Alexander Bosse | 13.06.2021 15:22
Die Aktienmärkte befinden sich bereits etwas im dünnen Sommerhandel. So schloss der DAX tatsächlich mit einer Wochenperformance von 0,00%. Die US-Indizes hingegen zweigeteilt. Der Dow Jones klar im Minus, der Nasdaq100 klar im Plus. Sinkende Inflationssorgen und fallende Anleiherenditen machten es möglich.
In der nächsten Woche stehen neben den Erzeugerpreisen auch die geldpolitischen Entscheidungen der US-amerikanischen Notenbank Fed auf dem Plan. Wie wird sie auf die stark angestiegene Inflation reagieren (/ignorieren)? Der Große Verfallstermin am Freitag dürfte die Kurse zusätzlich in Schwankungen versetzen.
Wichtige Wochentermine:
Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX für den neuen Monat Juni und im historischen Kontext seit 1990. Der DAX legt im Juni bisher +1,76% zu. Der Nasdaq100 ist mit +2,28% der Outperformer, der Dow Jones mit -0,14% der Underperformer.
Auffällig bleibt im großen Bild (Grafik 3) trotzdem die sehr starke Divergenz (mittlerweile größer als zur Dotcom-Bubble während der Jahrtausendwende) zwischen Growth (NAS100) und Value. Die begonnene Umschichtung fällt im übergeordneten Bild der letzten Jahrzehnte bisher gar nicht ins Gewicht.
Am nächsten Freitag würde der dreifacher Verfallstermin anstehen, welcher im Vorfeld gerne für ein kleines Tauziehen an den Märkten sorgt. Die größten Positionierungen sind jedoch weit entfernt. Eine deutliche Fortsetzung der Aufwärtsbewegung wäre jedoch auch nicht im Sinne der Stillhalter sein. Es ist daher durchaus möglich, dass sich der DAX bereits gut für die Abrechnung ausgerichtet hat.
Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet "Sell in May and go away, but remember to come back in September.". Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund einer heiß gelaufenen Rally könnte die Börsenweisheit diesmal wieder um Gehör bitten. Es sei nochmal wichtig zu erwähnen, dass sich diese saisonal schwache Zeit nicht allein auf den Monat Mai bezieht, sondern viel mehr den Zeitraum Ende Mai - Juli, gerne mit Erweiterung zum September, bevor die Jahresendrally für einen guten Abschluss sorgen möchte.
Blick zum DAX Kursindex (ex Dividende), welcher im Vergleich zum Performanceindex deutlich schwächer unterwegs ist, im Monatschart und in der zweiten Grafik als Wochenchart. Der Bruch durch den Kombiwiderstand, bestehend aus Corona-Panic-Gap und Abwärtstrendlinie, öffnete die Tür zur Verbindungslinie der letzten beiden Allzeithochpunkte. Die Monatskerzen April & Mai deuteten Unsicherheit an genau dieser Ausbruchszone an. Mit der Monatskerze Juni konnte der DAX hingegen direkt am Covid-Aufwärtstrend in den Monat starten & diesen Support bisher verteidigen. Eine gute Grundlage für die Bullen. Das April-Hoch konnte der Kursindex jedoch noch nicht herausnehmen.
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990. Die Pandemie hinterließ bisher eine große rote Quartalskerze, gefolgt von mittlerweile 5 starken grünen Kerzen in Folge (gab es zuletzt 2006 & 2012), wobei auch die Bollinger-Area durchbrochen werden konnte. Die Kerze für das 2. Quartal setzte genau außerhalb des oberen Bollinger auf und beschleunigte weiter nach oben. In den letzten 25 Jahren waren solche Ausbrüche aus der Bollinger-Area sehr selten; erst recht mit 5 grünen Quartalskerzen im Rücken. Im Anschluss folgte stets eine stärkere Korrektur und das immer in der 2. Jahreshälfte.
Markiert sind auch die beiden Bärenmärkte (Dotcom-Bubble, Finanzkrise) bzw. zugleich die Rezessionen. Sehr auffällig ist hierbei der Faktor Zeit. Die vorangegangenen Rezessionen beschäftigten den Aktienmarkt viele Jahre, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden konnte. Diesmal folgte nur ein sehr steiler Anstieg.
Im großen Quartalschart ist der DAX gut an der 14.600 & 13.900 gestützt. Erst darunter würde das übergeordnete Bild wieder eintrüben. Die 15.660/.720 stellt nun eine wichtige Widerstandszone. Bei Bruch folgt die weitere Aufhellung und nächste Ziele um 16k. Quartalsabschluss auf diesem Niveau (30.06.) und der Cluster zur 16.5 wird aktiviert.
DAX - Übergeordnete Lage:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo sich der DAX weiter am Covid-Aufwärtstrend bei 15.500 entlanghangelt. Der Monatsstart konnte direkt an dieser Marke gelingen und bisher verteidigt werden. Die Bullen im Vorteil. Die 15.660/.720 stellen die nächste Widerstandszone, welche bereits mehrfach getestet werden konnte. Oberhalb folgt die Erweiterung zur 15.870 und 16.020. Darüber Aufhellung zur 16.5. Bei Bruch durch den Covid-Trend gibt es hingegen eine erste Eintrübung und Anlaufmarke bei 15.270. Darunter folgen die Cluster zur 15.030 und nachfolgend zur 14.700.
Xetra-DAX Wochenchart.
Der Blick zum Wochenchart, wo die 15.660 weiterhin eine erste relevante Marke darstellen.
Oberhalb steht eine Spanne über das AZH bei 15.730 zur .860. Darüber weitere Aufhellung zur 16.020. Bei Durchbruch öffnet sich die Tür zur 16.3.
Unterhalb wäre hingegen eine enge Spanne zur .560, welche darunter abermals zur .500/.480 erweitert wird. Bei Bruch erste Eintrübung im Chartbild und über die .420 würde die 15.270 in den Fokus rücken.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
Relevante Marken in der Übersicht:
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