Christoph Geyer | 19.12.2022 07:22
Die Divergenzen bei den verschiedenen Indikatoren zum DAX haben bereits vor einigen Tagen angedeutet, dass eine gewisse Gefahr besteht, für einen Rückschlag. Das dieser nun so heftig gekommen ist, war natürlich nicht absehbar. Der Trendbruch, bei dem der DAX die Trendlinie nur zur Seite verlassen hatte, ließ noch etwas hoffen, dass zum Jahresende die 15.000er-Marke noch zu erreichen sein könnte. Diese Hoffnung hat sich nun zerschlagen. Natürlich war der Rückschlag durch die Aussagen der EZB ausgelöst. Die Historie hat aber gezeigt, dass es eben nur eines Auslösers bedarf (gleichgültig welcher Auslöser das ist), wenn der Markt reif für eine Abwärtsbewegung ist. Die Indikatoren sind bereits im überverkauften Bereich angekommen und könnten kurz vor Kaufsignalen stehen. Somit besteht die Chance auf einen versöhnlichen Jahresabschluss.
Dow Jones – Test der Abwärtstrendlinie könnte eine Chance darstellen
Der Dow Jones ist dynamisch von oben an die alte Abwärtstrendlinie gefallen. Hier konnte der US-Index zunächst halten und sich sogar wieder etwas von dieser Linie entfernen. Dabei hat sich zumindest eine kleine Intraday-Stimmungswende aufgebaut. Die Indikatoren befinden sich überwiegend im überverkauften Bereich und könnten in den kommenden Tagen Kaufsignale generieren. Der hohe Umsatz am Freitag ist dem großen Options- und Futures-Verfallstermin geschuldet und sollte daher nicht überbewertet werden. Eine Gegenbewegung auf die jüngsten Kursverluste sollte in den kommenden Tagen möglich sein.
Gold – Der Widerstand bremst noch
Auch wenn sich die Lage bei Gold zuletzt verbessert hat, fungiert die alte Unterstützungszone, die nun zum Widerstand geworden ist, als ernstzunehmende Barriere. Die Indikatoren haben zudem Divergenzen gebildet, die zumindest ein Warnsignal darstellen. Ein Überwinden des Bereichs um 1.800 USD könnte somit schwierig werden. Allerdings hat sich das Edelmetall in letzter Zeit recht widerstandsfähig gezeigt, weshalb ein Negieren der Indikatorensignale durchaus denkbar ist. Sollte es Gold kurzfristig schaffen, die Widerstandszone zu überwinden, könnte dies den nächsten Schub nach oben auslösen.
Euro – neuer etablierter Trend
Einer der übergeordneten Abwärtstrends wurde vom Euro ohne größere Probleme überwunden. Seit einigen Wochen hat sich ein neuer Aufwärtstrend etabliert. Zwischenzeitliche Verkaufssignale bei den Indikatoren wurden ignoriert, was die aktuelle Stärke des Trends wiederspiegelt. Auch die jüngsten Verkaufssignale dürften kaum größere Auswirkungen haben. Somit sollte der Aufwärtstrend noch etwas anhalten können.
Öl – etablierter Abwärtstrend kommt immer mehr ins Rollen
Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass sich die Krisen so langsam in Luft auflösen. Das Öl notiert wieder deutlich unter dem Niveau, welches vor dem Kriegsausbruch zu beobachten war. Der Abwärtstrend hat sich inzwischen etabliert. Zuletzt ist der Preis an der zwischenzeitlich gebrochenen Trendlinie gescheitert. Die Kaufsignale bei den Indikatoren sind bereits wieder abgearbeitet. Somit dürfte die alte, latente Unterstützungszone zunächst nicht mehr erreicht werden.
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