DAX – The Trend is your Friend

 | 01.06.2021 19:05

Fehlender Schwung bei Blue Chips: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen, verkürzten Handelswoche zugelegt. Allerdings beklagten Marktteilnehmer, dass vor allem dem Deutschen Aktienindex (Dax) nach einem starken Wochenauftakt zunehmend der Schwung ausgegangen sei. Tatsächlich pendelte der Index über weite Strecken innerhalb enger Grenzen und es fehlte an Kauflaune der Anleger. Für Auftrieb bei den Kursen sorgten besser als erwartet ausgefallene Wirtschaftszahlen, die Pläne der US-Regierung für ein Rekordbudget für Investitionen sowie zeitweilig nachlassende Inflationsängste. Wir stellen den MArktkommentar von Robert Ertl, Börse München vor.

Dax mit neuem Rekordhoch

Der Dax, der am vergangenen Dienstag im Handelsverlauf bei gut 15.568 Zählern ein neues Rekordhoch markiert hatte, stieg im Wochenvergleich um 0,6 Prozent auf 15.519,98 Punkte. Unternehmensnachricht der Woche waren die Pläne von Vonovia (DE:VNAn) zur Übernahme der Deutsche Wohnen (DE:DWNG). Während der Kurs der Deutsche Wohnen auf Wochensicht um über 15 Prozent in die Höhe kletterte und die Titel damit mit Abstand größte Wochengewinner im Dax waren, gab der Vonovia-Kurs minimal nach. Der MDax gewann im Wochenvergleich 2,8 Prozent auf 33.307,70 Zähler. Größte Indexgewinner auf Wochensicht waren hier die Titel von K+S (DE:SDFGn) mit einem Kurssprung um fast 18 Prozent, gefolgt von Airbus (PA:AIR) mit einem Plus von fast 13 Prozent. Während K+S von Spekulationen über Sanktionen gegen den belarusischen Dünger-Konkurrenten Belaruskali profitierten, honorierten die Anleger beim Flugzeugbauer dessen Produktionspläne für eine Zeit nach der Pandemie. Der TecDax stieg im Wochenvergleich um 1,8 Prozent auf 3.425,31 Punkte. Der m:access All-Share kletterte um 5,5 Prozent auf 3.102,45 Zähler.

Die USA als Stabilitätsfaktor

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche angezogen. Vor allem gedämpfte Inflationssorgen – namentlich in den USA – und die Erwartungen einer anhaltenden lockeren Geldpolitik dies- wie jenseits des Atlantiks verliehen den Notierungen der Bundespapiere Auftrieb. In der Folge sank die Rendite der marktbestimmenden zehnjährigen Bundesanleihe im Wochenvergleich von -0,13 auf -0,18 Prozent. Die Umlaufrendite ging von -0,20 auf -0,24 Prozent zurück.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche zugelegt. Solide Wirtschaftszahlen und die Ausgabenplänen von US-Präsident Joe Biden in Verbindung mit der Erwartung einer weiterhin lockeren Geldpolitik ließen die Anleger risikofreudiger werden. Der Dow-Jones-Index kam im Wochenvergleich um 0,9 Prozent voran auf 34.529,45 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index zog um 1,2 Prozent auf 4.204,11 Zähler an. Der technologielastige Nasdaq-100-Index stieg um 2,1 Prozent auf 13.686,51 Punkte.

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Entwicklung könnte sich fortsetzen

Geht es nach einem Großteil der Analysten, so könnte sich die zuletzt zu beobachtende Entwicklung an den deutschen Aktienmärkten auch in der aktuellen Woche fortsetzen: Die Anleger dürften weiter zwischen den Hoffnungen auf eine Post-Corona-Konjunkturerholung und den Sorgen vor Inflation und einer strafferen Geldpolitik schwanken. In diesem Szenario sind zwar neue Rekorde beim Dax möglich, diese könnten dann aber wieder von begrenzten Rücksetzern begleitet werden, die wiederum bei einem bestimmten Kursniveau zum Einstieg genutzt werden könnten. So weit, so bekannt aus den vergangenen Wochen.

Allerdings gibt es inzwischen auch Expertenstimmen, die auf andere Aspekte der aktuellen Situation hinweisen. Demnach könnten die zuletzt hohen Inflationsraten wie von führenden Notenbankern beschrieben lediglich vorrübergehender Natur sein, andererseits könnte aber auch ein großer Teil des sich abzeichnenden Wirtschaftswachstums nach der Pandemie bereits mit den erheblichen Kurssteigerungen seit dem weltweiten Absturz der Börsen im vergangenen Jahr vorweggenommen worden sein. Insofern wäre die Luft nach oben auch ohne Sorgen um die Geldpolitik begrenzt, heißt es von dieser Seite.

Einkaufsmanagerindizes wecken großes Interesse

Wohin es in den kommenden Tagen an den Märkten tatsächlich gehen wird, könnte stark von den anstehenden Konjunkturdaten abhängen. Dabei dürften einerseits Einkaufsmanagerindizes aus den USA, der Eurozone und China auf besonderes Interesse stoßen, zum anderen Inflationszahlen, die wiederum auf ihre möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik hin analysiert werden dürften. Hinweise auf die künftige Politik zumindest der US-Notenbank dürfte zudem deren Konjunktureinschätzung, das sogenannte Beige Book, liefern. Zu den wichtigsten Terminen der Woche zählen zudem die US-Arbeitsmarktdaten. Hierzu gibt der Bericht des privaten Anbieters ADP am Donnerstag erste Einblicke, bevor am Freitag der offizielle Arbeitsmarktbericht ansteht.

Zu Beginn der Handelswoche müssen die hiesigen Märkte ohne Impulse aus den USA und Großbritannien auskommen, dort bleiben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen. Am deutschen regionalen Feiertag Fronleichnam findet dagegen Börsenhandel statt, wobei die Umsätze an solchen Tagen oftmals unter dem Durchschnitt liegen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 31.05.: Verbraucherpreise in Deutschland; US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen; Einkaufsmanagerindex für das nicht verarbeitende Gewerbe in China
Dienstag, 01.06.: Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gwerbe in Deutschland und der Eurozone; Verbraucherpreise in der Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Dallas Fed Herstellungsindex (USA); Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA; Caixin-Produktionsindex (China)
Mittwoch, 02.06.: Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Erzeugerpreise in der Eurozone; Beige Book der US-Notenbank
Donnerstag, 03.06. (Fronleichnam, Börsenhandel findet statt): Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); ISM-Dienstleistungsindex (USA); Arbeitsproduktivität in den USA
Freitag, 04.06.: Einzelhandelsumsätze in der Eurozone; US-Arbeitsmarktsbericht; Werkaufträge in den USA

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