Alexander Bosse | 21.02.2021 12:11
Die Aktienmärkte beendeten eine leicht schwächere Handelswoche eines bisher neutralen Monats. Die Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell (Dienstag und Mittwoch) könnte darüber entscheiden, ob die kleine Konsolidierung direkt in den Monatsabschluss als Korrektur fortgesetzt wird, oder ob der altbekannte Buy-the-Dips Modus weiterhin gut funktioniert.
Wichtige Wochentermine:
Blicken wir auf einige übergeordnete Chartbilder:
Wir beginnen mit dem Blick zum DAX Verlauf seit 2020, wo genau vor einem Jahr der Corona-Crash seinen Anfang nahm. Der aktuelle Kursverlauf mit dem knappen neuen Allzeithoch ist nach Ausprägung und Faktor Zeit recht ähnlich. Oberhalb der 13.9 behalten die Bullen jedoch stets das Heft des Handels Richtung 14.4 in der Hand.
Mahnende Auffälligkeit? Der DAX hat im Jahr 2021 erneut eine bärische Divergenz im MACD ausgebildet, welche im Vorfeld des Corona-Crashes und zur "Sommerkorrektur" ebenso auffällig war.
Der weitere Blick zum DAX Kursindex (ex Dividende) im Wochenchart, welcher im Vergleich zum Performanceindex noch weit von seinem Allzeithoch entfernt ist. Der wichtige Kombiwiderstand, bestehend aus Corona-Panic-Gap und Abwärtstrendlinie, ist seit Wochen umkämpft. Ein Fehlausbruchszenario könnte stärkeres Abwärtspotential freisetzen.
Die DAX Pivot-Punkte für den aktuellen Monat Februar.
Die vergangenen 30 Tage im Performancevergleich. Nasdaq 100, S&P 500 und für unseren DAX. Trotz Kaufsignal und festen US-Indizes kommt der DAX nicht von der Stelle.
Der Vergleich aus Sicht seit Mitte der 90-er Jahre. Auffällig ist die sehr starke Divergenz (mittlerweile größer als zur Dotcom-Bubble während der Jahrtausendwende) zu den Tech-Werten und dem "breiten Markt".
Zu erkennen wäre ebenso, dass die Divergenz Tech - Breite Markt im Verlauf der Dotcom-Bubble und später auch in der Finanzkrise wieder komplett abgebaut werden konnte. Ist dies diesmal wegen der Notenbanken alles unvorstellbar, oder stehen wir noch am Anfang einer neuen Marktphase?
Ein kurzer Blick in den US-Markt zum S&P500 (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET - Premium) als Monats- Wochen- und Tageschart. Der S&P500 konnte die Oberkante eines 10-jähriges Trendkanals testen und der MACD erreicht im großen Bild ein historisch hohes Niveau. Im Tageschart erfolgte in der vergangenen Woche der Abpraller an der Oberkante des Novembertrendkanals. Läuft bereits die Konsolidierung Richtung Standard-Long-Trigger am mittleren Bollingerband?
Zurück nach Deutschland in den DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990. Das historische Jahr 2020 ist an den ausgeprägten Quartalskerzen sehr gut zu erkennen. Markiert sind auch die beiden Bärenmärkte (Dotcom-Bubble, Finanzkrise) und größeren Rezessionen. Sehr auffällig ist hierbei auch der Faktor Zeit. Die nun laufende Marktphase konnte innerhalb von zwei Quartalen den Ausgangspunkt wieder erreichen und anschließend sogar ein Allzeithoch ausbilden. Wurde im Rekordtempo bereits alles durchgestanden? Bei den vorangegangenen Rezessionen dauerte dieser Prozess Jahre und nicht nur wenige Monate.
Zum Jahresauftakt bleibt die Verbindungslinie der letzten Allzeithochs bei 13.900 stark umkämpft. Ein Ausbruch würde die Tür zur 14.4 und im 2. Schritt Richtung 14.6 öffnen. Die 13.600/.460/13k/12.600 & 12k stellen im Quartalschart wichtige Unterstützungen dar.
Das große DAX Chartbild (als Tageschart) der letzten 25 Jahre zeigt ein ganz ähnliches Bild. Zu sehen sind die letzten beiden großen Bärenmärkte und zum Vergleich die starke Bewegung innerhalb der Corona-Pandemie. Die Verbindungslinie der letzten beiden Korrekturen (Keilformation) wurde verletzt, aber auf Monatsschlussbasis verteidigt. Ebenso gut zu erkennen, dass in der Corona-Rezession die Dimension nach Ausprägung und Zeit im Vergleich zu den letzten beiden Abschwüngen stark abweichend ist. Gut zu erkennen ist auch die Underperformance. So kann der DAX (Performanceindex) seit 2015 seine Höchststände nicht nachhaltig verteidigen. Die Bullen müssen sich oberhalb der 13.9 stabilisieren, um den Weg zur oberen Keilbegrenzung zu gehen.
DAX - Charttechnische Betrachtung:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo sich der DAX weiter an der Verbindungslinie der letzten beiden Allzeithochpunkte bei 13.900 müht. Diese Marke stellt den Türöffner für eine Rallyfortsetzung Richtung 14.4/14.6 dar. Erste wichtige Zwischenwiderstände wären die .130, .170 und nachfolgend die .330. Unterhalb sind 13.6, 13.460 und .310 weiterhin wichtige Unterstützungen. Bei Bruch öffnet sich die Tür zur 13.030/.009. Darunter drohen weitere Abgaben in die Gap-Zone um 12.5.
Xetra-DAX Wochenchart.
Blicken wir in den Wochenchart, wo der DAX eine neutrale Wochenrange innerhalb der Vorwochenkerze ausgebildet hat. Die 14.030 könnte zum Wochenauftakte eine erste relevante Zone darstellen.
Oberhalb wäre im ersten Schritt eine Range zur .100/.130 aktiv, die darüber zur .170 & .190 erweitert wird. Bei Durchbruch öffnet sich die Tür zur .265.
Unterhalb steht hingegen über die 14k weiterhin die erste Spanne zur 13.9. Darunter würde sich der Cluster über die 13.850/.830 zur .795 erweitern. Bei Bruch sei nach der .720 die Gap-Zone .671/.596 zu nennen.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
Relevante Marken in der Übersicht:
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