Christoph Geyer | 13.02.2023 06:36
Der DAX hatte den Ausbruch aus der Widerstandszone schon fast geschafft, als sich am Donnerstag ein Shooting-Star gebildet hat. Solche Intraday-Stimmungswenden nach einem Aufwärtstrend leiten nicht selten eine Trendwende ein. Dieses Verhalten war nicht ganz unerwartet, da die Indikatoren bereits seit einiger Zeit im überkauften Bereich notierten und kurz vor Verkaufssignalen gestanden haben. Der Gesamtsituation wurde nun am Freitag mit einem ersten recht schwachen Tag Rechnung getragen. Dies bedeutet nicht, dass nun der Aufwärtstrend endgültig vorüber ist. Eine Korrekturbewegung auf die jüngsten Gewinne stand ohnehin auf dem Plan und passt auch zur aktuellen Statistik, die für die nächsten Tage eine solche aufweist. Die kommende Woche dürfte daher eher schwach verlaufen. Da die US-Märkte einen versöhnlichen Wochenschluss vollzogen haben, könnte die Schwäche beim DAX allerdings eher verhalten ausfallen.
Das Scheitern an der latenten Widerstandszone hat den Dow Jones nicht besonders unter Druck gebracht. Vielmehr tritt der Index technisch betrachtet derzeit auf der Stelle. Auch wenn der Freitags-Handel zunächst mit Kursrückgängen begann, konnten diese zum Handelsende wieder aufgeholt werden. Somit etabliert sich langsam eine kleine Seitwärtsrange die auch zu den Indikatoren passt. Diese verlaufen im neutralen Bereich und geben keine Hinweise auf die weitere Entwicklung. Auch die Umsätze deuten auf einen eher „lustlosen“ Handel hin. Diese sind leicht rückläufig und zeigen damit, dass kein Verkaufsdruck aufkommt.
Einen Kurseinbruch in dieser Ausprägung an nur zwei Handelstage hat Gold schon lange nicht mehr gezeigt. Die alte Unterstützungszone hat dabei zunächst einen Halt geboten. Im Bereich dieser Unterstützung versucht das Edelmetall nun einen Boden zu bilden. Wie fragil dieser Versuch derzeit noch ist, zeigte sich am Freitag, als der Bereich unterschritten wurde. Zum Handelsschluss konnte zumindest ein Teil der Tagesverluste wieder aufgeholt werden. Die Indikatoren stehen vor Kaufsignalen und die Abwärtsdynamik des MACD-Indikators lässt allmählich nach. Damit besteht eine gute Chance darauf, dass die Unterstützungszone nicht nachhaltig unterschritten wird.
Der Euro hat die Topnotierungen ggü. dem Dollar zunächst hinter sich gelassen. Das ein Top ausgebildet werden könnte, zeigte sich bereits Anfang Februar, als die lange grüne und lange rote Kerze zusammengenommen einen Shooting-Star gebildet haben, der am nächsten Tag bestätigt wurde. Nun hat die Gemeinschaftswährung die kleinen Tops vom Dezember letzten Jahres unterschritten und damit angedeutet, dass dieser Bereich nicht als Unterstützung angenommen wird. Auch wenn noch einige schwächere Tage folgen dürften, ist nicht mit einer weiteren Abwärtsdynamik zu rechnen, da die Indikatoren bereits im überverkauften Bereich notieren sowie kurz vor Kaufsignalen stehen und damit einen Abwärtsschub zunächst bremsen dürften.
Öl Nordsee Brent Futures (verknüpft)
Man darf die aktuelle Tendenz bei Öl durchaus als Aufwärtstrendkanal bezeichnen. Die untere Begrenzung dieses Trendkanals wurde zuletzt getestet und sofort mit einer Gegenbewegung quittiert. Nun ist das schwarze Gold wieder im Bereich der alten, bereits mehrfach getesteten, Widerstandszone angekommen. Beim Blick auf die Indikatoren ist nicht eindeutig zu erkennen, ob dieser Bereich zum Wochenauftakt überwunden werden kann. Einige Indikatoren verlaufen im neutralen Bereich und helfen nicht weiter. Der Projection-Oszillator befindet sich bereits im überkauften Bereich und dürfte so eher eine bremsende Wirkung entfalten. Insgesamt scheint die Stimmung zu Öl aber so zu sein, dass der obere Bereich des Trendkanals nun wieder getestet werden dürfte.
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