DAX 30-Analyse: Forschungsbudget und Frauenanteile im Vergleich

 | 08.09.2020 10:34

Knapp ein Viertel der Entscheider*innen in den Innovations-Abteilungen börsennotierter Unternehmen sind weiblich. Welche Forschungsbudgets sie dabei mitverantworten, ermittelten Studierende der Berlin School of Business and Innovation (BSBI) . Dafür analysierten die Hochschüler die Geschäftsberichte der DAX 30-Konzerne von 2019 hinsichtlich des Forschungsbudgets sowie des Frauenanteils in den Spitzen der Innovations-Abteilungen.

Bei SAP (DE:SAPG) entscheiden die meisten Frauen
In insgesamt elf Konzernen verantworten weibliche Führungspersonen das unternehmenseigene Forschungsbudget mit. Die meisten arbeiten bei SAP: Im Innovationsausschuss des Unternehmens sind neben neun männlichen Kollegen acht Frauen für eines der höchsten Forschungsbudgets (rund 4,3 Mrd. Euro) der Analyse mitverantwortlich.

Bei Siemens (DE:SIEGn) und Bayer (DE:BAYGN) sitzen je zwei Entscheiderinnen im Innovationsausschuss. Die Konzerne belegen hinsichtlich der Höhe ihrer Entwicklungsbudgets (Siemens: 5,7 Mrd. Euro, Bayer: 5,3 Mrd. Euro) den vierten und fünften Platz. Auch bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn) sind zwei Frauen im Ausschuss, jedoch gibt das Unternehmen sein Innovationsbudget nicht offiziell bekannt. Bei dem Chemiekonzern BASF (DE:BASFN), der ein Etat von rund 2,2 Mrd. Euro für Forschung bereitstellt, ist eine Frau im Forschungsvorstand mit dabei.

Mobilitäts-Konzerne investieren verstärkt in Innovation
Die höchsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung schreiben drei führende Automobilhersteller aus: Volkswagen (DE:VOWG) sowie sämtliche Tochtergesellschaften des Konzerns investierten mit mehr als 14,3 Mrd. Euro die höchste Summe in Forschungsprojekte. Mit einem Innovations-Haushalt von knapp 9,7 Mrd. Euro rangiert Daimler (DE:DAIGn) auf dem zweiten Platz, während BMW (DE:BMWG) mit 6,4 Mrd. Euro den dritten Rang belegt.

Bei den innovationsstarken Mobilitäts-Konzernen arbeiten in den Ausschüssen sowie in den Vorständen für Forschung aktuell keine Frauen. Volkswagen hat keinen gesonderten Forschungsvorstand, BMW und Daimler je einen männlichen Entscheider.

Entscheiderinnen sind im Innovationsausschuss stärker vertreten
In den Unternehmen sind in der Regel bis zu zwei Gremien an Forschungsthemen beteiligt: Der Entwicklungsvorstand und der Innovationsausschuss, wobei letzterer einen Teil des Aufsichtsrates bildet. Im Innovationsausschuss sind der Analyse zufolge deutlich mehr Frauen vertreten (F: 18; M: 46) als im Forschungsvorstand (F: drei; M: 21). Dennoch sind Entscheiderinnen in beiden Gremien unterrepräsentiert: Mehr als die Hälfte der Unternehmen beschäftigen keine Frauen in den jeweiligen Positionen.

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Insgesamt arbeiten 21 weibliche und 67 männliche Führungspersonen für die Konzernentwicklung. Sieben Konzerne haben keinen gesonderten Forschungsvorstand oder -Ausschuss.

Einzelne Budgets sind aufgrund dezentraler Projekte nicht explizit ausgewiesen
Auch Vonovia (DE:VNAn), die Deutsche Bank und die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft stellen Innovations-Etats bereit. Da diese in diverse Einzelprojekte fließen, ist eine Gesamtsumme nicht ausgewiesen. Die Deutsche Post (DE:DPWGn) schreibt explizit keine Forschungsausgaben aus. Bei der Deutschen Telekom (DE:DTEGn) sind zusätzlich zum reinen Forschungsaufwand weitere 344,2 Mio. Euro für Entwicklungsleistungen zu nennen. Wirecard (DE:WDIG) wurde wegen des DAX-Austrittes nicht in das Ranking aufgenommen. Bei Deutsche Wohnen (DE:DWNG) war das Budget auf Grundlage des Geschäftsberichts nicht zu ermitteln.

Alexander Zeitelhack, stellvertretender Dekan der Berlin School of Business and Innovation, kommentiert die Analyse:

“Unsere Untersuchung ist ein erneuter Beweis dafür, dass Frauen in Entscheidungspositionen unterrepräsentiert sind und können demnach weitreichende Entscheidungen wie bspw. die Verwendung von Budgets nur selten mitentscheiden. Als Wirtschaftsschule nehmen wir uns dabei in die Pflicht, für Chancengleichheit über Bildung zu sorgen und bilden über Studiengänge wie Innovation und Unternehmertum die Führungskräfte von morgen aus.”

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