Alexander Bosse | 28.02.2021 11:01
Die Aktienmärkte beendeten ihre Handelswoche und damit auch den Monat Februar volatil und abermals mit Abgaben. Vor allem die immer höheren Inflationserwartungen und damit verbunden der zügige Anstieg der langlaufenden Anleiherenditen sorgen für Zurückhaltung an den Märkten.
Blicken wir auf einige übergeordnete Chartbilder:
Beginnen wir mit dem Blick zum DAX Kursindex (ex Dividende) im Monatschart, welcher im Vergleich zum Performanceindex noch weit von seinem Allzeithoch entfernt ist. Der wichtige Kombiwiderstand, bestehend aus Corona-Panic-Gap und Abwärtstrendlinie, ist seit Ende Dezember umkämpft und konnte abermals auf Monatsschlussbasis nicht überwunden werden. Ein Abpraller zu viel?
Der DAX hat im Jahr 2021 erneut eine bärische Divergenz im MACD ausgebildet, welche im Vorfeld des Corona-Crashes und zur "Sommerkorrektur" ebenso auffällig war. Sie mahnte bereits vor Wochen, dass der letzte Hochpunkt nicht nachhaltig sein könnte. Können die Bullen das Verkaufssignal noch verhindern?
Ein kurzer & noch früher Blick zu den Positionierungen zum Großen Verfallstermin (19. März), welcher auffällig viele Put-Optionen aufweist, die bei einer fortgesetzten Korrektur ins Geld laufen könnten. Die Stillhalter hätten somit wenig Interesse an weiter fallenden Kursen. Die hohen Positionierungen bringen auch eine Gefahr mit sich. Bei einer weiteren Korrektur am Markt müssten die Stillhalter ihr einseitiges Risiko herausnehmen und könnten den DAX damit in Trendrichtung beschleunigen.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET - Premium). Im S&P 500 Monatschart erfolgte der Abpraller an der Oberkante des 10-jähriges Trendkanals. Der Dow Jones (Wochenchart) durchbrach seinen September-Keil und notiert wieder innerhalb des 2-jährigen Broadening-Tops. Der Nasdaq100 (Monatschart) war der Underperformer in der vergangenen Woche. Im übergeordneten Bild ist dieser Rücksetzer jedoch nicht mal ansatzweise von Relevanz. Hier notiert der NAS100 noch deutlich oberhalb seines Hausse-Aufwärtstrendkanals.
Anbei ein Vergleich zwischen Nasdaq 100, S&P500 und DAX seit Mitte der 90-er Jahre. Auffällig ist die sehr starke Divergenz (mittlerweile größer als zur Dotcom-Bubble während der Jahrtausendwende) zu den Tech-Werten und dem "breiten Markt".
Zu erkennen wäre ebenso, dass die Divergenz Tech - Breite Markt im Verlauf der Dotcom-Bubble und später auch in der Finanzkrise wieder komplett abgebaut werden konnte. Ist dies diesmal wegen der Notenbanken alles unvorstellbar, oder stehen wir noch am Anfang einer neuen Marktphase?
Zurück nach Deutschland in den DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990. Das historische Jahr 2020 ist an den ausgeprägten Quartalskerzen sehr gut zu erkennen. Markiert sind auch die beiden Bärenmärkte (Dotcom-Bubble, Finanzkrise) und größeren Rezessionen. Sehr auffällig ist hierbei auch der Faktor Zeit. Die nun laufende Marktphase konnte innerhalb von zwei Quartalen den Ausgangspunkt wieder erreichen und anschließend sogar ein Allzeithoch ausbilden. Wurde im Rekordtempo bereits alles durchgestanden? Bei den vorangegangenen Rezessionen dauerte dieser Prozess Jahre und nicht nur wenige Monate.
Zum Jahresauftakt bleibt die Verbindungslinie der letzten Allzeithochs bei 13.900 stark umkämpft. Ein Ausbruch würde die Tür zur 14.4 und im 2. Schritt Richtung 14.6 öffnen. Die 13.600/.460/13k/12.600 & 12k stellen im Quartalschart wichtige Unterstützungen dar.
Das große DAX Chartbild (als Tageschart) der letzten 25 Jahre zeigt ein ganz ähnliches Bild. Zu sehen sind die letzten beiden großen Bärenmärkte und zum Vergleich die starke Bewegung innerhalb der Corona-Pandemie. Die Verbindungslinie der letzten beiden Korrekturen (Keilformation) wurde verletzt, aber auf Monatsschlussbasis verteidigt. Ebenso gut zu erkennen, dass in der Corona-Rezession die Dimension nach Ausprägung und Zeit im Vergleich zu den letzten beiden Abschwüngen stark abweichend ist. Gut zu erkennen ist auch die Underperformance. So kann der DAX (Performanceindex) seit 2015 seine Höchststände nicht nachhaltig verteidigen. Die Bullen müssen sich oberhalb der 13.9 stabilisieren, um den Weg zur oberen Keilbegrenzung zu gehen. Unterhalb bleiben starke Korrekturen im Muster der vergangenen Jahre eine Gefahr.
Das vorangegangene Bild zoomen wir auf 2 Jahre heran. Der aktuelle Kursverlauf mit dem knappen neuen Allzeithoch ist nach Ausprägung und Faktor Zeit recht ähnlich zum Vorjahr. Oberhalb der 13.9 behalten die Bullen jedoch stets das Heft des Handels Richtung 14.4 in der Hand. Unterhalb droht der Beginn einer Korrekturbewegung.
DAX - Charttechnische Betrachtung:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo sich der DAX weiter an der Verbindungslinie der letzten beiden Allzeithochpunkte bei 13.900 müht. Abermals konnte der Bereich auf Monatsschlussbasis nicht überwunden werden. Diese Marke stellt den Türöffner für eine Rallyfortsetzung Richtung 14.4/14.6 dar. Erster wichtige Zwischenwiderstand wäre die .200. Unterhalb steht eine erste Range zur 13.650, gefolgt von 13.460 und .310. Bei Bruch öffnet sich die Tür zur 13.030/.009. Darunter drohen weitere Abgaben in die Gap-Zone um 12.5.
Xetra-DAX Wochenchart.
Der Blick zum Wochenchart, wo der Bereich .760/.795 zum Start bereits relevant sein dürfte.
Oberhalb können die Bullen eine erste Range zur .860/.900 aufbauen. Bei Bruch hellt sich das Bild wieder zur 14k/14.050 auf und darüber zur 14.2.
Unterhalb steht eine erste Spanne zur .670 & .650. Bei Bruch die Erweiterung zur .525 und .460/.400. Darunter seien die Marken .310 und .150/.130 zu nennen.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
Relevante Marken in der Übersicht:
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