Dax - maximaler Hebel jetzt!?

 | 21.09.2018 16:52

Einer der größten Irrtümer, welcher im Börsenhandel existiert, ist die falsche Wahrnehmung von Hebelprodukten. Eine Erkenntnis, auf welche ich erst nach einigen Jahren gestoßen bin. Nehmen wir einmal das Jahr 2008 unter die Lupe als fast alle Märkte abwärts gerichtet waren. Viele Menschen waren zu jener Zeit der Annahme, sie könnten mit Hebelprodukten, genau genommen mit Derivaten, überproportional an einem möglichen Kursanstieg partizipieren, was in der Theorie zunächst erst einmal nicht verkehrt ist. Die meisten dieser Menschen haben allerdings nicht die Erfahrung, ein solches Instrument produktiv einzusetzen.

Hebelprodukte haben die Eigenschaft, dass sie an Bedingungen geknüpft sind. Es gibt unzählige Varianten von solchen Produkten. Nehmen wir einmal einen ganz klassischen Call-Optionsschein auf den Dax mit einem Laufzeitende. Dieser Optionsschein hat einen Hebel von vier. Das bedeutet, wenn der Basiswert um ein Prozent steigt, steigt unser Strategieindex, also der Wert unseres Optionsscheins, um vier Prozent. Analog bei fallenden Kursen. An dieser Stelle kommt nun ein signifikanter Faktor hinzu, weswegen ein solcher Plan meistens nicht aufgeht. Bei einem Markt, welcher sich in einer Seitwärtsphase befindet oder sehr volatil die Richtung ändert, haben wir ständig einen neuen Bezugswert.

Das bedeutet, wenn der Markt fällt und anschließend wieder steigt werden wir niemals mit dem Strategieindex den ursprünglichen Preislevel des Basiswertes erhalten, da sich die prozentuale Veränderung immer an einem neuen Bezugswert ausrichtet. Im Großen und Ganzen eignen sich solche Produkte nur in starken Trendphasen mit geringem Korrekturpotential. In der aktuellen Marktphase sind solche Devirate absolutes Gift für das Portfolio.