Das Ende der großen Seitwärtsbewegung im EUR/USD?

 | 19.07.2017 11:27

Der Euro stieg auch in dieser Woche gegenüber dem Doller erneut auf. Daher ist die aktuelle Schwächephase des DAX nicht verwunderlich (siehe Analyse vom vergangenen Freitag ). Die US-Indizes bleiben hingegen relativ stabil. Die Frage ist ob der Euro wirklich Stärke zeigt oder der Dollar einfach nur Schwäche. Denn auch gegenüber dem japanischen Yen musste der Doller Verluste einstecken, was die Aktienkurse der Tokioter Börse belastete. Grund für den schwächelnden Dollar sind u.a. die zuletzt schwachen Wirtschaftsdaten.

EZB-Sitzung nur Non-Event?

Jetzt kommt es darauf an, was die Wechselkurse in den kommenden Wochen beeinflussen wird. Ein solches Event könnte die EZB-Sitzung am Donnerstag sein, über die Torsten Ewert vorgestern bereits schrieb. Die derzeitigen Erwartungen gehen aber eher von einem Non-Event aus, da konkrete Beschlüsse frühestens im September gefasst werden sollen. Dies würde bedeuten, dass der Leitzins bei 0% und die Strafgebühr für Bankeinlagen bei der EZB bei 0,4 % bleiben wird. An dem Ankauf von Wertpapiere im Wert von 60 Milliarden Euro wird wahrscheinlich ebenfalls nicht gerüttelt werden.

Ende der Spekulationen

Trotz dessen könnte die Sitzung einen Einfluss auf die Devisenmärkte haben. Allein die Wortwahl die Mario Draghi benutzt kann hier zu Reaktionen führen. Als er zuletzt von einer „graduellen Anpassung“ der Geldpolitik sprach, stieg sogleich der Eurokurs. Es kamen Spekulationen über eine frühere Straffung der Geldpolitik auf. Es folgten steigende Zinsen am Anleihemarkt und damit eine Stärkung des Euro. Eben jenen Spekulationen könnte nun zum Beispiel wieder der Wind aus den Segeln genommen werden.

Keine Inflation ohne Druck

Denn nach wie vor macht die Inflationsrate zu schaffen. Tendenziell fällt sie seit Februar und liegt im Juni nur noch bei 1,3%. Den Druck von der expansiven Geldpolitik wegzunehmen, scheint daher keine Eile zu haben.