Darum müssen die Bullen nun schnell nachlegen

 | 26.04.2017 09:21


Es gibt zwei sich ergänzende Aspekte, die sich seit Jahresbeginn wie ein roter Faden durch meine Analysen ziehen. So hatte ich gleich in meinen ersten drei Ausgaben der Börse-Intern einerseits klar gemacht, dass der DAX 2017 noch Potential hat, Aktienanleger auch 2017 beste Chancen auf Rendite haben und das anhaltende Wirtschaftswachstum positiv für den DAX ist.

Andererseits hatte ich stets darauf hingewiesen, dass die Kurse bereits relativ weit gelaufen und die Aktienmärkte dadurch schon recht hoch bewertet sind, insbesondere in den USA. Daher hatte ich auch immer wieder vor einer größeren Gegenbewegung gewarnt.
Doch alle Anzeichen einer beginnenden Korrektur (z. B. mögliches Trendabschlussmuster im S&P 500, Unsicherheits-Trumpet(e) im Dow Jones, bearisher Keil im DAX) wurden bislang immer wieder nach oben aufgelöst. Aber auch auf diese Möglichkeit hatte ich wiederholt hingewiesen. So schrieb ich unter anderem, dass Übertreibungen lange anhalten können und man sich daher nicht gegen den Trend stellen soll ("the trend is your friend"). Statt Short-Positionen sollte man daher lieber die Stopps kontinuierlich nachziehen.

Dieser rote Faden bestimmt auch jetzt noch meine Analysen. Ich erwarte unverändert eine größere Korrekturbewegung. Offen bleibt aber weiterhin, wann diese kommen wird. Daher ist das neue Allzeithoch im DAX für mich auch kein Grund, nun in Euphorie zu verfallen. Vielmehr müssen die Bullen möglichst schnell nachlegen, um die kurzfristig bullishen Signale erst einmal zu bestätigen.

DAX steht lediglich wieder am oberen Ende des Aufwärtstrends
Gestern hat Ihnen Torsten Ewert bereits den wesentlichen Aufwärtstrendkanal in einem bereinigten DAX-Chart gezeigt. Bis zum 7. März hatte ich im DAX einen einzelnen Trendkanal betrachtet (dunkelgrün im folgenden Chart), der seit Juni 2016 gültig ist und dessen untere Linie durch das nicht angelaufene Alpha-Target (roter Kreis) lief. Ab dem 7. März hatte ich noch einen weiteren Trendkanal eingezeichnet (gelb), der ebenfalls seit Juni 2016 gültig ist, aber innerhalb des anderen Trendkanals etwas schmaler und steiler verläuft.