Das Geschäft mit dem Krieg: So viel verdienen die Big Player der Rüstungsindustrie

 | 05.12.2022 16:46

Wie aus Daten des Stockholmer Instituts für Friedensforschung Sipri hervorgeht, konnten die 100 weltweit größten Rüstungskonzerne im Jahr 2021 ihre Umsätze zum siebten Mal in Folge steigern. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten die Unternehmen ein Plus von 1.9%. Letztlich standen im Rahmen des Verkaufs von Waffen und militärischen Dienstleistungen Erträge in Höhe von $592 Milliarden zu Buche. Wenngleich somit das Wachstum aus dem Jahr 2020 überboten werden konnte, liegt die Rate noch immer deutlich unter den Vor-Corona-Jahren.h2 Hohe Umsätze trotz anhaltender Lieferkettenproblematik/h2

Sipri-Expertin Lucie Béraud-Sudreau ist sich sicher, dass die Konzerne ohne die pandemiebedingten Störungen in den globalen Lieferketten „einen noch stärkeren Anstieg der Waffenverkäufe“ hätten verzeichnen können. Und es ist davon auszugehen, dass sich diese Lieferkettenproblematik im Zuge des Ukraine-Konflikts zukünftig nochmals etwas verschärfen wird, fungiert Russland doch als einer der zentralen Lieferanten von für die im Rahmen der Waffenproduktion benötigten Rohstoffe. Hinzu kommt: Westliche Länder lieferten in den vergangenen Monaten Kriegsausrüstung im Wert von insgesamt deutlich über $100 Milliarden an die Ukraine, entsprechend sind die „Lager“ vieler Nationen leer, sie benötigen Nachschub. Somit sollte sich hier alsbald eine sehr hohe Nachfrage nach neuen Waffen einstellen. Nach Aussagen von Sipri-Forscher da Silva könnte es – falls die Lieferengpässe anhalten – aber Jahre dauern, „um die durch den Krieg (…) geschaffene Nachfrage zu bedienen“.