Stockstreet GmbH | 27.04.2022 10:27
Am Freitag berichtete ich, dass die Einkaufsmanager womöglich zu optimistisch sind und der ifo-Geschäftsklimaindex scheinbar besser zum tatsächlichen Konjunkturverlauf passt (siehe „Sind die Einkaufsmanager zu optimistisch?“). Am Montag wurden nun die aktuellen Umfrageergebnisse des ifo-Instituts für April veröffentlicht. Und demnach konnte sich der Stimmungsindikator nach dem historischem Einbruch vom März – die Erwartungen gaben um 13,3 Punkte nach (siehe „Düstere Wolken am Konjunkturhimmel“) – lediglich auf dem niedrigen Niveau stabilisieren. Das Geschäftsklima erholte sich geringfügig von 90,8 auf 91,8 Punkte.
Die Erwartungen der rund 9.000 befragten Unternehmen stiegen dabei von 84,9 auf 86,7 Punkte, die aktuelle Lage wurde minimal besser eingestuft (von 97,1 auf 97,2). Die ifo-Konjunkturuhr steckt damit weiterhin tief im Abkühlungs-Quadranten.
Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft bleiben also laut den ifo-Daten gedämpft.
h2 DAX rutscht auf tieferes Tief/h2Vor diesem Hintergrund verwundert es wenig, dass der DAX ein neues Tief in der Korrektur markiert hat, die seit dem Hoch der Kurserholung vom 29. März läuft.
Zuvor war der DAX noch einmal in die ehemalige Seitwärtsrange zurückgekehrt (kleines gelbes Rechteck), scheiterte aber am oberen Ende der Spanne, auch weil ihm dort wichtige Abwärtstrendlinien entgegenkamen (dick rot).
Am 6. April hatte ich zu dem folgenden Chart aus dem Target-Trend-Spezial geschrieben, dass ich die Wahrscheinlichkeit für eine zweite große Korrekturwelle durch den damaligen Kursverlauf höher einschätze. „Das ändert sich erst, wenn die Indizes ihre jüngsten Zwischenhochs (Wellen b) überwinden können“, hieß es dazu. Im DAX war damit das Zwischenhoch vom 5. April bei 14.603,44 Punkten gemeint. Und dieses wurde bei der jüngsten Kurserholung knapp verpasst (siehe rote Ellipse im folgenden Chart). Am Donnerstag vergangener Woche drehte der DAX bei 14.598,11 Zählern wieder nach unten.
Der deutsche Leitindex hat also ein bullishes Signal verpasst und mit dem tieferen Tief stattdessen ein bearishes gesendet.
h2 Nur eine ABC-Korrektur in der Kurserholung?/h2Doch die Bullen müssen damit die Flinte noch nicht ins Korn werfen. Denn man kann die aktuelle Abwärtstendenz immer noch als Konsolidierung in der Kurserholung werten (roter Trendkanal im folgenden Chart).
Womöglich bildet sich lediglich eine ABC-Korrektur in einem neuen Aufwärtstrend aus. Am 19. April schrieb ich: „Erst wenn die Abwärtsbewegung wieder aufgenommen wird und dabei mehr Fahrt aufnimmt, muss man erneut deutlich vorsichtiger werden.“ Das gilt unverändert. Rutscht der Index zum Beispiel dynamisch unter 13.388,65 Punkte, würde er das wichtige 61,80%-Fibonacci-Retracement der Kurserholung unterschreiten (graue Linien im folgenden Chart).
Das wäre ein klares Warnsignal und ein Indiz für eine zweite große Korrekturwelle. Ein Bruch der Abwärtstrendlinie(n) und ein Anstieg über das aktuelle Zwischenhoch (Welle B) würde dagegen für das bullishe Szenario der ABC-Korrektur sprechen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
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