Christoph Geyer | 31.10.2022 07:45
Die Saisonalitäten-Charts haben schon vor einigen Wochen angezeigt, dass eine Jahresendrallye nicht erst im November oder Dezember startet. Allerdings ist das aktuelle Umfeld nicht unbedingt für eine Aktienrallye geeignet. Ungeachtet dessen konnte der DAX innerhalb von zwei Wochen über 1.200 Punkte zulegen. Damit hat er am Freitag exakt die Abwärtstrendlinie erreicht. Trotz Indikatoren, die sich im überkauften Bereich befinden, besteht nun eine gute Chance für einen Ausbruch nach oben und damit einer Fortsetzung der offenbar begonnenen Jahresendrallye. Trendlinien stellen ohnehin lediglich nur „Angebote an den Markt“ dar und haben nicht die gleiche Aussagekraft, wie Widerstände. Ein solcher Widerstand verläuft für den DAX derzeit im Bereich von 13.600 Punkten. Sollte also in der kommenden Woche der Ausbruch aus dem seit Jahresbeginn bestehenden Abwärtstrend gelingen, muss das Augenmerk auf die wichtigere Widerstandszone gerichtet werden. Es liegt eine spannende aber auch aussichtsreiche Woche vor uns.
Dow Jones – Der Abwärtstrend steht auf dem Prüfstand
Auch an den US-Märkten hat es in der vergangenen Woche eine deutliche Veränderung in der Stimmung gegeben. Nach dem Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends konnte der Dow Jones Aufwärtsdynamik entwickeln und ist fast bis an die Abwärtstrendlinie gelaufen. Diese Dynamik dürfte kaum noch zwei weitere Wochen durchzuhalten sein. Gleichwohl hat sich die Lage mit dem Trendbruch verbessert und die übergeordnete Abwärtstrendlinie steht auf dem Prüfstand. Der MACD-Indikator zeigt noch keine Trendwende an, wenngleich die anderen Indikatoren im überkauften Bereich notieren. Die Umsätze haben zuletzt leicht angezogen. Dies deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer so langsam wieder Zutrauen fassen und ein Trendbruch bevorstehen könnte. Viel wichtiger ist in diesem Zusammenhang aber die alte Unterstützungszone, die im Fall des Trendbruchs ebenfalls überwunden werden würde. Ein Übersteigen dieses unteren Bereichs dieser alten Unterstützung würde das deutlich stärkere Signal darstellen.
Gold – hält den Abwärtstrend hartnäckig
Die kleine Chance auf einen sehr kleinen Doppelboden konnte Gold nicht nutzen und hat wieder nach unten abgedreht. Die Indikatoren bewegen sich weiterhin im neutralen Bereich und können daher keine Hilfestellung geben. So wie sich die Stimmung derzeit zum Edelmetall darstellt, dürfte der nächste Schub eher nach unten als nach oben gehen. In der kommenden Woche wird es daher darauf ankommen, ob die winzige Unterstützungszone gehalten werden kann. Eine mögliche Trendwende wurde jedenfalls in der vergangenen Woche „abgewählt“.
EUR/USD – Ausbruch nach oben könnte die Lage verändern
Der Wimpel hat seine Wirkung entfaltet. Anders als es in Schulbüchern zu lesen ist, (ich weise ja immer wieder darauf hin) ist der Euro nicht nach unten sondern nach oben ausgebrochen. Die Formation hat also nicht trendbestätigend gewirkt. Mit diesem Ausbruch wurde auch die Abwärtstrendlinie gebrochen. Ob der Ausbruch nachhaltig sein wird, steht derzeit noch nicht fest, da die Indikatoren kurz vor Verkaufssignalen stehen und damit einen Ausbruch negieren könnten. Insgesamt scheint sich die Lage beim Euro ggü. dem US-Dollar zu stabilisieren.
Brent – Baut an einer Bodenbildung
Nachdem das Top vom vergangenen Jahr als Haltepunkt fungierte, hat sich der Öl-Preis etwas stabilisiert. Die alte Unterstützungszone wurde zuletzt als Widerstand genutzt und wird auch jetzt gerade wieder getestet. Der kurzfristige Abwärtstrend wurde zwar gebrochen, Aufwärtsdynamik kam aber keine auf. Somit darf derzeit lediglich von einer Bodenbildung gesprochen werden.
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