Das Thema Sanktionsspirale dreht sich zügig weiter

 | 24.07.2014 13:48

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3457 (07.54 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3455 im asiatischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101,46. In der Folge notiert EUR/JPY bei 136,55. EUR/CHF oszilliert bei 1,2146.

Die Situation in der Ukraine bleibt brisant. Gestern wurden zwei ukrainische Militärflugzeuge angeblich von Russland aus abgeschossen. Bestätigungen sind derzeit nicht zu erhalten.
Aus Separatistenkreisen verlautete, dass das Raketensystem BUK einer Separatistengruppe zum kritischen Zeitpunkt des Absturzes des malaysischen Passagierjets zur Verfügung gestanden hätte. Sofern das zuträfe, gäbe es ein Glaubwürdigkeitsdefizit erhöhten Ausmaßes nicht nur für die Separatisten.

Das Thema Sanktionsspirale dreht sich zügig weiter. Antreiber ist neben den USA die deutsche Bundesregierung (Siehe „Letzte Nachrichten).
Ergo ergibt sich an dieser Front keine Entspannung für Realwirtschaft und Finanzmärkte.

Wir sind hoch erfreut, dass sich die Konjunkturlage in China aufhellt. Diese Entwicklung steht im diametralen Widerspruch zu der medialen Begleitung des ersten Halbjahres. Sie entspricht aber sehr wohl unseren am oberen Rand angesiedelten Konjunkturprognosen für China.

Laut dem Einkaufsmanagerindex der britischen Bank HSBC für den Produktionssektor nimmt die Dynamik der chinesischen Wirtschaft zu. Der Index markierte per Berichtsmonat Juli mit 52,0 nach zuvor 50,7 Punkten den höchsten Wert seit 18 Monaten.

Der IWF zeigt sich bezüglich der konjunkturellen Situation in den USA kurzfristig skeptisch (2014 Prognose des BIP von 2,8 auf 1,7%), um langfristig (2015 – 2019 Wachstum 2,6% - 3,0%) optimistisch zu sein.

Wir haben an dieser Stelle in den letzten Monaten mehrmals auf die Qualitätsmängel (Immobilienmärkte, Verschuldung der Konsumenten, Aufbau unterproportional bezahlter Beschäftigung) des US-Aufschwungs verwiesen. Diese Prognosen des IWF blenden genau diese Qualitätsmängel nahezu vollständig aus.
Wir nehmen diese Sichtweisen des IWF zur Kenntnis.

Das britische Pfund erfreut sich hoher Beliebtheit an den Devisenmärkten. Hinsichtlich der Wachstumsdynamik und der damit verbundenen Zinserhöhungserwartungen ist das auf ersten Blick auch gerechtfertigt.

Der zweite Blick offeriert jedoch ein anderes Bild.

Erstens sind wir wieder dem Risiko des Blasenmodus am Wohnimmobilienmarkt ausgesetzt. Zweitens und entscheidender ist jedoch ein massives strukturelles Manko. Hier reden wir über den britischen öffentlichen Haushalt. Mit der wirtschaftlichen Expansion sollten auch die Haushaltsdefizite schrumpfen. Genau das ist nicht der Fall.
Kommen wir zu den Fakten:

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„Public Spending & Borrowing UK“ – 1. Halbjahr 2014 versus 1. Halbjahr 2013