Christoph Geyer | 20.03.2023 08:09
Das Broadening-Top wurde wie befürchtet nach unten verlassen. Damit spielt auch die kleine Seitwärtsrange, die sich am Top gebildet hatte, keine Rolle mehr. Im Bereich von 14.500 Punkten verläuft eine schwache Unterstützungszone, die sich im November und Dezember als Widerstand gebildet hatte. Diese dürfte nun zur Disposition stehen. Wegen der Unsicherheit um die Bankenlandschaft, hat sich die Volatilität an den Märkten in der letzten Woche sichtbar ausgeweitet. Die Indikatoren sind bereits im überverkauften Bereich angekommen und stehen kurz vor Kaufsignalen. Zuletzt haben die Umsätze deutlich angezogen, was wegen der Unsicherheiten nicht verwunderlich ist. Eine Ausverkaufssituation stellt dies gleichwohl noch nicht dar. Der Wochenauftakt wird sicher auch davon abhängen, in wieweit eine mögliche Übernahme der Credit Suisse (SIX:CSGN) durch die UBS (SIX:UBSG) möglich und erfolgreich verläuft. Eine Beruhigung der Märkte könnte, zumindest vorerst, von einem solchen Zeichen ausgehen.
Dow Jones – hat seine eigenen Probleme
Anders als die Technologie-Börse Nasdaq hat der Dow Jones in der vergangenen Woche technisch auf der Stelle getreten. Die alte Abwärtstrendlinie fungiert derzeit noch immer als Halt gegen ein weiteres Abrutschen. Einige Indikatoren haben Divergenzen gebildet und stehen vor Kaufsignalen. Der hohe Umsatz vom Freitag war zwar durch den Options- und Futuresverfallstag geprägt, in den letzten Tagen haben die Umsätze aber insgesamt etwas zugelegt. Sollte sich die Lage an den Finanzmärkten etwas entspannen und die Fragen um die Silicon-Valley-Bank geklärt werden können, dürfte auch der Dow Jones wieder zulegen.
Gold – Die Angst greift um sich
In den letzten Tagen ist Gold regelrecht explodiert. Innerhalb weniger Tage konnte der Preis fast 200 USD zulegen. Nun ist das Edelmetall wieder im Bereich der großen runden Marke von 2.000 USD angekommen. Entsprechend sind die Indikatoren im überkauften Bereich angekommen und könnten nun bremsende Wirkung entfalten. Ungeachtet dessen wird zum Wochenauftakt viel davon abhängen, wie und ob sich die Unsicherheit an den Märkten legt oder ausweitet. Die Flucht in den vermeintlich sicheren Hafen könnte dazu führen, dass Gold wieder an die alte Topmarke von vor einem Jahr heranläuft. Sollte sich allerdings eine Beruhigung an den Märkten breit machen, dürfte auch Gold wieder zurückkommen.
Euro – eine Entscheidung steht bevor
Der Euro tritt derzeit auf der Stelle und mit etwas Fantasie könnte man eine bevorstehende Kopf-Schulter-Formation ausmachen. Diese ist allerdings noch nicht vollendet, weshalb es noch zu früh ist, von einer solchen zu sprechen. Erst ein Unterschreiten des Bereichs um 1,045 würde diese Umkehr-Formation bestätigen. Die Indikatoren bewegen sich im neutralen Bereich und geben derzeit keine Hinweise auf die weitere Entwicklung. In den kommenden Handelstagen dürfte eine Entscheidung fallen.
Öl – Dreieck nach unten verlassen
Nahezu wie im Schulbuch mutet der Ausbruch aus dem gleichseitigen Dreieck an. Es war zu erwarten, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorsteht, nur die Richtung war noch offen. Der Widerstandsbereich deutete darauf hin, dass ein Ausbruch nach oben schwer werden würde. So kam Öl nun deutlich unter Druck, was sich dieses Mal leider nicht an den Tankstellen widergespiegelt hat. Die Indikatoren sind nun im überverkauften Bereich angekommen und könnten zum Wochenauftakt für eine Entlastungs-Rallye sprechen.
Quelle Charts: ProRealTime.com
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