer zeitnah doch noch erfolgenden Attacke aufs Allzeithoch um 13.530 Punkte.

Eine solche setzt in meinen Augen allerdings ein erneutes Scheitern des EUR/USD an der 1,21er Marke und zeitgleicher Stabilisierung auf hohem Niveau oder Fortführung der Aufwärtsbewegung am US-Aktienmarkt voraus. Letzteres scheint ausgehend vom stark überdehnten Modus immer schwieriger vorstellbar, auf der Kehrseite gab es seit November 2016 und der Wahl Donald Trumps keine Korrekturbewegung größer 3%, was die Hoffnung der Bullen nährt, dass sich das zeitnah auch nicht ändert.