Christoph Geyer | 10.10.2022 08:33
Es ist immer wieder überraschend, wie einige Experten Formationen erkennen, die nicht da sind. Der seit Anfang dieses Jahres bestehende Abwärtstrend ist weiterhin intakt. Zuletzt wurden die zuvor erreichten Tiefpunkte unterschritten. Die Rückeroberung dieses Bereichs wurde zum Wochenschluss negiert. Von einer Unterstützung kann derzeit also ebenso wenig die Rede sein, wie von einer Bodenbildung. Die jüngsten Tiefs liegen bei knapp unter 12.000 Punkten. Diesen Bereich als Unterstützung zu bezeichnen, halte ich ebenso für fahrlässig, da es sich lediglich um den jüngsten Tiefpunkt handelt. Um eine Unterstützung dazustellen, müsste der Markt hier mehrfach gehalten haben. Das ist bislang aber noch nicht der Fall. Einige Indikatoren haben bereits wieder ein Verkaufssignal generiert. Der MACD-Indikator dürfte sein Kaufsignal kurzfristig wieder negieren. Daher ist auch in der kommenden Woche kaum mit einer Trendwende zu rechnen. Lediglich die Saisonalität gibt ein wenig Hoffnung für den Rest des Jahres. Kurzfristig dürfte aber weiter Druck auf dem Markt lasten.
Dow Jones – Erneut an der steilen Abwärtstrendlinie gescheitert.
Ein sehr steiler Abwärtstrend kann kaum über einen längeren Zeitraum durchgehalten werden. Diese Weisheit der Technischen Analyse findet auf alle Märkte Anwendung. Die sich zuletzt beschleunigende Abwärtsbewegung beim Dow Jones wurde auch kurzfristig beendet. Allerdings reichte die Kraft nicht aus, um die etwas höher gelegene Trendlinie zu brechen. An dieser ist der US-Index gescheitert und zum Wochenschluss fast wieder in den Bereich des letzten Tiefs gefallen. Die Indikatoren haben bereits wieder Verkaufssignale generiert oder stehen kurz davor. Die Umsätze befinden sich noch auf einem niedrigen Niveau. Dies zeigt, dass noch keine Ausverkaufssituation stattgefunden hat. Die neue Woche dürfte daher mit einer weiteren Schwäche starten. Die latente Unterstützungszone, die nun wieder erreicht wurde, dürfte kaum für eine Tragfähigkeit sorgen.
Gold – der Abwärtstrend kann einfach nicht gebrochen werden
Der jüngste Anlauf bei Gold, die Abwärtstrendlinie zu brechen, ist erneut gescheitert. Die zuvor positive Indikatorenlage, reichte für einen Trendbruch nicht aus. Inzwischen drehen die Indikatoren wieder nach unten oder haben schon Verkaufssignale generiert. Somit ist auch in der kommenden Woche kaum mit einem Trendbruch zu rechnen. Auch die aktuell zurückeroberte alte Unterstützungszone dürfte kaum gehalten werden können. Somit ist in der kommenden Woche wieder mit nachgebenden Notierungen zu rechnen, auch wenn die Saisonalität für die kommenden Tage ein ausgeglichenes Bild aufzeigt.
Euro – Nichts anderes als eine Trendbestätigung
Der Abwärtstrend beim Euro ist weiterhin intakt und konnte auch durch die jüngste Anstiegsbewegung nicht gebrochen werden. Somit stellte diese Bewegung lediglich eine Erholung im übergeordneten Abwärtstrend dar und gilt somit als Trendbestätigung. Die Indikatoren haben zum Teil bereits wieder Verkaufssignale generiert. Nimmt man die Dow-Theorie zu Rate, so müsste die jetzt eingeleitete neue Abwärtsbewegung ein neues Tief generieren. Lediglich ein Halten im Bereich der jüngsten Tiefs könnte für eine Änderung der übergeordneten Lage sorgen. Diese Chance bereits jetzt auszurufen, ist derzeit aber noch zu früh.
Öl – Wieder eine veränderte Situation
Zunächst hat es Öl geschafft die latente Unterstützung (es handelte sich ja lediglich um das Top vom vergangenen Jahr), zu halten und wieder nach oben zu drehen. Am Freitag wurde die Abwärtstrendlinie gebrochen und die alte Unterstützungszone wieder erreicht. Diese wird nach den Regeln der Technischen Analyse nun zum Widerstand. Da die Indikatoren bereits im überkauften Bereich notieren, besteht eine Chance darauf, dass dieser Widerstand nicht überwunden wird. Ob dies der Fall ist, wird sich vermutlich bereits zum Wochenauftakt zeigen.
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