Stockstreet GmbH | 16.07.2021 09:33
Der DAX 30 hat nach den kaum noch vorhandenen Kursbewegung der vergangenen beiden Handelstage gestern mal wieder etwas Schwung aufgenommen. Dabei entschied er sich für die Unterseite. Auf rund 1 % summierten sich der Verlust. Angesichts der vorangegangenen Kursgewinne ist das eigentlich noch kein Beinbruch. Doch da der DAX an den vergangenen beiden Handelstagen am Hoch des 14. Juni hängen geblieben war (siehe rote Ellipse im folgenden Chart), ist er nun von dieser wichtigen Kursmarke nach unten abgeprallt und in seine jüngste Seitwärtsrange zurückgefallen (oberes gelbes Rechteck).
Aus Sicht der klassischen Charttechnik ist damit nun zu befürchten, dass sich diese Seitwärtstendenz fortsetzt und auch wieder das untere Ende der Range unterhalb von 15.500 Punkten oder gar die beiden Korrekturtiefs bei ca. 15.300 Zählern angesteuert werden.
Aus Sicht der Elliott-Wellen kann man den aktuellen Rücksetzer dagegen bislang als Welle 2 zählen. Denn nach der ABC-Korrektur kam es zu einer starken Aufwärtswelle. Diese könnte die Welle 1 eines neuen 5-gliedrigen Aufwärtszyklus darstellen (siehe folgender Chart). Der aktuelle Rücksetzer wäre also nur eine korrektive Gegenbewegung, auf die im Rahmen einer Welle 3 womöglich noch ein nachhaltiger Ausbruch auf neue Hochs folgt. Zumal bislang erst etwas mehr als 38,20 % des jüngsten Kursanstiegs korrigiert wurde (siehe graue Linien).
Vielleicht holen die Bullen also nur Schwung für den nachhaltigen Ausbruch auf neue Rekordhochs. Erst wenn der DAX unter das 61,80 % Fibonacci-Retracement rutscht, gilt der frische Aufwärtstrend aus Sicht der Fibonacci-Marken als beendet. Zufällig fällt diese Marke mit dem Hoch vom 19. April zusammen (untere rote horizontale Linie). Auch Kurse unterhalb dieser Marke wären wieder als bearishes Signal zu werten.
Ob es noch zu dem bullishen Elliott-Wellen-Szenario kommt oder der DAX nun doch eher schwach bleibt, muss man abwarten. Aktuell sind beide Szenarien aus rein charttechnischer Sicht in etwa gleich wahrscheinlich. Aus saisonaler Sicht sind allerdings eher weiter fallende Kurse zu erwarten. Denn ich erinnere daran, dass der DAX rein statistisch betrachtet regelmäßig Mitte Juli ein Hoch markiert.
(Quelle: seasonax.com)
Eine abwartende Haltung erscheint daher derzeit angebracht. Zeigt der DAX in Kürze wieder Stärke und steigt er möglichst dynamisch auf ein neues Rekordhoch, scheinen sogar neue Long-Positionen wieder aussichtsreich. Fällt der deutsche Leitindex aber unter das Hoch vom 19. April bei rund 15.500 Punkten zurück, setzt sich die Seitwärtstendenz wahrscheinlich fort. Und fallen die Kurse deutlich unter die beiden Tiefs bei rund 15.300 Zähler, folgt der DAX dem saisonalen Muster. Long-Positionen sollten dann vorerst geschlossen und möglichst erst zu tieferen Kursen wieder zurück ins Depot geholt werden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
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